They Don't Know About Us

25

HARRY

Ich stand neben Quentin und tanzte mir die Seele aus dem Leib, war betrunken und fühlte mich richtig gut. Allerdings hatte ich Niall seit einer halben Stunde nicht gesehen ...

"Harreeeeehhhhh!", erklang es da plötzlich hinter mir, und als ich mich umdrehte, torkelte Louis auf mich zu und streckte seine Arme nach mir aus. Ich packte ihn mit beiden Händen an den Schultern und hielt ihn auf Armeslänge entfernt fest, damit er nicht auf die Idee kam, mich hier in der Öffentlichkeit zu küssen. Hinter ihm war Bruce.

Das Gute am Heat war, dass Diskretion hier höchste Priorität hatte. Die Gäste mussten ihre Handys im Eingangsbereich abgeben, wenn sie herein kamen, was aber trotzdem nichts daran änderte, dass im Augenblick ziemlich viele Augen auf Louis gerichtet waren, und wenn der Thronfolger von England hier stockbesoffen mit einem Typen herumknutschte, dann würde sich das natürlich herumsprechen.

"Hey Love", säuselte Louis und lachte dann lauthals. "Hey. Warum bist du nicht im VIP - Bereich?". "Weil ich dich sehen wollte". "Und wo ist Chelsea?". "Ach, die!", rief er mit einer wegwerfenden Handbewegung : "Sie ist gegangen, weil ich ein Arschloch bin". "Aha", sagte ich und schob Louis so unauffällig wie möglich zur Bürotür, die sich gottseidank hinter dem DJ - Pult befand. Ich öffnete sie, ging mit Louis hinein und schloss sie hinter uns sofort wieder. Da ich nicht mehr hier arbeitete, durfte ich gar nicht hier sein, aber was sollte ich machen? Ich versuchte schließlich, einen öffentlichen Skandal zu verhindern.

Louis ließ sich auf Austins Schreibtischsessel fallen und atmete hörbar einmal tief durch. "Ist dir schlecht?", fragte ich ihn und setzte mich ihm gegenüber hin. "Nein", sagte er und rülpste. "Okay". Ich kam mir vor wie bei einem Vorstellungsgespräch, nur dass der Boss der zukünftige König Englands war - und total betrunken.

"Können wir nachhause fahren, Harry? Ich will mit dir alleine sein". "Nachhause? Du weißt schon, dass wir nicht zusammen wohnen, oder?". "Ich meine, zu dir nachhause". "Und was ist jetzt mit Chelsea?". "Sie ist sauer auf mich". "Tja, da du dich ihr gegenüber in letzter Zeit anscheinend ständig wie ein Arschloch verhältst, wundert mich das nicht". "Bist du jetzt auf ihrer Seite?", fragte Louis mich gereizt und verdrehte genervt seine Augen. "Nein, aber sie ist diejenige, die von dir betrogen wird, und du hast nicht vor, damit aufzuhören, oder? Sie hat nichts falsch gemacht, also könntest du sie wenigstens gut behandeln", stellte ich fest und er starrte mich wortlos an. "Willst du, dass sie die Hochzeit absagt?". "Nein!", rief er wie aus der Pistole geschossen - und ich traf eine spontane Entscheidung, die ich vielleicht noch bereuen würde, aber Chelsea tat mir einfach leid.

"Dann machst du jetzt folgendes : Du fährst zu ihr nachhause, entschuldigst dich bei ihr und bist ein liebevoller Verlobter. Nicht nur heute und morgen. Du wirst dich jeden Tag um sie kümmern und ihr das Gefühl geben, als sei sie die Königin der Welt. Jeden Tag". "Jeden Tag? Aber wann sehe ich dich dann noch?". "Keine Ahnung, Louis, aber du musst das mit ihr wieder hinbiegen. Im Ernst". "Aber ... machst du gerade mit mir Schluss?". "Nein!", rief ich, stand auf und ging unruhig im Raum umher.

"Ich würde nie im Leben mit dir Schluss machen, aber so kann es nicht weitergehen. Chelsea und dein Vater haben beide schon gemerkt, dass mit dir etwas nicht stimmt. Du wirst immer unvorsichtiger, fliegst einfach mit dem Hubschrauber nach Holmes Chapel, und jetzt hättest du mich fast in einem vollen Club geküsst. Es wundert mich, dass nicht schon alle die Wahrheit wissen". Louis stand ebenfalls auf und stellte sich vor mich. "Das liegt daran, dass ich mit dir zusammen sein will. Nur mit dir. Also was soll ich deiner Meinung nach tun?". "Entweder oder. Wenn du mit mir zusammen sein willst, dann oute dich und sei mit mir zusammen. Oder du heiratest Chelsea, aber dann darfst du sie nicht so behandeln. Wir müssen wirklich vorsichtig sein, Louis, denn wenn die Wahrheit ans Licht kommt, dann sind wir beide am Arsch".