Bemitleidend

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Ich schreibe diese Woche meine ersten Klausuren, deswegen könnte es wie dieses mal zu Verzögerungen kommen. Schon mal sorry dafür im Voraus. Aber jetzt viel Spaß mit dem Kapitel. :)

P.O.V Mary

Nach einigen Minuten ziehe ich mir schnell Schuhe und Socken aus. Ich grabe meine Zehen in den feuchten Sand und seufze auf. Ich war nur einmal mit meinen Eltern am Meer. Meine Eltern haben das Meer geliebt.

Erschrocken über mich selbst schlage ich mir eine Hand vor den Mund. Jetzt denke ich schon in Bezug auf meine Eltern in der Vergangenheit! Es ist keine Woche seit ihrem Tod vergangen und ich? Ich habe das ganze schon akzeptiert? Bin ich wirklich so abgebrüht oder einfach nur gut im Verdrängen? Verstohlen schaue ich den Strand rauf und runter. Erst als ich mir sicher bin, dass ich alleine bin lasse ich mich fallen. Meine Beine geben unter mir nach und ich sinke auf meine Knie. Ein Zittern fährt durch meinen Körper und ich fange an zu schluchzen. Zum ersten mal seit dem Tod von Mum und Dad weine ich um sie. Zum ersten Mal trifft mich die Trauer, die ihr Verlust hinterlassen hat mit voller Wucht. Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und schreie. Ich bin froh über den Wind denn er lässt meine Schreie fast verstummen.

Nach einiger Zeit versiegen die Tränen und auch meine Schreie werden leiser. Ich hebe meinen Kopf und staune bei dem Anblick, der sich mir bietet. Die Wolken haben sich verzogen und die Sonne kommt zum Vorschein. Ich muss schon lange hier sitzen denn ich betrachte den Sonnenuntergang. Meine Gedanken wandern zu meiner jetzigen Situation. Ich sitze an einem Strand, in einem Ort von dem ich nicht mal den Namen weiß, wie mir gerade mal so auffällt. Meine Eltern sind tot. Eine Frau namens Emily ist sehr freundlich zu mir genauso wie ihr Verlobter Sam. Den Namen des anderen Typen kenne ich nicht. Ist mir auch eigentlich ganz recht. Aber dann sind da auch noch die anderen gewesen. 7 Personen, die ich nicht kenne. Und dieses eine Mädchen... Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

P.O.V Jacob

Kurz nachdem das Mädchen nach oben in das Gästezimmer gestürmt ist, kommt Paul vollkommen niedergeschlagen zurück ins Wohnzimmer. Ich kann mir denken, dass er sich geprägt hat, aber wissen kann ich es nicht. Es tut mir weh meinen Kumpel so zu sehen. Um Paul abzulenken, fange ich ein Gespräch mit ihm über Football an. Zu meinem Glück geht er drauf ein, doch sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass er in Gedanken immer noch bei ihr ist.

"Na gut Paul. Erzähl mir von ihr.", bitte ich ihn, nachdem er seit mehreren Minuten nur noch aus dem Fenster starrt. "Sie... sie ist fertig. Und das macht mich fertig.", fängt er an stockend zu erzählen, "Sam und ich haben sie gestern Nachmittag auf unserer Patrouille schreien gehört. Da stand sie ganz nahe an der Grenze zu den Cullens. Ich vermute sie war bei den Blutsaugern, weil der Geruch von ihnen an ihr haftete. Ich sah ihr in die Augen und wusste sofort sie ist es. Es hat sich so angefühlt wie du es mir bei Renesmee immer erzählt hast. Der Wald leuchtete heller als sonst. Mein Herz schlug schneller als sonst. Die Schwerkraft war anders als sonst. Ich wurde von ihr angezogen. Selbst ihr dreckiges Gesicht leuchtete für mich. Im allgemeinen finde ich sie wunderschön, aber sie hat offensichtlich Angst vor mir. Sie ist vor mir zusammengebrochen. Naja dann habe ich sie zu Emily gebracht. Und gerade hat sie was in der Küche gegessen. Nach der Versammlung sind Sam und Ich in die Küche gegangen. Sie ist vor mir zurückgewichen. Ihre Knöchel an der Hand traten hervor so sehr hat sie sich an der Küchenplatte festgeklammert. Doch dann hat sie ihre schmalen Schultern gestrafft und ist hinter Emily getreten. Kritisch hat sie uns beide angesehen. Dann hat Sam was gesagt. Ich denke, dass hast du auch gehört."

Ohne eine Antwort von mir abzuwarten fährt er fort. "Kennst du diesen Blick mit dem Sam Emily anschaut. Dieser Blick, der so viel Liebe ausstrahlt? Naja so hat er Emily halt angesehen und mein Mädchen hat sich angespannt. Sie hat die Hände zu Fäusten geballt und dann ist ihr eine Träne über die Wange gelaufen. Es war schrecklich. Emily hat ihren Namen gerufen, weil sie sich nicht mehr bewegt hat. Ich bin natürlich sofort zu ihr gegangen und habe ihr meine Hand auf ihre Schulter gelegt. Daraufhin hat sie ihre wunderschönen eisblauen Augen aufgemacht. Es war für mich wieder wie ein Schlag ins Gesicht diesen ausdruckslosen Blick zu sehen. Sie hat mir die Hand von der Schulter geschlagen und die andere hat sie mir in die Brust gerammt. Genau in den Solar Plexus. Und es tat weh.", während Paul dies erzählt rauft er sich die Haare und senkt geschlagen seinen Kopf.

Oha! Paul tut mir echt leid. Ich raste schon aus wenn Nessie weint. Ich will mir gar nicht vorstellen wie er sich fühlt. Aber dann realisiere ich was er gesagt hat. "Es hat dir wehgetan?" Verblüfft starre ich ihn an. Die anderen Jungs des Rudels hatten Paul gespannt zugehört. Naja außer Leah, aber die interessiert eh nichts. Embry und Quil sehen ihn bemitleidend an. Jared schaut nur Kim an. Und Seth versucht noch die Tragweite der Prägung zu begreifen. Ja unser Rudel ist manchmal auch still.

Sam kommt mit Emily im Schlepptau ins Wohnzimmer. Er guckt mich an und mir fällt ein, dass ich jetzt Patrouille habe. Ich lege Paul meine Hand auf die Schulter und blicke ihm in die Augen: "Du schaffst das. Wir fühlen alle mit dir." "Bleibt uns ja auch nichts anderes übrig.", wirft Leah ein. Sam schaut sie mahnend an. Ich stehe auf und mache mich auf den Weg nach draußen.

Wenige Minuten später laufe ich als Wolf durch Wald. Mir geht nicht aus den Kopf was Paul gesagt hat. Ich habe sie zwar bis jetzt nur zwei mal gesehen, aber auf mich wirkte sie jetzt nicht sonderlich verstört. W
Aber was weiß ich schon? Mir kommt ein unbekannter Geruch in die Nase. Ich lege einen Zahn zu. Der Geruch verwirrt mich. Irgendwie kommt er mir bekannt vor, aber mir will es nicht einfallen woher. Als ich dem Geruch näher komme, werde ich langsamer.

Die Trauer Des Wolfes // Fanfiction Twilight Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt