Viele kleine Splitter

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Hallihallo Freunde der Sonne,
Ich hoffe euch geht es soweit gut. Ich bin mittlerweile schon wieder im Urlaub. Diesmal in Kroatien. Ich versuche aber trotzdem dieses Kapitel irgendwie zu veröffentlichen. Können wir mal bitte eben kurz festhalten, dass diese Fanfiction schon über 5,6 k Reads hat????! Ich meine HALLLLLO. Ihr bringt mich irgendwann noch um. Ich sag's euch. Naja aber jetzt wünsche ich euch erstmal viel Spaß mit diesem Kapitel. Wofür ich übrigens echt lange gebraucht habe. Und zwischendurch fiel es mir echt schwer es zu schreiben. Achja ich habe ganz oft Blurry Eyes von Michael Patrick Kelly gehört, als ich dieses Kapitel geschrieben habe.

P.O.V Mary

In dem Umschlag befinden sich zwei nochmals verpackte Briefe. Zitternd hole ich einen der beiden Umschläge heraus und öffne ihn. Das Testament.

Testament von Emilia und Michael Saunders

Hiermit machen wir unsere einzige Tochter, Mary Saunders, zu Alleinerbin. Sie erhält unseren gesamten Besitz. Das Haus in Grisdale. Die R8 X200 ihres Vaters. Unsere Konten sollen mit ihren 18. Geburtstag auf ihren Namen übergeschrieben werden. Bis dahin wünschen wir, dass die Konten von Billy Black verwaltet werden. Die Versicherungen haben alle separate Briefe erhalten, in denen sie dazu aufgefordert wurden alle Verträge zu kündigen. Die Lebensverträge von uns beiden sollen aufgelöst und auf unser Konto ausgezahlt werden. Außerdem soll unserer Tochter unseren gemeinsamen Schließfachschlüssel der National Bank Grisdale ausgehändigt werden.

Gezeichnet und beglaubigt von Brad Berrycloth


Meine Brust zieht sich zusammen und Tränen fallen auf das Testament. Meine Gefühle kämpfen sich aus ihrem Gefängnis frei und kratzen an meinen eh schon dünnen Nerven. Die Gefühle drohen mich unter sich zu begraben. Meine Atmung wird immer flacher. Doch ich erlaube mir noch nicht zusammenzubrechen. Erst muss ich noch den anderen Umschlag öffnen. Ohne mir die Zeit einzugestehen das Testament zu verarbeiten, ziehe ich den anderen Umschlag hervor und öffne ihn.


Liebe Mary,

Wenn du das hier liest, sind wir beide tot. Es tut uns unfassbar leid, dass wir dich alleine lassen mussten. Ich hoffe du konntest dich an Brad erinnern, aber wenn du diesen Brief in den Händen hältst, muss es wohl so gewesen sein. Wir wissen nicht wo du jetzt gerade bist oder was du gerade machst. Geschweige denn wie alt du bist. Egal was jetzt auch passiert du musst an dich glauben. Du hast so viel in deinem Leben schon geschafft. Deine Mum und ich sind so unfassbar stolz auf dich. Allerdings gibt es da noch etwas was wir dir sagen müssen. Ich weiß nicht ob du dich noch daran erinnerst, aber als du 2 Jahre alt warst, waren wir mal in La Push. Das liegt in der Nähe von Forks. Wo Charlie wohnt. Ich komme aus La Push. Das ist mein Heimatsort. Genauer gesagt unser Heimatort. Deine Mum kommt auch aus der Gegend. Allerdings ist dieser Ort nicht so wie du denkst. Aber dort sind Menschen, die dir helfen können. Freunde von uns. Die sind alle total nett. Also egal wo auch immer du jetzt bist, dort wirst du immer willkommen sein. Und falls du irgendwann mal Billy treffen solltest, grüß ihn bitte von mir. Also Schatz egal was passiert wir lieben dich. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr. Wir werden immer bei dir sein. Und falls du jemals in La Push sein wirst, geh an den Strand und schau in den Himmel. Wir werden da sein und dir winken. Wir lieben dich. Vergiss das niemals.

In Liebe deine Eltern Emilia und Michael

Meine Sicht verschwimmt als ich auf den Brief schaue. In mir zieht sich alles zusammen. Ich muss raus hier! Meine Gedanken laufen Amok und meine Gefühle explodieren in mir. Ich stehe auf, taumle zu Tür. Komme aber nicht weit. In der Mitte des Zimmers bleibe ich stehen und breche zusammen.

Ich zerbreche. Zerbreche während ich auf dem Boden sitze und meine Beine an mich ziehe. Ich habe das Gefühl, dass mein Herz in unendlich viele kleine Splitter zerfällt. Ich bilde mir ein zu hören, wie schwer mein kaputtes Herz das Blut durch meinen Körper pumpt. Bilde mir ein zu spüren wie meine Gefühle sich wie Schraubstock um meine Lunge legen.
Plötzlich wird die Zimmertür aufgerissen. Emily, Sam und Paul stehen in der Tür und blicken entsetzt zu mir. Ich habe Mühe etwas zu erkennen, weil ich durch den Schleier aus Tränen nur verschwommen sehe. Meine Kehle ist wie zugeschnürt und ich ringe nach Luft, während ich so sehr schluchze, das es meinen Körper schüttelt. Auf einmal ziehen mich zierliche Arme an sich. Verzweifelt halt ich mich an den Armen fest und vergrabe mein Gesicht an der Schulter von wem auch immer. Mein Herz zerbricht immer weiter in kleine Teil. Die letzten Zeilen des Briefes laufen in Dauerschleife in meinem Kopf und zerquetschen meine Seele. „Wir werden da sein und dir winken." Dieser eine Satz bringt mich fast um den Verstand.

Irgendwann habe ich keine Tränen mehr übrig, die ich weinen könnte. Doch der Schmerz ist immer noch da. Also fange ich an zu schreien, um die Stimme in meinem Kopf zu übertönen, die die letzten Zeilen des Briefes liest. „Wir werden da sein und dir winken."
Mittlerweile ist meine Kehle so wund, dass ich nur noch ein Krächzen hervorbringe. Ich drehe meinen Kopf und blicke in Emilys rehbraune Augen. Ich schaue sie an und Emily drückt meinen Kopf an ihre Brust und streichelt über mein Haar, während sie beruhigende Worte murmelt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löse ich mich von Emily und fahre mir mit der Hand durchs Gesicht. Paul sitzt auf meinem Bett und starrt auf das Testament und den Brief. Ich sehe zu ihm und warte darauf, dass irgendwer was sagt. „Mary was ist passiert?", fragt mich Emily, die immer noch neben mir sitzt. Paul hält das Testament hoch. „Das ist das Testament ihrer Eltern." Geschockt sieht Emily zwischen Paul, Sam und mir hin und her. „Und wir brauchen Billy hier. Sofort." Paul steht auf und zieht Sam mit sich aus dem Zimmer. „Oh Mary. Es tut mir so leid." „Ich wusste es schon.", bringe ich mit brüchiger Stimme hervor. „Meine Eltern und ich wollten zu der Hochzeit von Charlie. Ich weiß nicht, ob du den kennst. Auf jeden Fall sind wir von zu Hause losgefahren und nach ungefähr einer halben Stunde hat mein Dad einen Wolf angefahren. Mir ist dabei nichts passiert, aber Dad hat sich den Kopf am Lenkrad aufgeschlagen. Wir sind ausgestiegen, um nachzusehen was passiert war. Als wir den Wolf sahen, kam auf einmal so ein komischer Typ an. Der hatte rote Augen und seine Adern traten unter den Augen hervor. Es war echt gruselig. Und das nächste, an das ich mich erinnere ist, dass ich alleine am Straßenrand saß. Vor mir auf der Straße lag der tote Wolf. Und meine Eltern waren weg."

Emily hat, während ich erzählt habe, ihre Hand auf meinen Arm gelegt. Als ich von dem Typen erzählt habe, ist sie ganz weiß geworden. „Süße das tut mir alles sooo unendlich leid. Ich weiß, dass es dadurch nicht einfacher wird, aber ich bin für dich da. Wir sind für dich da." Ich nicke. „Mary wie wäre es, wenn du erstmal hier oben bleibst, während ich uns beide eine heiße Schokolade mache und ein paar Kekse hole?" Ich nicke abermals und setze mich an den Schreibtisch.
Hier hat Dad also gewohnt. Ich wusste gar nicht, dass er nicht aus Grisdale kommt. Ähm, kam. Das Ziehen in meiner Brus erinnert mich schmerzlich daran, dass es nie wieder so sein wird wie es war.

Ein wenig später kommt Emily mit einem Tablett zurück auf dem zwei Tassen und eine Schüssel voller Kekse stehen. Sie lächelt mich an und drückt mir eine der Tassen in die Hand. Emily setzt sich aufs Bett. „Mary soll ich dir mal erzählen, wie Sam und ich uns kennengelernt haben?" Froh über die Ablenkung setze ich mich neben sie aufs Bett und höre ihr aufmerksam zu. Während sie mir ihre Kennenlern-Geschichte erzählt, werde ich müde und schlafe neben ihr auf dem Bett ein.

~Lily

Die Trauer Des Wolfes // Fanfiction Twilight Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt