16 - Endlich wird reiner Tisch gemacht

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𝔽𝕒𝕚𝕣𝕪 𝕥𝕒𝕝𝕖𝕤 𝕒𝕣𝕖 𝕞𝕠𝕣𝕖 𝕥𝕙𝕒𝕟 𝕥𝕣𝕦𝕖: 𝕟𝕠𝕥 𝕓𝕖𝕔𝕒𝕦𝕤𝕖 𝕥𝕙𝕖𝕪 𝕥𝕖𝕝𝕝 𝕦𝕤 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕕𝕣𝕒𝕘𝕠𝕟𝕤 𝕖𝕩𝕚𝕤𝕥, 𝕓𝕦𝕥 𝕓𝕖𝕔𝕒𝕦𝕤𝕖 𝕥𝕙𝕖𝕪 𝕥𝕖𝕝𝕝 𝕦𝕤 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕕𝕣𝕒𝕘𝕠𝕟𝕤 𝕔𝕒𝕟 𝕓𝕖 𝕓𝕖𝕒𝕥𝕖𝕟

"Also... geht's dir gut?", schob Peter hinterher, als Lou nicht antwortete.

Kurz überlegte sie, ob sie lügen sollte. Dann ging ihr auf, wie zwecklos das doch war. Er hatte recht, sie war nicht im Unterricht und hockte mit verheulten Augen hinter einem Wandteppich. Offensichtlicher ging kaum mehr. Außerdem vertraute sie ihm. Sie wusste auch nicht genau wieso, aber sie würde ihm ihr Leben anvertrauen.

"Nein. Nein, mir geht's auch nicht gut", gab Lou schließlich seufzend zu.

"Oh. Willst du drüber reden?", hakte Peter nach, doch dann schien ihm etwas aufzufallen, "Moment, was meinst du mit 'auch'? Mir geht's gut, hab ich doch gesagt!"

Ein müdes Lächeln schlich sich auf Lous Gesicht. Das war ja wohl das Lächerlichste, das sie seit Langem gehört hatte!

"Ja, das hast du gesagt. Es ist aber ganz offensichtlich nicht so", meinte Lou bestimmt, "Oder warum bist du sonst nicht im Unterricht und wolltest hinter einen Wandteppich? Ohne die anderen Rumtreiber? Und du hast außerdem gesagt, dass jemand etwas von dir will und Druck macht. Ich kann durchaus eins und eins zusammenzählen, vielen Dank auch. Also, was ist los? Du kannst mir vertrauen."

Peter öffnete den Mund, wie um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder.

"Weißt du was? Ich fange an", öffnete Lou sich schließlich doch, "Mir geht es... naja, offensichtlich nicht so gut. Eigentlich ist es total toll hier, all die Magie... bis vor ein paar Monaten hätte ich niemals gedacht, jemals in so einer fantastischen Welt zu landen. Aber alles ist so stressig und dann war da auch noch diese Entführung... Es ist einfach so, ich habe Angst, dass Voldemort vielleicht etwas in meinem Kopf gesehen hat, das er nicht sehen sollte. Oder dass sie mich wieder erwischen. Oder ich weiß auch nicht. Ich habe irgendwie das Gefühl versagt zu haben oder zumindest total zu versagen. Verstehst du, was ich meine?"

Peter nickte nur. Lou dagegen atmete fast schon befreit aus. Es tat gut, mit jemandem über ihre Probleme zu sprechen. Mit fragendem Blick aber keinesfalls drängend drehte sie sich nun zu dem braunhaarigen Jungen neben ihr um. Dieser fasste sich nun doch ein Herz.

"Ich... ich soll... jemanden, der mir wichtig ist... hintergehen", murmelte Peter kaum hörbar, "Und ich befürchte, wenn ich es nicht tue... dann hat das üble Folgen für mich... aber ich kann doch auch nicht die anderen leiden lassen, nur, um meine eigene Haut zu retten, oder?"

Eine Weile starrte Lou einfach nur nachdenklich vor sich hin, dann sprach sie ihre Vermutung aus: "Es ist Voldemort, der dich unter Druck setzt, oder?"

Peter keuchte auf, was sie als Bestätigung sah.

"Was sollst du für ihn machen?", hakte Lou nach und ließ ihn dabei keine Sekunde aus den Augen.

Peter schien sichtlich mit sich zu ringen, aber schließlich würgte er doch hervor, was Lou wissen wollte: "James und Lily... ich soll sie ausspionieren. Und dann soll ich sie..."

Er brachte es einfach nicht über sich, das Wort auszusprechen, aber Lou spürte ganz deutlich, dass es wie eine dunkle Gewitterwolke zwischen ihnen hing. Er sollte Lily und James töten. Dann stutzte sie.

"Moment. Das ist noch zu früh", murmelte sie wie zu sich selbst, "Es sei denn... Wenn er das in meinem Kopf gesehen hat... Ich muss..."

Peter musterte sie mit unverhohlener Verwirrung. Kein Wunder, was sie sagte, konnte für einen Außenstehenden kaum Sinn machen. Ruckartig sprang Lou auf.

"Tut mir leid, aber ich muss los", teilte sie Peter mit, "Du weißt doch, dass ich die Prophezeiungsbücher kenne und auch, dass Voldemort mich gefangen und in meinen Kopf gesehen hat. Ich denke, er hat gesehen, wen er umbringen muss, um sicher zu sein. Und auch, wer ihm da eventuell helfen könnte. Dumbledore hat mich beauftragt wenn nötig etwas zu unternehmen. Tja, jetzt ist es wohl nötig."

Jetzt sprang auch Peter auf. Der Blick, den er Lou zuwarf, wirkte fast schon... verletzt?

"Du wolltest nur ein Geständnis aus mir rauskriegen, damit die mich einsperren können?!", warf er ihr sprachlos vor.

Lou fuhr ruckartig zu ihm herum. Entgeistert sah sie Peter an.

"Was?! Nein!", rief sie bestürzt, "Natürlich nicht, sowas würde ich nie machen! Ich weiß doch, dass du eigentlich zu den Guten gehörst! Ich will dir doch nicht schaden, Peter! Ich will dir helfen!"

"Ehrlich?", fragte Peter und sah sie zweifelnd an.

"Ehrlich", bestätigte Lou mit einem kleinen Lächeln.

"Okay...", erkundigte sich Peter, "Und was soll ich dann deiner Meinung nach tun?"

Das war hier ja ganz offensichtlich die Frage, auf die am dringendsten eine Antwort benötigt wurde. Aber würde Lou eine solche auch liefern können?

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt