10 - Zukunft und andere Horrorgeschichten

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𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕦𝕥𝕦𝕣𝕖 𝕓𝕖𝕝𝕠𝕟𝕘𝕤 𝕥𝕠 𝕥𝕙𝕠𝕤𝕖 𝕨𝕙𝕠 𝕓𝕖𝕝𝕚𝕖𝕧𝕖 𝕚𝕟 𝕥𝕙𝕖 𝕓𝕖𝕒𝕦𝕥𝕪 𝕠𝕗 𝕥𝕙𝕖𝕚𝕣 𝕕𝕣𝕖𝕒𝕞𝕤

"Ist das wirklich was ihr wollt?", erkundigte sich Lou und ließ Severus und Regulus dabei keine Sekunde lang aus den Augen.

Die beiden bedachten sie mit einem verwirrten Blick. Worauf wollte sie denn jetzt wieder hinaus? Da keine Antwort kam beschloss Lou, dass sie genauso gut einfach weitermachen könnte. Snape zuerst.

"Ich verstehe ja nicht, wieso du auf der Seite von Voldemort stehst... Wo er doch Lily umbringen wird", warf Lou in den Raum.

Severus schien sich fast zu verschlucken.

"Bitte WAS?!", stieß er hervor, "Du lügst."

Das leichte Zittern in seiner Stimme konnte er nicht verstecken. Lou schenkte ihm ein wissendes Lächeln.

"Ach, tue ich das? Na dann kannst du es ja darauf ankommen lassen...", machte sie weiter, "Aber ich an deiner Stelle würde etwas ändern und zwar jetzt. Denn soll ich dir sagen, wie deine Zukunft aussieht?"

Der schwarzhaarige Junge schüttelte den Kopf, aber Lou ignorierte diesen Einwand gekonnt.

"Lily wird sterben, durch die Hand von Voldemort-"

"Ich bitte ihn einfach, sie zu verschonen! Wieso sollte er sie auch unbedingt umbringen wollen?", warf Severus ein.

Lou blickte ihn fast schon mitleidig an.

"Ja, das wirst du, und ja, das stimmt, aber bringen wird es nichts", klärte sie ihn auf, "Denn sie wird versuchen ihren Sohn zu schützen und dann wird sie sterben. Natürlich passiert das Ganze zu einem sehr großen Teil deshalb, weil sie ihr Vertrauen in den Falschen gesetzt haben, die Potters-"

"POTTER?!"

Snapes Augen quollen hervor, während er Lou voller Entsetzen anstarrte.

"Ja, Potter", bestätigte diese.

"Aber... sie hasst ihn!", klammerte sich der Slytherin an das letzte bisschen Hoffnung das er noch hatte.

"Noch...", Lou nickte weise, "Also, wo war ich? Ach ja, du wirst die unglücklichsten Jahre deines Lebens als Spion für Dumbledore leben und jeder wird dich für einen der Bösen halten. Du wirst versuchen Lilys Sohn zu beschützen, aber er erinnert dich jeden Tag an James... Was mich dazu bringt, dir dringend zu raten, diese Feindschaft sein zu lassen. Das bringt doch nichts als Ärger. Egal, jedenfalls, du wirst ihn beschützen, er hat ja Lilys Augen und so. Und dann wirst auch du durch die Hand von Voldemort sterben und jeder wird erkennen, dass du zu den Guten gehörst, aber zu spät, denn du bist dann ja tot... Na, wie klingt das für dich?"

Severus' Mund öffnete und schloss sich ein paar Mal, aber kein Laut kam über seine Lippen. Regulus sah zwar nicht ganz so entsetzt, aber durchaus skeptisch und auf der Hut aus. Und genau ihm wandte sich Lou nun zu.

"Und was dich angeht... selbes Endergebnis. Naja. So in etwa", begann Lou von Neuem, "Auch du wirst den dunklen Lord verraten. Du wirst dich gegen ihn auflehnen und versuchen ihn zu stürzen. Du wirst dabei sterben. Naja, ich denke, wenn du jemand Zweiten mitnimmst, ich würde mich sonst dafür melden, dann hast du eine Chance zu überleben. Also, wenn es je soweit ist, komm zu mir. So. Weiter mit der Geschichte. Es wird Jahre dauern bis jemand dahinterkommt, dass du eigentlich einer der Guten warst. Und dein eigener Bruder, der 12 Jahre unschuldig in Askaban verbringen wird, der wird getötet werden bevor er herausfinden kann, dass ihr eben doch auf derselben Seite gestanden habt. Getötet von niemand anderem als eurer Cousine Bellatrix. Was sagst du dazu?"

"Ich... ich würde niemals... also... das ist...", stotterte Regulus, aber er sah dabei mehr als nur unsicher aus.

Lou beglückwünschte sich innerlich. Vielleicht würde sie demnächst für den Untergang der magischen Welt verantwortlich sein - aber sie hatte zwei Zauberern die Chance gegeben ihre so richtig schreckliche Zukunft zu verändern. Falls sie es versuchten, gab es vielleicht wirklich Hoffnung für sie.

"Reg, holst du die Göre?", schallte in dem Moment die Stimme Bellatrix' über eine Treppe nach unten, "Snape! Du wirst hier gebraucht!"

Die beiden schüttelten die Köpfe, wie um böse Gedanken zu vertreiben und sich zu fokussieren, und Lou schrumpfte in sich zusammen, so, wie sie es immer tat, wenn sie in einer aussichtslosen oder auch nur annähernd gefährlichen Situation war.

Dann ging ihr jedoch etwas Entscheidendes auf: Sie konnte jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken. War es nicht das gewesen, was sie sich immer gewünscht hatte, um mutig zu sein? Eine andere Welt, in der sie sie selbst sein konnte? Tja, und hier war sie nun. In einer Welt voller Magie.

Jetzt oder nie, beschloss Lou. Jetzt war der Moment gekommen um mutig zu sein, komme, was da wolle.

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt