Kapitel 7 - "Was macht sie nur mit mir?", fragte er sich.

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Draußen war es recht frisch und Graham bekam leichte Gänsehaut. "Ist Lisa nicht sauer, wenn du ohne sie gehst?" fragte er Jada. Diese antwortete: "Nein, sie wollte noch bleiben und muss eh in eine andere Richtung." Nach einer kurzen Pause erzählte sie weiter: "Sie wollte deine Handynummer haben, aber ich konnte sie ihr nicht geben, da ich deine ja selbst nicht besitze. Deshalb habe ich ihr gesagt dass sie dich selbst fragen muss." Ohne auf das Thema Lisa einzugehen fragte er Jada: "Gib mir doch am besten schnell deine Nummer und ich schreibe dir Morgen eine Nachricht, denn ich hab leider mein Handy zuhause vergessen und kenne meine Nummer nicht auswendig." Entschuldigend hob er die Schultern. "Ist ja kein Problem", antwortete sie und schrieb ihre Nummer auf ein Taschentuch, welches sie ihm gab. Graham musste schmunzeln, denn eigentlich besaß er kein Handy. Er fand diese Teile unnütz und wollte nicht immer für jeden erreichbar sein. Außer natürlich für Jada. Deshalb musste er morgen früh sich schnell irgendwie ein Handy besorgen und das war auf einem Sonntag etwas schwieriger. "In zweich Wochen geht die Schule wieder lso? Bist du aufgeregt?", fragte er. "Es geht so, einige Leute habe ich bereits im Fitnessstudio kennengelernt und ich habe eigentlich nie große Probleme mich einzuleben.", antwortete sie. "Das hört sich so an, als würdest du regelmäßig umziehen." "Oh, so sollte das nicht klingen. Das ist das zweite Mal, dass ich umziehe. Beim ersten Mal hatte mein Vater ein Jobangebot in einer Stadt nahe hier bekommen und wir sind dorthin gezogen. Nach einem Jahr hatten wir allerdings einen so schlimmen Rohrbruch, dass meiner Familie geraten wurde sich ein neues Haus zu kaufen. Von der Versicherung haben wir dann auch noch mehr Geld als erwartet bekommen und meine Mutter fand das schöne Haus neben deinem im Internet. Ende der Geschichte." Sie lachte.

Als sie Jadas Haus erreicht hatten verabschiedete sich Graham von ihr und ging zu seinem Haus rüber. Als er sich noch einmal zu ihr umdrehte winkte sie ihm zu. Er merkte, dass er dumm vor sich hin grinste. "Was macht sie nur mit mir?", fragte er sich.

Am nächsten Morgen stand er recht früh auf und lief zur nächsten Tankstelle, wo er sich ein Handy mit SIM-Karte für gerade mal 20 $ kaufte. Auch dem Rückweg, sah er auf der anderen Straßenseite Lisa und sah schnell weg, da er keine Lust auf sie hatte. "Hey, Graham!", rief sie und lief winkend zu ihm rüber. Jetzt konnte er sie nicht mehr ignorieren und drehte sich lächelnd zu ihr um. "Hallo." Er hasste sie. "Ich bin auf dem Weg zu Jada. Sie hat mir gestern ihren Ausweis gegeben und ihn dann vergessen, deswegen bringe ich ihn ihr. Du kannst mich ja begleiten." Er suchte nach einem Wg um nicht mit ihr gehen zu müssen, aber es war Sonntag und jedes Geschäft hatte geschlossen, deshalb nickte er. "Sorry, dass ich gestern so aufdringlich war. Ich hatte einiges getrunken und kann deswegen auch verstehen, dass du mich zurückgewiesen hast. Ein wahrer Gentleman nutzt ein betrunkenes Mädchen ja nicht aus," sie zwinkerte ihm zu, "und deshalb würde ich dich gerne zum Dank auf eine Pizza oder so einladen. Vielleicht heute?" Innerlich lachte sich Graham fast kaputt. Sie dachte wirklich, dass er Interesse an ihr hatte. Das war so absurd. "Das brauchst du nicht. Alles in Ordnung.", sagte er. Während des gesamten Weges versuchte sie weiterhin in einzuladen. Als sie Jadas Haus erreicht hatten, kam diese ihnen auch noch entgegen. Sie trug eine Sporttasche und wollte wohl ins Fitnessstudio. Als sie Graham mit Lisa sah, zog sie verwundert eine Augenbraue hoch und grinste dann. "Was macht ihr beiden denn hier?", fragte sie und ehe Lisa auch nur irgendetwas sagen konnte, was Jada falsch verstehen konnte, sagte er: "Ich war spazieren und wir haben uns zufällig getroffen, da Lisa dir deinen Ausweis bringen wollte." Da fing Lisa auch schon mit ihrer nervigen Stimme an: "Und dann wollte ich Graham zum Essen einladen, weil er meine gestrige Situation nicht ausgenutzt hat und er will nicht. Du bist so bescheiden.". Sie lächelte ihn an. "Komm schon, Jada. Hilf mir ihn zu überreden." Jetzt lachte sie lautstark und Graham merkte, wie sehr er dieses Lachen hasste. Jada sagte: "Lisa, wenn er nicht möchte, möchte er nun einmal nicht." Und für diesen Satz hätte er sie am liebsten geküsst. Lisa antwortete darauf: "Ich krieg dich schon noch, Süßer." Graham zwinkerte ihr zu und verabschiedete sich. Er konnte diese Lisa nicht mehr ertragen.

Addicted - Der Junge von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt