9 - Gefangen (verdammt!)

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𝕋𝕙𝕖 𝕥𝕣𝕦𝕥𝕙, 𝕚𝕥 𝕚𝕤 𝕒 𝕓𝕖𝕒𝕦𝕥𝕚𝕗𝕦𝕝 𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕖𝕣𝕣𝕚𝕓𝕝𝕖 𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘, 𝕒𝕟𝕕 𝕤𝕙𝕠𝕦𝕝𝕕 𝕥𝕙𝕖𝕣𝕖𝕗𝕠𝕣𝕖 𝕓𝕖 𝕥𝕣𝕖𝕒𝕥𝕖𝕕 𝕨𝕚𝕥𝕙 𝕘𝕣𝕖𝕒𝕥 𝕔𝕒𝕦𝕥𝕚𝕠𝕟

Gähnend machte sich Lou auf den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum. Gerade hatte sie ihren Aufsatz über die Rätselhaftigkeit von Prophezeiungen in der Bibliothek fertiggestellt, was ihr ironisch vorkam, wo sie doch gerade in einer überhaupt rätselhaften Prophezeiung lebte, die sie in einer Bibliothek das erste Mal gefunden hatte.

Während sie schon halb im Land der Träume versunken war, setzte sie ihren Weg fort. Plötzlich stellten sich ihre Nackenhaare auf. Sie wusste nicht, was es war, aber irgendetwas stimmte nicht, da war sie sich ganz sicher. Beunruhigt blieb sie stehen und noch während ihr Gehirn sie anbrüllte, bloß nicht stehenzubleiben und so schnell zu laufen wie sie konnte, war es auch schon zu spät.

Hinter sich hörte sie ein leises "Petrificus totalus!" und noch bevor sie herumfahren konnte, klappten ihre Arme und Beine zusammen und sie fiel um wie ein Brett.

"Das war ja einfach", hörte sie eine Frau sagen, die eine überraschende Ähnlichkeit zu Sirius aufwies.

"Komm schon, Bella, lassen wir den dunklen Lord nicht warten", verkündete ein Mann mit langen blonden Haaren.

Ohne Zweifel, sie wurde gerade von Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy entführt, schoss es Lou durch den Kopf, dann wurde ihr ein Sack über den Kopf gezogen und alles wurde schwarz.

Als sie die Augen blinzelnd wieder öffnete wusste sie erst nicht wo sie war. Eines jedoch war ihr sofort glasklar: In Hogwarts war sie nicht mehr. Und außerdem hatte sie ein riesengroßes Problem.

"Sieh mal einer an, sie ist aufgewacht!", stellte jemand mit näselnder Stimme fest.

Lou fuhr herum - und erblickte außerhalb der Zelle, in der sie sich offenbar befand, einen Jungen mit langen fettig-schwarzen Haaren. Ein paar Schritte weiter stand ein anderer schwarzhaariger Junge, der die hohen Wangenknochen der Blacks hatte. Ohne Schwierigkeiten konnte Lou die beiden als Severus Snape und Regulus Black identifizieren - was die Sache jetzt auch nicht unbedingt besser machte.

"Wo sind wir?", erkundigte sich Lou, dabei konnte sie nicht gänzlich verhindern, dass ihre Stimme zitterte.

"Das spielt für dich keine Rolle", informierte sie Regulus, "Nur so viel: Du wirst gleich den dunklen Lord treffen. Er freut sich schon überaus auf diese Begegnung... Was normalerweise nichts Gutes für die betreffende Person bedeutet."

Den letzten Satz murmelte er nur wie zu sich selbst, aber Lou hatte ihn trotzdem verstanden. Verdammt! Das war nicht nur ein Problem, das war eine ausgewachsene Katastrophe!

Warum Lord Voldemort sie sehen wollte, war ihr natürlich sonnenklar: Er hatte irgendwie erfahren, dass sie die Prophezeiung kannte. Und jetzt wollte er diese Informationen aus ihr herausfoltern.

"Wie hat er es herausgefunden?", fragte Lou leise.

Eigentlich rechnete sie nicht mit einer Antwort, aber sie kam dennoch von einem feixenden Snape: "Naja, Dumbledores Geheimnisse sind eben auch nicht unbedingt sicher. Und da du die einzige neue Schülerin im sechsten Jahrgang bist..."

Verdammt! Wieso hatte daran keiner gedacht?! Innerlich verfluchte sich Lou und dann Dumbledore und dann wieder sich selbst.

War es das jetzt? Würde sie von der versteckten für Veränderung Sorgenden zur Verantwortlichen für den Untergang der magischen Welt wie sie sie kannte werden? Konnte sie das noch irgendwie verhindern?

Wenn Voldemort sie erst verhören würde, dann würde sie nichts tun können, das war ihr klar. Aber noch verhörte er sie ja nicht. Sie war zusammen in einem Raum mit zwei doch recht wichtigen Personen für den Verlauf der Geschichte.

Sie hatte sich das noch nie so genau überlegt, aber was, wenn sie manchen Menschen eben doch erzählen musste, was sie erwartete? Was, wenn eben das den entscheidenden Unterschied machen würde? Den Unterschied zwischen Erfolg und Niederlage? Einen Versuch schien es auf jeden Fall wert zu sein...

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt