Kapitel 29 - „Leider wollen deine Eltern dich aber nicht sehen."

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Von da an schwieg Graham nur noch. Irgendwann gab der Polizist ihm gegenüber das Verhör auf und verließ entnervt den Raum. Nun saß er ganz allein in diesem kahlen Raum, aber er wusste dass sich hinter der sich spiegelnden Glasscheibe die beiden Polizisten befanden und er fragte: „Wann kann ich denn nun endlich nach Hause?" Nichts geschah und Graham verdrehte genervt die Augen. Einige Minuten später erschien der blonde Polizist wieder im Raum und sagte: „Tut mir leid, dass wir dich immer noch hier behalten müssen. Aber keine Sorge, ein Gespräch wirst du noch führen müssen. Dann darfst du nach Hause, du bist ja unschuldig." Dieser leicht sarkastische Unterton in seiner Stimme machte Graham leicht aggressiv aber er setzte ein Lächeln auf. „Dann legen Sie mal los." Der Polizist grinste: „Oh, dafür sollte ich noch eben jemanden in den Raum einladen." Jemanden? Diese Aussage verwirrte ihn. Gerade als er fragen wollte, ging der Polizist zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Dann rief er hinaus auf den Gang: „Sie können nun herein kommen." Zwei Sekunden darauf trat Jada herein. Sie schaute Graham fragend an, während der Polizist sie einlud Platz zu nehmen. „Miss Abrahams, das hier soll keines falls ein Verhör sein. Bitte vergessen Sie das nicht." „Warum bin ich dann hier? Und wieso ist Graham hier? Ist etwas vorgefallen." Der Polizist legte den Kopf schief. „Wehe du sagst ihr auch nur ein Wort!", dachte Graham- „Ihr Freund steht unter Verdacht ihre Mitschülerin Miss Michigan angegriffen zu haben." „So etwas würde er nie tun!", rief Jada und Graham liebte sie dafür. „Miss Michigan behauptet da allerdings etwas anderes." Da klopfte es plötzlich an der Tür und der Polizist rief, dass offen sei. Georg streckte seinen Kopf durch die Tür. „Jada, ich warte im Vorraum." „Was macht er hier?!", schrie Graham laut und die drei restlichen Personen im Raum erschraken. Jada antwortete verstört: „Er hat mich nur hergefahren." Georg war schon wieder verschwunden und nun meldete sich der Polizist wieder zu Wort: „Mr. Eben, wieso reagieren Sie denn so aggressiv?" „Weil sich dieses verdammte Arschloch an meine Freundin ranmacht." „Miss Abrahams, haben Sie ihn schon einmal so aggressiv erlebt?" Jada schüttelte den Kopf. „Wurde Georg nicht auch vor einiger Zeit angegriffen? " Jada überlegte kurz: „Ja, wurde er. Wir wollte an dem Abend eigentlich zusammen ins Kino gehen." Graham versuchte ruhig zu bleiben, aber es wurde schwerer. „Aber Graham und ich waren zu dem Zeitpunkt noch nicht zusammen.", fügte sie hinzu und der Polizist erhob erstaunt die linke Augenbraue: „Was für ein merkwürdiger Zufall, oder nicht? Miss Michigan und Georg hatten beide die Absicht sie beide auseinander zu bringen. Und beide wurden schwer verprügelt. Mr. Eben wo waren Sie in der Tatnacht?" „Zuhause." Der Polizist nickte und blätterte in seinen Unterlagen. „Nun möchte ich einmal zwei Todesfälle, oder besser gesagt einen Todesfall und einen Mord mit Ihnen besprechen, Miss Abrahams." Jada schaute nur ins Leere und nickte. Graham konnte sehen, dass ihr die Situation hier ziemlich zusetzte. Er ergriff ihre Hand und streichelte sie. „Ihre Freundin Lisa. Wie war sie so? Und in welcher Beziehung stand sie mit Ihnen und Graham?" „Wieso fragen Sie?" „Aus reiner Neugierde.", der Polizist grinste. „Jada...", find Graham an aber sie sagte: „Lisa war ziemlich in Graham verknallt und hat sich ständig an ihn heran gemacht." „Wie interessant. Sie stand ihnen also auch im Weg?" „Wollen Sie mich gerade etwa des Mordes beschuldigen?", knurrte Graham. „Ganz ehrlich? Ja, ich verdächtige Sie. Ich lasse Sie beide kurz einmal allein." Und der blonde Polizist verließ den Raum. „Du hast sie doch nicht umgebracht, oder?", fragte Jada ihn mit Tränen in den Augen. Das verletzte ihn noch mehr und sein Kopf drohte zu platzen. „Jada... Ich meine sie war doch im Weg." Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Ich hab das du nur für uns getan. Lisa hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen obwohl ich ihr mehrmals gesagt habe, dass ich nur dich will." „Graham, du warst sogar auf ihrer Beerdigung, verdammt. Was bist du nur für ein widerliches Schwein." Wie hatte sie ihn gerade genannt?! Er stand auf und ging zu ihr herum und wollte gerade mit seiner rechten Hand zum Schlag ausholen als der Polizist wieder durch die Tür gestürmt kam. „Graham! Es reicht! Das werte ich als Geständnis, dass du den Mord an Lisa verübt hast. Und jetzt muss ich nur noch genauer beweisen, dass du Melina und Georg attackierst hast. Und dann gibt da auch noch den Mord an Marc." Jada war fürchterlich am weinen und schrie; „Aber es wurde doch von einem Unfall ausgegangen, oder nicht?" In dem Moment öffnete sich die Tür und Jadas Vater kam herein. Sofort sprang Jada in seine Arme und ohne Graham eines Blickes zu würdigen, verließen sie den Raum. „Ja, ich dachte auch das der Tod von Marc ein Unfall war." Der Polizist grinste: „Ach, wir wissen beide, dass das keinesfalls ein Unfall war. Die Freunde die mit Marc an dem Abend in der Bar waren, meinten er wollte mit einem Typen noch zu einer Party gehen. Er sagte auch, dass er diesen Typen erst an dem Abend dort getroffen hatte. Natürlich beweist das noch lange nicht, dass du damit etwas zu tub hast." Er machte eine Pause und holte dann einen Umschlag unter dem Tisch hervor. Grahams Miene blieb versteinert. Er reichte ihm den Umschlag und Graham öffnete ihn vorsichtig. Darin waren Fotos. Fotos einer Überwachungskamera aus der Kneipe. Dort konnte man sehen wie Graham sich dort befand und kurz nach Marc auf Toilette ging und die beiden die Kneipe auch nach kurzen Abständen verließen. „Nun haben wir dich, mein Lieber." Graham regte wieder keine Miene. „Dürfen Sie dieses Verhör hier überhaupt mit mir durchführen? Immerhin sind weder meine Eltern noch ein Anwalt für mich hier." Wieder grinste der Polizist siegessicher. „Oh, deine Eltern sind schon die ganze Zeit hinter der Scheibe. Genauso wie dein Anwalt. Nachdem wir allerdings herausgefunden, was du alles getan hast, haben deine Eltern gesagt, dass du keine Hilfe bekommen sollst. Zumindest nicht vorerst. Außerdem haben wir noch einen weiteren Zuschauer." Er machte ein Handzeichen in Richtung des Fenster und kurz darauf erschien ein älterer Herr im Raum: „Hallo Graham. Ich bin Dr. Philips und Psychiater. Der Grund dafür, dass ich hier bin, ist der, dass ich gebeten wurde ein Profil von dir zu erstellen. Dabei konnte ich auf die Schnelle feststellen, dass du wirklich eine schwere psychische Störung hast. Emotionen zeigst du so gut wie gar nicht und auch scheinst du diese gut vortäuschen zu können. Zudem scheinst du auch in der Lage zu sein, Menschen auf grausame Weise manipulieren zu können. Das lässt sich zum Beispiel gut daran erkennen, dass Melina sich schuldig gefühlt hat nachdem DU sie angegriffen hast." „Nen Scheiß wissen Sie!" Graham wurde so wütend wie seit langem nicht. Dr. Philips ignorierte das völlig und beendete seine Diagnose: „Alles in allem würde ich sagen, dass du ein sehr schwerer Psychopath bist, Graham." „Ich will meine Eltern sehen.", sagte Graham. Der Polizist schüttelte den Kopf: „Leider wollen deine Eltern dich aber nicht sehen."


Addicted - Der Junge von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt