Kaputt

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Wichtige Info: Ich habe bemerkt, dass die Info, das Mary mit Bella befreundet ist, überhaupt gar keinen Sinn ergibt. Ich habe das jetzt so umgewandelt, dass der Dad von Mary Charlie von der Arbeit her kennt. Sorry für diesen Fehler von mir, aber das 1. Kapitel habe ich im Januar hochgeladen und da hatte ich noch keinen Plan wie diese Geschichte weitergehen soll. Dadurch ist dieser Fehler entstanden. Nochmals es tut mir leid. Aber jetzt erstmal viel Spaß mit diesem Kapitel.

P.O.V Mary

Die beiden Männer sind mindestens 1,90m groß und musklebepackt. Sie haben Sonnengebräunte Haut und laufen ohne T-Shirt rum. Es sind gerade mal um die 17°C draußen und die tragen nur Shorts?! Sind die denn bescheuert? Das sind die 2 Sekunden die mein Gehirn hat um zu analysieren. Denn dann übernimmt mein misstrauisches Ich. Der etwas größere von den beiden lächelt Emily an und der andere starrt mich regelrecht an. Ohne das ich es verhindern kann weiche ich ihn die hinterste Ecke der Küche zurück und behalte die Männer panisch im Blick. Der Typ, der mich angestarrt hat sieht mich nun aus traurigen Augen an und macht einen Schritt auf mich zu.

Als hätte Emily vergessen, dass ich gerade noch neben ihr stand, dreht sie sich zu mir um und schaut verwirrt zu diesem starrendem Typen. Mein Blick huscht rüber zu Emily und ich denke sie sieht die Panik in meinen Augen, denn sie stellt sich urplötzlich vor mich. Dankbar für ihren Schutz lockere ich meine dezent verkrampften Schultern.

"Mary jetzt reiß dich doch mal zusammen. Nicht jeder Typ gleicht Elias. Du musst lernen die Menschen ohne deine Erinnerung zu sehen!", sage ich mir selbst in Gedanken. Ich stelle mich aufrecht hin und trete schräg hinter Emily. Mit einem nun skeptischen Blick mustere ich die Typen vor mir genauer. Sie sehen so aus als könnten sie Bäume mit dem kleinen Finger hochheben. Das ist die Art von Typen, die Aggressionsprobleme haben und deswegen jeden zweiten Tag in Schlägereien verwickelt sind. So sieht zumindest deren Körperform und die Haltung aus. Doch das Gesicht des Mannes der Emily anlächelt sieht eher so aus, als hätte er gerade einen Engel getroffen und nicht so als würde er jeden Moment auf mich losgehen. Von ihm geht, so wie bei Emily, nicht die größte Bedrohung aus. Ganz anders sieht das bei dem anderem Mann aus. Er sieht mich so durchdringend an. Das ist einer der Blicke bei denen du fürchten musst, dass sie bis in die Seele reichen.

Dieser Blick ist mir neu. Aber die Mimik dazu kenne ich. Er zieht die Augenbrauen zusammen wie meine ehemaligen Freundinnen, die versucht haben schlau aus mir zu werden. Er hat das Gesicht so verzogen wie meine Eltern, wenn sie nicht wussten wie sie mir helfen konnten. Diese beiden Regungen in einem Gesicht vereint jagen mir eine heiden Angst ein. "Hey Sam, was gibt's denn?", von Emilys Frage werde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Emily wir wollten uns erkundigen wie es unserem Gast geht, aber offensichtlich befindet sie sich auf dem Weg der Besserung. Hattest du nicht gemeint, dass sie noch viel Ruhe brauchen wird?", klingt die ruhige und tiefe Stimme des lächelnden Mannes durch den Raum.

Emily schaut mich an und wendet ihren Blick wieder dem Mann zu. So wie sich die beiden ansehen ist es mehr als deutlich, dass das Emilys Verlobter ist. Diese Liebe zwischen den beiden liegt so schwer in der Luft, dass ich das Gefühl habe zu ersticken. Die zwei wirken so vertraut mit einander. Sie scheinen beide keinen Zweifel an dem Vertrauen des anderen zu haben. Wäre ich doch vor einem Jahr nicht auch so voller Zuneigung gewesen. Ich hatte Vertrauen. Ich hatte aber auch eine gesunde Portion Misstrauen. Jetzt habe ich kein Vertrauen mehr und definitiv mehr Misstrauen, als ein Mensch jemals in seinem Leben haben sollte.

"Mary!" Verwirrt blicke ich auf und sehe den Typen vor mir, der mich so angestarrt hat. Er steht direkt vor mir! Nur 1 Meter trennt uns! Zu nah! Zu nah! Das ist das einzige was mich in meinem paralysierten Zustand erreicht. Das ist das einzige was ich denke, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich kneife die Augen zusammen. Kann das alles nicht einfach irgendwann aufhören? Bitte. Als ich spüre, dass der Druck auf meiner Schulter stärker wird schlage ich die Hand weg und ramme meinem Gegenüber meine Faust in den Solarplexus.

Ohne auch nur auf irgendjemanden zu achten, renne ich die Treppe hoch in das Zimmer in dem ich aufgewacht bin. Dort gestatte ich es mir zusammenzubrechen.

P.O.V Paul

Wir sitzen gerade im Wohnzimmer, als ich höre wie jemand die Treppe runterkommt. Es kann nur das Mädchen sein. Meine Geprägte. Aber ich kann jetzt nicht zu ihr so gerne ich das gerade auch möchte, denn Sam möchte uns den wöchentlichen Patrouillen-Plan vorstellen. Wer mit wem Patrouille hat und so was. Und da Quil und Seth gerade von einer wieder gekommen sind, möchte Sam auch wissen wie sich Seth so macht. Er hat sich genauso wie Jared erst vor kurzem verwandelt.

Nachdem Sam das Treffen endlich für beendet erklärt hat, gehen wir beide in Richtung Küche. Ich höre wie gerade ein Teller in die Spüle gestellt wird und da sehe ich sie auch schon. Sie trägt eine schwarze Jogginghose und einen schwarzen Hoodie. Beides Oversized. Aber verdammt, es steht ihr. Wir bleiben stehen und sie dreht sich um. Ihr Blick wandert kurz über uns und sie zieht die Augenbrauen zusammen. Irgendwas verwirrt sie. Was kann ich im Moment nicht sagen. Und dann weicht sie zurück. Mit ihren Händen klammert sie sich an die Küchenplatte. Ich frage mich warum sie zurückweicht. Doch da spüre ich es. Eine Welle von Schmerz und Leid bricht über mich herein. Gequält verziehe ich das Gesicht. Ich mache einen Schritt auf sieh zu, doch plötzlich steht Emily vor mir. Eine Bewegung hinter Emily bringt mich dazu meinen Blick wieder auf sie zu richten. Sie strafft die Schultern und kommt aus der Ecke hervor.

Habe ich schonmal erwähnt wie hübsch ihr Gesicht ist? Sie hat wunderschöne eisblaue Augen und eine kleine süße Stupsnase. Ihre Lippen? Ja ihr Lippen sind wahrscheinlich auch wunderschön, allerdings hat sie diese aufeinander gepresst. Ihre blonden Haare hat sie unter der Kapuze versteckt. Ich sehe fast nichts von ihr und trotzdem finde ich sie wundervoll. Doch ihren Charakter habe ich noch nicht kennengelernt. Sie wirkt verstört. Verängstigt. Mutig. Misstrauisch. Was ist ihr passiert?

Ihre Augen werden glasig und aus dem rechten bahnt sich eine Träne das Gesicht runter. Mit zwei Schritten stehe ich vor ihr. "Mary!", ruft Emily und fuchtelt mit der Hand vor ihrem Gesicht rum. Sie blickt auf und... Sie hatte einen ähnlich Blick drauf, als wir sie gefunden haben. Doch dieser hier ist schlimmer. Aus der Nähe betrachtet kann man die Leere in ihren Augen sehen. Einem Reflex folgend lege ich ihr meine Hand auf die Schulter. Ich warte eine Reaktion ab. Und da! Sie schließt ihre von leidgetränkten Augen. Nein sie kneift sie zusammen. Sie wartet ab. Aber worauf wartet sie?

Ich erhöhe meinen Druck auf ihre Schulter nur minimal, doch das scheint sie aus ihrer Trance zu holen. Ich möchte gerade erleichtert aufatmen, doch da schlägt sie mir die Hand von ihrer Schulter. Kurz darauf holt sie mit ihrer anderen Hand aus und trifft mich zielsicher in den Solarplexus. Selbst ich als Werwolf spüre das. Und das muss etwas heißen. Verdammt die kleine hat Kraft. Ich atme ein paar mal tief durch, doch als ich mein Mädchen nicht mehr sehe konzentrier ich mich auf meine anderen Sinne. Und da höre ich sie. Sie ist oben und weint. Sie leidet. Und ich leide mit ihr. Plötzlich rollt wieder eine Welle von Empfindungen durch mich hindurch. Doch dieses mal ist es kein Schmerz oder Leid. Es ist pure Verzweiflung! Und das ist der Moment wo ich mich nicht mehr Frage was ihr passiert ist. Nein! Ich frage mich wer sie so kaputt gemacht hat.

~Lily

Die Trauer Des Wolfes // Fanfiction Twilight Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt