Explosionsartig

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Hallihallo Freunde der Sonne,
Ich liege zur Zeit im Krankenhaus (keine Sorge nur zu Beobachtung) und habe dem dementsprechend viel Zeit, ob ich die allerdings zum Schreiben nutzen kann, weiß ich noch nicht. Naja das Kapitel hatte ich schon vorher fertig und musste es „nur noch" überarbeiten. Und ja ich weiß, dass das auf dem Bild Jacob, also passt es nicht zu 100%,ist, aber ich mag die Szene aus der es stammt und fand es doch auch immerhin ein bisschen passend. Egal, jetzt wünsche ich euch erstmal viel Spaß mit dem Kapitel :)

P.O.V Mary

Sprachlos sitze ich neben Paul am Strand. Was hat er da gerade gesagt/gedacht? Schmerz zieht sich in meiner Brust zusammen. Er legt sich um mein Herz und droht es zu zerquetschen. Er ist so heftig, dass ich ihn von mir schiebe. Dass ich ihn nicht mehr ertragen kann. Dass ich keine andere Wahl habe, als ihn zu verdrängen. Doch mittlerweile ist es keine kontrollierte Reaktion von mir. Nicht mehr. Es ist ein Impuls geworden. Im letztem Jahr war es einfach zu oft so. Und dann ist er weg. Genauso schnell wie er gekommen ist, hat er seinen schraubstockartigen Griff um mein Herz aufgegeben. „Mary!" Ich wende mich ihm zu. Seine dunkelbraunen Augen suchen die meinen.

„Okay also seid ihr, ähm, sind wir Werwölfe?" Ich gebe mir noch nicht einmal Mühe jegliche Emotionen aus meiner Stimme zu verbannen. Es sind gerade eh keine da. Paul seufzt. „Nein wir sind keine Werwölfe. Werwölfe können sich nur bei Vollmond verwandeln und das auch nur unkontrolliert. Werwölfe haben außerdem bei jeder ihrer Verwandlung solche Schmerzen, wie wir bei unser ersten. Wir können uns kontrolliert, wann immer wir wollen, verwandeln. Bei uns tut nur die erste Verwandlung weh. Jeder von uns muss zwar lernen sich kontrolliert zu verwandeln, aber reintheoretisch können wir uns in jeder Situation verwandeln. Deine zweite Verwandlung wurde durch Emotionen ausgelöst. Dann ist die Verwandlung meist sehr, Ähm, explosionsartig." Okay, Informationen sind immer gut. Das ist etwas, womit ich umgehen kann. „Und ihr seid alle-" „Wir sind Gestaltwandler. Aber nicht alle. Emily zum Beispiel ist kein Wandler. Genauso wie Kim. Kim ist das andere Mädchen, was im Wohnzimmer war. Sie ist die Ge-, ähm die Freundin von Jared. Jared ist auch ein Gestaltwandler." Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen. „Was wolltest du sagen?" „Nichts." Schnaubend drehe ich den Kopf weg. Naja, wenn ich nicht will, dass sie in meinem Leben rumschnüffeln, darf ich auch nicht in ihrem rumbohren. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es für mich eine relevante Information ist. Ich hasse es etwas nicht zu wissen. „Mary kümmer dich nicht weiter drum. Billy wird dir heute Abend alles erklären. Ich bin echt nicht der richtige, um dir das zu sagen." Langsam werde ich wieder ruhiger und ich schiebe meine Neugier ganz weit weg. „Könnt ihr eigentlich alles hören, was ein anderer denkt?" „Also wenn wir in unserer Wolfsgestalt sind, können wir alles hören, was die anderen denken. Wir können auch die jeweiligen Bilder sehen an die andere gerade denken. Aber das alles funktioniert nur, wenn wir in unserer Wolfsgestalt sind. Und wie du bereits gemerkt hast, überleben die Klamotten unsere Verwandlung nicht. Deswegen sind überall in unserem Gebiet Holzkisten mit Kleidung versteckt. Das ist relativ nervig, aber man gewöhnt sich dran."
Okay, Gestaltwandler. Keine Werwölfe. Immerhin etwas, denke ich. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum zur Hölle ich mich verwandelt habe. Das ergibt doch keinen Sinn. „Es war dein Vater. Das Gestaltwandlergen liegt bei den Blacks in der Familie. Billy ist auch ein Wandler. Ja auch wenn er im Rollstuhl sitzt. Dein Vater hatte das Gen auch und hat es anscheinend an dich weitergegeben. Normalerweise bleiben die Quileute, so heißt unser Indianerstamm, immer zusammen, damit wir uns gegenseitige unterstützen können. Wir sind sozusagen alle eine große Familie. Warum deine Eltern damals abgehauen sind, weiß ich auch nicht.

Schweigend sitze ich neben ihm und starre auf das tosende Meer. Plötzlich höre ich ein Knacken. Meine fellbesetzten Ohren zucken und drehen sich, um das Geräusch besser zu hören. Es ist ein gleichmäßiges Geräusch. Es geht ein Ruck durch meinen Wolfskörper. Das Geräusch kenne ich. Letztens als ich im Wald war, habe ich es auch gehört. Ich hatte damals, dass Gefühl, dass mich das Tier verfolgt hätte. Verfolgt.

Das Bild der dunklen Gasse taucht in meinem Kopf auf. Wie die Straßenlaterne keine 3 Meter weiter geflackert hat. Wie der Wind leise durch die Straßen wehte. Vergessen ist die nagende Ungewissheit über die Gestaltwandler. Vergessen ist das Gefühl ein Wolf zu sein. Ich bin wieder in der Gasse. Als ich damals das Gefühl hatte verfolgt zu werden, habe ich es auf meine Abneigung gegen enge Gassen geschoben. Habe mich für paranoid gehalten. Bis ich dann die Schritte hinter mir hörte. Die Schritte, die sich den meinen anpassten. Doch da ist es schon zu spät. Das Buch meiner Lieblingsautorin fest an meine Brust gedrückt beschleunige ich, bis ich renne. Doch da schließt sich bereits seine Hand von hinten um meinen Arm und reißt mich zurück. Schneller als ich gucken kann, wirbelt er mich herum in seine Arme. „Du weichst mir aus. Zumindest versuchst du es.", raunt er mir ins Ohr. Ich stehe vor Angst stocksteif da. Seine Stimme sorgt für eine Gänsehaut auf meinem Körper. „Du bist so schnell abgehauen, als wir das letzte Mal alleine waren. Das war nicht sehr höflich. Ich bin besseres von dir gewohnt." Ein Knurren. So bedrohlich, dass es mich aus meiner Erinnerung reißt. „Mary, komm zu mir!" Panisch drehe ich meinen schweren Wolfskopf nach rechts. „Was war das für ein Knacken eben?", frage ich Paul, der neben mir steht. Sogar als Wolf ist er größer als ich. „Das dürfte Seth gewesen sein. Er läuft mit Jake Patrouille." Dann war es also einer von denen gewesen, den ich damals gehört hab. Interessant und so gar nicht in Ordnung. Aber dann hatte ich Recht gehabt, dass es kein Puma gewesen ist. Schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich das unterscheiden kann, merke ich kaum, wie Paul neben mir immer nervöser wird. „Verdammt Mary was war das?" Verwirrt schaue ich ihn an. „Wer war das bei dir in der Gasse? Ihr schient euch zu kennen. Also wer war das?" Und das ist der Moment, wo ich aufhöre zu denken. Wo sämtliche Mauer drohen einzustürzen. Wo alles in mir anfängt zu wackeln.

Doch ich bin stark. Stärker als das Bedürfnis zusammenzubrechen. Stärker als der Drang wegzulaufen. Also mache ich das Einzige, was mir richtig erscheint. „Wüsste nicht, was dich das angeht." Es ist beinahe lustig mit anzusehen, wie kurz Paul davor ist durchzudrehen. „Naja ist ja auch egal. Ich werde jetzt jedenfalls zurückgehen." Ich erhebe mich auf meine vier Pfoten und laufe in den Wald rein. Im Schutz der Bäume fange ich an zu rennen. Meine weißen Pfoten sinken in den weichen Waldboden. Konzentriert schaue ich nach vorne, um nicht gegen den nächstbesten Baum zu rennen.

Wenig später stehe ich vor dem bodentiefen Fenster der Küche. Emily steht wie fast immer am Herd und kocht. Als ich mich bewege, wird sie auf mich aufmerksam und schmeißt vor Schreck den Pfannenwender quer durch den Raum. Nach ein paar Sekunden begreift sie, wen sie da sieht und läuft aus der Küche. Zwei Minuten später höre ich wie die Haustür aufgeht und Emily die Verandatreppen hinuntereilt. Sie bleibt vor mir stehen und mustert mich. „Mary?" Ich lege den Kopf schief, als Zeichen, dass sie Recht hat. „Du bist wunderschön." Sie schüttelt den Kopf und legt Kleidung vor mir auf den Boden. „Hier, ich war eben in deinem Zimmer und habe dir was zum Anziehen besorgt, da ich annehme, dass dir noch niemand gezeigt hat, wo die Kisten sind." Dankbar neige ich meinen Kopf und schaue sie erwartungsvoll an. „Oh ja klar ich drehe mich kurz um." Zum zweiten Mal an diesem Tag rufe ich mir mein menschliches Aussehen vor Augen. Dieses Mal stehe ich auf dem Waldboden. Angezogen nähere ich mich Emily. „Danke."

~Lily

Die Trauer Des Wolfes // Fanfiction Twilight Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt