21 - Zu Hause? (Träum weiter!)

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𝔹𝕝𝕠𝕠𝕕 𝕞𝕒𝕜𝕖𝕤 𝕪𝕠𝕦 𝕣𝕖𝕝𝕒𝕥𝕖𝕕, 𝕓𝕦𝕥 𝕝𝕠𝕪𝕒𝕝𝕥𝕪 𝕞𝕒𝕜𝕖𝕤 𝕪𝕠𝕦 𝕗𝕒𝕞𝕚𝕝𝕪

Lou lief in ihrer Zelle auf und ab. Irgendwo musste das ganze Adrenalin, das gerade ganz bestimmt durch ihre Adern jagte, ja hin. Dann war es soweit. Ohne großes Federlesen wurde sie wieder vor Lord Voldemort geführt, doch auch dieser schien viel freundlicher zu sein als bei ihrem letzten Besuch - was ja eigentlich auch keine große Kunst war.

"Hat Pettigrew dir alles erklärt?", erkundigte er sich sogleich.

Noch bevor ihr Gehirn die Tatsache realisieren konnte, dass Peter ihr etwas erklären hätte sollen, dachte sie in etwa 'Argrr, diese verräterische Ratte!', danach fragte sie sich verzweifelt, was diese Erklärung denn gewesen sein sollte und ob sie sie vielleicht überhört hatte.

Voldemort, der ihrem Gesichtsausdruck anscheinend schon entnommen hatte, dass sie keine Ahnung hatte, wovon er sprach, murmelte er etwas, das sich verdächtig nach 'Diese nichtsnutzige Ratte!' anhörte.

"Na gut, dann muss ich das jetzt wohl nachholen", erklärte er, "Es geht um etwas, das ich in deinem Kopf gesehen habe. Du, Lou Morris, trägst eigentlich den Namen Louisa Riddle und-"

Lou keuchte erschrocken auf.

"Und ich sehe, du ahnst es schon", fuhr der dunkle Zauberer fort, "Du bist meine Tochter."

Er gab ihr einen Moment, um diese Nachricht erst einmal sacken zu lassen oder vielleicht Fragen zu stellen, doch Lou brachte keinen Ton heraus. Das Problem war, dass ihr diese Tatsache, wenn sie jetzt so darüber nachdachte, durchaus plausibel vorkam. Ganz tief in ihr drin entdeckte sie bei genauerem Hinsehen doch ein paar Erinnerungen, die darauf hindeuteten, dass Lord Voldemort die Wahrheit sagte.

"Daher verstehst du sicher, dass ich dich gerne auf meiner Seite hätte", informierte Voldemort Lou, "Pettigrew hat getestet, ob du einem Angriff standhalten würdest, und da du noch lebst hast du das offensichtlich, also bin ich bereit, dich mit offenen Armen zu empfangen! Stell dir das mal vor! Wir könnten zusammen die Welt regieren! Die Muggel unterjochen!"

"Dir ist aber klar, dass ich bei Muggeln gelebt habe, oder?", erkundigte sich das Mädchen schließlich.

Der hatte sie ja nicht mehr alle, wenn er dachte, sie würde nur für ihren endlich wiedergefundenen Vater all ihre Prinzipien über Bord werfen und zu dem werden, was sie am meisten verabscheute!

"Ja...", musste der Gefragte zugeben, "Aber besonders nett waren sie nicht zu dir, oder? Haben sich über dich lustig gemacht, wollten dich keine Bücher lesen lassen... Hier kannst du so viel lesen wie du willst und wer sich über dich lustig macht tut danach überhaupt nichts mehr! Und du könntest Magie lernen, Magie, von der sie in Hogwarts nicht einmal reden! Na, was sagst du?"

Das war so unfair! Wer bestach denn bitte einen Bücherliebhaber mit Büchern? Ein absolutes No-Go! Dennoch... so sehr sie ihre Bücher auch liebte, um nichts in der Welt hätte sie ihre neugewonnenen Freunde in Hogwarts aufgegeben oder verraten. Und wenn das dann ihr Ende sein würde, sei's drum. Nur, wie sollte sie jetzt bitte ein möglichst diplomatisches 'Nein' formulieren?

"Du musst dich nicht sofort entscheiden, Louisa!", kam ihr ihr Vater in diesem Moment entgegen, "Aber bis du dich entschieden hast, sei doch hier mein Gast und fühl' dich wie zu Hause... denn das könnte es bald sein."

Eilig nickte Lou. Sie beschloss, dass sie nichts von ihrem vollen Namen hielt. Lou war um Meilen besser als Louisa! Und natürlich bemerkte sie auch, dass es keinesfalls eine Bitte war. Sie würde vielleicht in keiner Zelle festsitzen, aber das machte keinen Unterschied, von Freiheit war sie so weit entfernt wie schon lange nicht mehr.

Da tauchte auch schon Peter auf, der sie auf ihr Zimmer bringen sollte. Er vermied es tunlichst, sie anzusehen, und da Lou momentan wirklich dringlichere Sorgen hatte, verzichtete sie großzügig darauf, sich erneut auf ihn zu stürzen. Stattdessen erdolchte sie ihn mit Blicken. Das würde fürs Erste genug sein müssen...

Hidden ChangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt