8 - Fast verplappert (aber nur fast!!!)

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𝕂𝕟𝕠𝕨𝕝𝕖𝕕𝕘𝕖 𝕚𝕤 𝕡𝕠𝕨𝕖𝕣

Während die Zeit verging freundete sich Lou immer mehr mit ihren drei Zimmergenossinnen, aber besonders mit Lily Evans, an. Auch im Unterricht kam sie gut mit, wobei sie zwecks fehlender Schuljahre natürlich nicht an Lily oder auch Remus, Sirius und James herankam.

Bisher war ihr noch kein genialer Einfall gekommen, um die magische Welt zu retten. Dementsprechend bestand ihr Plan eher darin, dass keiner hinter ihr Wissen kam, als darin, damit etwas zu bewirken. Doch auch dieser Ausweichplan stellte sich manchmal als gar nicht so leicht durchzuführen heraus...

Gerade befand sie sich mit Lily, Mary und Marlene beim See, um den relativ warmen Herbsttag zu genießen, als die Rumtreiber auftauchten. Naja, genaugenommen nur James, Remus und Peter, aber sie wurden von einem pechschwarzen Hund begleitet, was Lou auf ihre Vollständigkeit schließen ließ.

Während die drei Jungen etwas abseits stehen blieben, kam der Hund auf die vier Freundinnen zu und ließ ein kleines Päckchen vor Lily fallen. Dann lief er wieder davon.

Misstrauisch öffnete Lily es und fand Schokolade und einen Brief vor. Während sie ihn las hätte Lou schwören können, dass sie fast gelächelt hätte. Aber nur fast. Augenrollend knüllte sie den Brief schließlich zusammen und stopfte ihn in ihre Tasche um ihn später zu entsorgen.

"Was steht denn da?", wollte Mary sofort wissen.

"Ja, jetzt sag schon!", mischte sich auch Marlene ein.

"Ach, nur das Übliche. Er will mit mir ausgehen. Jam- Potter, mein ich", verkündete Lily.

Keinem war entgangen, dass sie beinahe James gesagt hätte. Vielleicht fand sie ihn ja mittlerweile doch ganz nett? Die drei anderen Mädchen wechselten einen bedeutungsvollen Blick.

"Glaubt ihr es reicht, wenn ich den Brief zusammenknülle und wegwerfe, oder muss ich ihn auch noch essen, damit er das als Absage sieht?", erkundigte sich Lily laut genug, dass auch die Rumtreiber es ohne Probleme hören konnten.

Der schwarze Hund wirkte plötzlich so, als würde er nur zu gerne sprechen können. Und wäre es nur deshalb, um Lily mitzuteilen, wie gerne er ihr dabei zusehen würde, wie sie einen Brief aß.

Enttäuscht, aber keinesfalls entmutigt wandte James sich ab und auch der Hund begann wieder, wie wild in der Gegend herumzuspringen. Dabei bewegte er sich langsam aber sicher immer weiter auf die Peitschende Weide zu.

"Vielleicht sollte Sirius mal jemand sagen, dass er aufpassen soll", überlegte Lou gedankenverloren, was ihr drei verwirrte Blicke seitens ihrer Freundinnen einbrachte.

Fast schon zu spät bemerkte das braunhaarige Mädchen ihren Fehler.

"Naja, ich meine ihm und den anderen. Wo auch immer er gerade steckt. Weil ihr Hund kurz davor ist, Selbstmord mit Baumbeihilfe zu begehen", redete sie sich schnell heraus und versuchte die Tatsache, dass sie sich selbst hätte ohrfeigen mögen, hinter einem schalkhaften Grinsen zu verstecken.

Zum Glück gingen Lily, Mary und Marlene nicht weiter darauf ein, doch Lou schärfte sich ein, dass sie vorsichtiger sein musste. Denn Dumbledore hatte recht. Sie durfte nicht nur niemandem sagen, was sie wusste, sondern auch nicht, dass sie überhaupt etwas wusste.

Denn auch wenn ihre Freundinnen sicher nur neugierig sein würden, so gab es auch andere Menschen, böse Menschen, die das Wissen mit Gewalt an sich bringen würden. Und dann hätte sie ein Problem. Wenn ihr Wissen zu Voldemort gelangte... Bei diesem Gedanken huschte ein kalter Schauer über ihren Rücken.

Fast schon zufällig streifte ihr Blick Peter, der lachend bei seinen Freunden stand. Bildete sie es sich nur ein, oder war er in letzter Zeit ständig blass und noch schreckhafter als sonst? Das Problem war, dass sie die Ursache dafür zu kennen glaubte.

Aber nein, das durfte sie nicht glauben. Irgendetwas sagte ihr, dass es noch Hoffnung gab. Dass es noch Hoffnung für Peter gab. Und wenn dem so war, dann könnte vielleicht allein dadurch zumindest der Tod von Lily und James abgewandt werden. Und das war immerhin ein Anfang.

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