7 - Ganz viele neue und doch altbekannte Gesichter

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ℕ𝕖𝕧𝕖𝕣 𝕘𝕚𝕧𝕖 𝕦𝕡, 𝕘𝕣𝕖𝕒𝕥 𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘𝕤 𝕥𝕒𝕜𝕖 𝕥𝕚𝕞𝕖

Der Rest der Häusereinteilung ging an Lou vorbei. Nur zu gerne hätte sie dem ihre Aufmerksamkeit gewidmet, zumal es ja der Beginn von all der Magie Hogwarts' war, aber im Moment war sie viel zu mitgenommen von der Tatsache, dass sie es wirklich und wahrhaftig geschafft hatte.

"Hi, ich bin Lily, Lily Evans!", informierte sie in diesem Moment das rothaarige Mädchen neben ihr lächelnd.

Hätte sie sich ja denken können. Ein breites Lächeln stahl sich in ihr Gesicht.

"Lou Morris", stellte Lou sich vor.

"Du bist im sechsten Jahr, oder?", hakte Lily nach.

Lou nickte bestätigend.

"Ich auch!", plapperte Lily quietschvergnügt weiter, "Dann musst du die neue Schülerin sein, die in meinen Schlafsaal kommt! Du musst später unbedingt auch Mary und Marlene kennenlernen, du wirst schon sehen, du wirst dich super mit ihnen verstehen! Warum fängst du eigentlich erst jetzt in Hogwarts an?"

Blinzelnd starrte Lou sie an. Was sollte sie ihr sagen? Die Wahrheit? Aber dann würde sie sicher mehr wissen wollen. Wer würde das schon nicht gern? Und eben davon hatte Dumbledore ihr abgeraten. Also die halbe Wahrheit, beschloss Lou.

"Bis vor den Sommerferien wusste ich gar nicht, dass es Zauberei wirklich gibt. Ich bin bei Muggeln aufgewachsen", erklärte sie, während sie sich eine schokoladenbraune Haarsträhne hinters Ohr schob.

"Oh, ich bin auch muggelstämmig!", verkündete Lily, "Aber... wann hast du dann alles gelernt, was du für die sechste Klasse brauchst?"

Tja. Was sollte man dazu schon sagen?

"Hab ich in den Ferien nachgeholt", erklärte Lou, "Hat eigentlich Spaß gemacht. Ich meine, lernen ist eigentlich nicht so meine Lieblingsbeschäftigung, aber Zauberkram lernen... Was gibt es besseres?"

In diesem Punkt konnte Lily ihr nur zustimmen.

"Hey, Evans!", erscholl in diesem Moment von der anderen Tischseite her ein Ruf.

Augenrollend wandte sich Lily um.

"Nein, Potter!", rief sie genervt zurück.

"Aber du weißt doch noch gar nicht, was er fragen wollte!", beschwerte sich ein Junge mit schulterlangen schwarzen Haaren der neben James saß.

"Ach nein?", in Lilys Stimme schwang ein riesiger Haufen Ungläubigkeit mit, "Na, wenn du meinst. Dann, bitte, was wolltest du denn fragen, Potter?"

James Potter, nun wieder ganz in seinem Element, wandte sich erneut Lily zu: "Also wir haben uns jetzt ja schon ewig nicht mehr gesehen und da dachte ich, vielleicht würdest du ja jetzt mit mir ausgehen?"

Diese hob nur eine Augenbraue.

"Denkst du, ich bin vergesslich?", erkundigte sie sich, "Meinst du, ich vergesse über die Ferien, wie furchtbar ihr Rumtreiber mich nervt? Ich sage es dir noch einmal, Potter: NEIN."

Mit diesen Worten stand Lily auf, was nicht weiter auffiel, da das Abendessen ohnehin gerade zu Ende ging, und bedeutete Lou, ihr zu folgen.

Diese jedoch kam nicht umhin, sich noch einmal umzudrehen. Vier Jungen hatten tuschelnd die Köpfe zusammengesteckt und versuchten ganz offensichtlich James über den erneuten Korb, den er sich von Lily eingehandelt hatte, hinwegzutrösten. Allerdings wusste Lou natürlich, dass er keinesfalls aufgeben würde. Und irgendwann würde er Erfolg haben. Dieser Gedanke brachte sie zum Lächeln.

Erst als Lily sie grinsend anstieß, ging ihr auf, dass sie die vier immer noch anstarrte. Eilig folgte sie Lily in ihren gemeinsamen Schlafsaal, den zudem noch Mary Macdonald und Marlene McKinnon bewohnten, mit denen sich Lou ebenfalls sofort blendend verstand.

Trotzdem gingen ihr die vier nicht aus dem Kopf. Das waren sie. Die echten Rumtreiber. Remus Lupin, Peter Pettigrew, Sirius Black und James Potter. Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone.

Als Lou an diesem Abend einschlief, tat sie es mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie war in Hogwarts. Sie war in Gryffindor. Und sie hatte schon Freunde gefunden.

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt