Slopy

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Hallihallo Freunde der Sonne, 

mittlerweile bin ich durch mit meinem Abitur und habe es auch bestanden :) Jetzt habe ich auch definitiv mehr Zeit zum schreiben. Ich bin gerade dabei ein paar Kapitel vorzuschreiben, da ich bald für 2 Wochen in den Urlaub fahre, ich aber trotzdem euch weiter belästigen möchte ;) Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß mit dem Kapitel. 

P.O.V Leah

Boah, die Jungs sind auch so was von stumpf. Das ist ja nicht mehr auszuhalten. Wenn sie noch weniger Empathie hätten, wären sie echte Wölfe. Obwohl selbst die wahrscheinlich mehr Scharfsinn und Empathie haben. Genervt laufe ich zum Waldrand und verwandle mich. Aber ich bin nicht nur wegen Paul genervt, sondern auch wegen Emily und Sam. An manchen Tagen tut es immer noch weh die beiden zusammen zu sehen. Eigentlich kann ich den beiden nicht wirklich böse sein, weil weder Sam noch Emily Schuld daran haben. Aber es zu verstehen, macht es nicht weniger schmerzhaft. Frustriert von meinen verkorksten Gefühlen und den Jungs laufe ich weiter durch den Wald. Ich höre Embry und Quil Patrouille laufen. Sofort höre ich auf über private Sachen nachzudenken und fange an zu knurren. Noch nicht mal jetzt habe ich meine Ruhe vor denen! Die beiden strecken mir gedanklich die Zunge raus. Es ist einfach nur stressig. Nach einer guten halben Stunde, die ich in Wolfsgestalt verbracht habe, laufe ich wieder in Richtung Strand.

Plötzlich höre ich ein unregelmäßiges Knacken der Äste. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kommt und bleibe stehen. Was auch immer es ist, es kommt auf mich zu. Ich ducke mich in das dichte Dickicht und warte. Keine Minute später sehe ich wie Mary wie vom Teufel gejagt durch den Wald rennt. Sie stolpert immer wieder über querliegende Baumstämme und Wurzeln. Ihr Blick ist vollkommen leer. Dass sie nicht gegen den nächsten Baum läuft, gleicht einem Wunder. Geduckt und im Dickicht versteckt laufe ich neben ihr her. Ungefähr 5 Minuten später fällt Mary über Slopy. Slopy ist ein sehr komisch gefallener Baum, der schon seit Jahren hier liegt und dementsprechend schon ziemlich zugewachsen ist. Geistesgegenwärtig streckt sie ihre Arme aus, um sich abzufangen. Mary kauert sich hinter Slopy zusammen und legt ihren Kopf auf die Knie. Vorsichtig schleiche ich mich näher an sie heran. Sie scheint mich nicht zu bemerken und rührt sich auch nicht als Embry und Quil neben mir auftauchen. 

„Jetzt seid mal leiser. Sonst könnt ihr euch auch gleich so vor sie stellen!", herrsche ich die beiden an. „Wir haben jemanden gehört und wollten nachsehen, wer es ist." „Hättet ihr aber auch mal leiser machen können." „Was sollen wir jetzt machen?" Embry und Quil schauen mich fragend an. „Also ihr geht wieder auf Patrouille und sagt erstmal nichts den anderen. Vor allem nicht Paul. Und ich kümmere mich um Mary." Skeptisch schauen sie sich an, wenden sich dann aber in unterschiedliche Richtungen und laufen los. Ich laufe ein paar Meter weg zu einer kleinen Kiste, verwandle mich und schnappe mir eine Hose und T-Shirt. Umgezogen gehe ich wieder zu Mary und stelle mich mit einigen Metern Abstand vor sie. Nach ein paar Minuten hebt Mary den Kopf und blinzelt ein paar Mal. Als sie mich sieht, zuckt sie zusammen. Schützend legt Mary ihre Arme um den Oberkörper, der sich, wie ich sehe, viel zu schnell hebt und senkt. „Hey Mary. Darf ich zu dir kommen?" Verwirrt schaut sie mich an, sagt aber nichts. Da ich das jetzt einfach mal positiv werte, gehe ich näher an sie heran und setze mich mit mindestens einem Meter Abstand vor Mary auf den Waldboden. Ihr Blick durchbohrt mich förmlich, aber ich versuche mich möglichst entspannt zu geben. Auch wenn ich das ziemlich sicher gerade nicht bin. Eine Frage jagt die andere in meinem Kopf. Ich versuche die wenigen Puzzleteile, die ich habe, richtig anzuordnen. Natürlich bin ich neugierig und habe Mitleid, aber wenn ich jetzt darüber reden würde, wäre ich kein Stück besser als Paul. Mary sitzt immer noch stocksteif da und starrt mich an. 

„Der Baum, an dem du dich anlehnst, heißt übrigens Slopy." Ihre Pupillen weiten sich. „Die Geschichte dazu ist recht lustig. Als Emily und ich zusammen mal wieder im Wald gespielt haben, haben wir in unserer Fantasiewelt gespielt. Sie war immer ein Biber und ich ein Fuchs. Wir haben so viele Abenteuer in unserer eigenen Welt erlebt. An diesem Tag haben wir dann diesen Baum gefunden. Und ja, er liegt da schon sehr lange. Er ist uns direkt aufgefallen, weil er so komisch aussah. Damals waren wir beide noch Kinder und fanden die Form des Baumes einfach so lustig, dass wir mindestens 10 Minuten an ein und derselben Stelle gestanden haben und vor Lachen kaum Luft gekriegt haben. Emily war wahrscheinlich so 13 Jahre alt und hat ihn nach einer sehr unterhaltsamen Diskussion mit sich selber Slopy getauft. Ich glaube sie hat es von dem Wort sloped abgeleitet, was ja schräg heißt. Ob sie damit die Lage des Baumes meinte oder die Situation, als wir ihn gefunden haben, weiß ich bis heute nicht. Ich könnte sie eigentlich mal fragen. Emily und ich haben früher super viel Zeit miteinander verbracht. Das war richtig schön. Es gab viele solcher Momente mit Emily. Einmal haben wir sogar einen großen Stein Grumpy genannt und ihn mit nach Hause genommen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unsere Eltern uns angeguckt haben."

 Während ich Mary von diesen Dingen erzähle, fange ich an zu lächeln und schwelge in den Erinnerungen. Mary entspannt sich zusehend, während ich sie mit belanglosem Zeug zutexte. Als ich anfange von peinlichen Erlebnissen der Jungs zu berichten, lächelt Mary sogar. Bei einer besonders peinlichen Geschichte von Seth, lacht sie sogar. Seth ist mal als Werwolf, was ich ihr natürlich nicht sage, einen Abhang runtergerollt, weil er über eine anscheinend sehr ungünstig gewachsene Wurzel gestolpert ist und dann dummerweise im Meer gelandet. Er hat sich dabei aber nicht verwandelt und hatte, als er wieder aufgetaucht ist, einen Haufen Algen auf seinem Wolfskopf. Das sah so dermaßen komisch aus, dass ich aufpassen musste vor lauter Lachen nicht auch noch den Abhang runterzurollen. „Zeit mit den Jungs zu verbringen kann schon sehr lustig sein, aber sie sind halt auch alle einfach nur extrem nervig. Manchmal ist es kaum auszuhalten." Ein paar Minuten vergehen bis Mary ihre Beine streckt und Anstalten macht aufzustehen. Ich stehe auch auf und schaue Mary fragend an. „Danke." Sie dreht sich um und läuft wieder Richtung Strand. 

~Lily

Die Trauer Des Wolfes // Fanfiction Twilight Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt