𝔻𝕠𝕟'𝕥 𝕣𝕦𝕚𝕟 𝕞𝕪 𝕤𝕥𝕠𝕣𝕪 𝕨𝕚𝕥𝕙 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕝𝕠𝕘𝕚𝕔
Keine fünf Sekunden nachdem Lou beschlossen hatte, dass sie ja auch genauso gut noch ein Weilchen hierbleiben und außerdem versuche könnte, Peter wieder zu vertrauen, wurde die Zimmertür schwungvoll aufgerissen.
"Lou, du hattest Recht, ich-", setzte Regulus an, dann erblickte er Peter und verstummte schlagartig.
Einen Moment lang starrten sich die drei einfach nur verwirrt an, dann räusperte sich Lou.
"Äh, Regulus, vielleicht könntest du... die Tür zumachen?", schlug sie vor.
Das tat der Angesprochene auch sogleich, doch immer noch schien er nicht recht zu wissen, ob er offen reden konnte.
"Du bist nicht auf der Seite von Voldemort, oder?", fragte Lou Peter noch einmal direkt, nur, um sicherzugehen.
Dieser nickte energisch. Damit war die Sache für Lou klar.
"Gut. Dann geh' jetzt nach Hogwarts und gib Dumbledore diesen Umschlag", sie holte einen schon vor langer Zeit verfassten Brief hervor und überreichte ihn Peter, "Regulus und ich... wir haben noch was zu erledigen."
Zuerst wollte Peter protestieren, das war ihm deutlich anzusehen, aber Lou bedachte ihn mit einem bohrenden Blick bis er schließlich einwilligte und apparierte. Regulus musterte Lou fragend, zweifellos fragte er sich, was es mit dem Brief auf sich hatte, doch für Erklärungen fehlte jetzt definitiv die Zeit. In dem Brief hatte sie alle Horkruxe und wo sie zu finden waren vermerkt, nur für den Fall eines frühzeitigen Ablebens ihrerseits, man wusste ja nie. Solche Dinge sollte man nicht dann erklären, wenn man sich auf eine lebensgefährliche Mission begab, für deren Scheitern der Brief gedacht war. Schlecht für die Zuversicht der Gruppe und so.
"Also ich gehe mal davon aus, dass der Horkrux dann versteckt ist?", fragte Lou.
"Der was? Ach so, du meinst das Medaillon. Ja, ist es", bestätigte Regulus, "Du hast gesagt, dann soll ich zu dir kommen. Wenn ich es mir anders überlegt habe. Kreacher wäre fast gestorben. Deshalb habe ich das. Also, war dein Angebot ernst gemeint?"
"Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen?", hakte Lou nach.
Dabei sah sie wirklich alles andere als lustig aus. Es trug nicht gerade zur Lustigkeit von jemandem bei, wenn man erfuhr, dass man einen dunklen Zauberer zum Vater hatte und außerdem andauernd entführt wurde. Regulus verneinte.
"Na dann. Nichts wie los. Aber zuerst brauchen wir einen Hauselfen", verkündete die Hexe, "Kannst du Kreacher holen?"
"Aber Kreacher passiert nichts, oder?", erkundigte der jüngere Black-Bruder sich misstrauisch.
"Natürlich nicht!", erklärte Lou, "Naja, er gerät nicht mehr in Gefahr als wir auch. Aber in die Höhle kann man nicht apparieren - Hauselfen können das schon. Ich versuche uns gerade zu ersparen, dass wir Blutopfer und so weiter bringen müssen."
Überzeugt von diesem Argument rief Regulus Kreacher herbei. Gemeinsam mit ihm apparierten (oder was Hauselfen eben so taten) sie auf die Insel mitten auf dem Schwarzen See. Schaudernd musste Lou feststellen, dass die Höhle sogar noch gruseliger aussah als in ihren dunkelsten Fantasien.
"Und jetzt?", flüsterte Regulus.
"Einer von uns muss den Trank aus dem Becken austrinken. Alles", gab Lou ebenso flüsternd zurück.
Im nächsten Moment streckten sie beide die Hand nach der Trinkschale aus. Dabei trafen sich ihre Blicke.
"Ich sollte das machen. So steht es doch in der Prophezeiung, oder?", meinte Regulus.
"Aber genau diese Prophezeiung wollen wir doch verhindern, oder nicht? Ich sollte trinken", argumentierte Lou.
"Du weißt aber über alles bescheid. Du MUSST überleben. Also trinke ich es", verkündete Regulus mit fester Stimme.
Lou öffnete den Mund um zu widersprechen, aber ihr wollte partout kein Gegenargument einfallen. Schließlich schloss Lou ihren Mund wieder und trat einen Schritt zurück.
"Aber wehe du stirbst!", grummelte sie.
"Dafür bist doch du hier", gab Regulus zurück, "Übrigens, danke dafür."
Dann begann er zu trinken und hörte erst auf, bis der Zaubertrank bis auf den letzten Tropfen geleert war und Lou das Medaillon an sich nehmen konnte.
Schon begannen die Inferi aus dem dunklen Wasser zu klettern. Schaudernd wandte sich Lou von ihnen ab. Ihnen konnte sie nicht mehr helfen. Dann fiel ihr Blick auf den schwarzhaarigen Jungen, der sich vor ihr am Boden krümmte. Ihm schon. Mit einem letzten Blick zurück flüsterte sie Kreacher zu, dass er Regulus und sie nach Hogwarts in den Krankenflügel bringen sollte. Und das tat dieser dann auch.
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Hidden Changers
FanficHarry Potter, eine Geschichte wie jede andere, nichts als Fantasie. Trotzdem fühlt sich Lou zu dieser Welt voller Magie hingezogen. Und was, wenn die Geschichte wahr ist? Oder wenn sie zumindest wahr werden wird? Wenn es sich um Prophezeiungen hande...