22 - Die Wut geht Flöten, zurück bleibt Chaos

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𝕀'𝕞 𝕛𝕦𝕤𝕥 𝕤𝕒𝕪𝕚𝕟𝕘 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕚𝕗 𝕚𝕥'𝕤 𝕤𝕠𝕞𝕖𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕠𝕣 𝕤𝕠𝕞𝕖𝕠𝕟𝕖 𝕨𝕠𝕣𝕥𝕙 𝕗𝕚𝕘𝕙𝕥𝕚𝕟𝕘 𝕗𝕠𝕣, 𝕪𝕠𝕦 𝕤𝕙𝕠𝕦𝕝𝕕 𝕗𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕗𝕠𝕣 𝕚𝕥, 𝕚𝕥'𝕤 𝕟𝕠𝕥 𝕔𝕒𝕝𝕝𝕖𝕕 𝕒 𝕗𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕓𝕖𝕔𝕒𝕦𝕤𝕖 𝕚𝕥'𝕤 𝕖𝕒𝕤𝕪

Lou blickte sich in dem Zimmer um, in das Peter sie gebracht hatte. Es war riesig, größtenteils grün, schwarz und silbern und prunkvoll war noch gar kein Ausdruck.

Unschlüssig stand sie herum. Was sollte sie jetzt tun? Selbst wenn es ihr gelingen würde auszubrechen - Voldemort war niemand, der ein Nein akzeptierte. Und da seine Todesser keinerlei Mühe zu haben schienen sie zu entführen, wäre das wohl eher ungünstig für ihre Gesundheit.

Hierbleiben kam jedoch auch nicht in Frage. Schonmal deshalb, weil Lou immer noch nicht wirklich mit der Tatsache klarkam, dass Voldemort ihr Vater war. Ernsthaft, da gab es so viele Typen auf der Welt, und ihre Mutter verliebte sich ausgerechnet in den, der der böseste, schlangenhafteste, grausamste und muggelhassendste dunkle Zauberer weit und breit war? Viel mehr Pech ging ja wohl kaum mehr, also war wohl alles wie immer.

Abgesehen davon gab es aber auch noch weitere Gründe diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen. Nicht nur, dass sie hier quasi im Hauptquartier des Bösen festsaß, hier war außerdem ER. Lou hatte überhaupt keine Lust sein Gesicht auch nur noch einmal zu sehen.

Andererseits hatte er offenbar auf Voldemorts Befehl hin gehandelt - und wer hatte ihm geraten zu tun, was der dunkle Zauberer sagte, solange keiner dabei starb? Genau, sie selbst. Aber hatte Peter es wirklich nur deshalb getan? Oder gehörte er doch mit Herz und Seele zu den Todessern?

Und dann war da ja immer noch die Tatsache, dass er sie hinterhältig geküsst und dann verraten hatte. Sofort begann es in Lou wieder zu brodeln.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein Junge mit mausbraunen Haaren streckte den Kopf herein. Wenn man vom Teufel sprach...

Lou sprang auf, um ihm gehörig die Meinung zu geigen (doppelt hielt ja bekanntlich besser) und im Zweifelsfall auch mit Dingen zu werfen, doch dann hielt sie plötzlich inne.

Während sie in diese blauen Augen blickte, löste sich die Wut, die sie die ganze Zeit über schon gepackt hielt, langsam auf. Zurück blieb nur noch eines: das Gefühl, verraten worden zu sein, gefolgt von einer tiefen Traurigkeit.

"Hey", murmelte Peter, der ihrem Blick auswich und stattdessen angestrengt einen winzigen Brandfleck im Teppich musterte.

Lou war er zuvor noch gar nicht aufgefallen, aber jetzt wurde ihr klar, dass in ihrer Wut ihre Magie mit ihr durchgegangen sein musste, ganz so, wie es vor allem jungen Hexen und Zauberern ab und zu passierte.

"Du...", setzte Lou an, unterbrach sich aber gleich wieder, "Alles, was du zu sagen hast, ist 'Hey'?!"

Unsicher kratzte sich Peter am Kopf, während das braunhaarige Mädchen ihn weiterhin fassungslos anstarrte.

"Naja, eigentlich wollte ich was anderes sagen...", murmelte Peter, "Eigentlich wollte ich dir sagen, dass es mir leid tut, aber du hast gesagt, dass ich- Also das soll jetzt auch gar keine Ausrede sein oder- Und ich wusste nicht, was ich tun- Aber- Äh... Ach, verdammt!"

Noch während er redete wanderte Lous rechte Augenbraue immer weiter nach oben. Was wollte er ihr eigentlich sagen?! Vermutlich genau das, was sie sich ohnehin schon gedacht hatte.

"Und der Kuss?", warf sie schließlich dazwischen, wobei sie Peter nicht aus den Augen ließ.

"Der... der Kuss? Also, äh...", stotterte Peter los und wurde dabei rot, "Der war... das war nicht wirklich geplant oder so... Das ist irgendwie... einfach passiert? Und... zumindest den Teil würde ich sofort wiederholen. "

Den letzten Satz murmelte Peter so leise, dass er schon fast nicht mehr zu hören war, aber Lou verstand ihn trotzdem.

"Moment. Das war also gar kein hinterlistiger Trick um...", unterbrach Lou ihn.

"Um besser an dich ranzukommen? Nein, natürlich nicht! Sowas traust du mir zu?!", rief Peter entrüstet aus.

Als er nun endlich den Kopf hob und ihren Blick erwiderte, wusste Lou, dass er das ernst meinte. Ein klitzekleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Ja, sie war entführt worden, und ja, sie steckte gerade bis zum Hals in Problemen fest, aber vielleicht sollte sie ja doch noch ein Weilchen hierbleiben? Hier war immerhin der Junge, den sie liebte...

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt