Kapitel 8 - Ja, dieses Mädchen war reine Perfektion.

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In seinem Zimmer setzte er sich an seinen Schreibtisch und richtete sich das Handy ein. Dann speicherte er als erstes Jadas Nummer ein, als plötzlich sein Vater rein kam. "Seit wann besitzt du denn ein Handy, Graham? Ich dachte du bist kein großer Fan von ihnen." "Ich hab es mir halt anders überlegt", sagte er. "Erst willst du die Schule wechseln und jetzt hast auch noch plötzlich ein Handy. Du überrascht mich wirklich." Dann ging er wieder. Als sich Graham sicher war, dass sein Vater nicht wiederkam, schreib er Jada eine SMS:

>>So, hier ist meine Nummer für dich. :-)<< Er überlegte, ob er die Nachricht wirklich mit dem Smiley verschicken wollte und entschied sich dafür, denn dadurch wirkte die Nachricht wesentlich freundlicher. Er lachte, weil er doch tatsächlich über triviale Dinge nachdachte. Dann legte er das Handy beiseite und wartete. Nach ca. einer halben Stunde bekam er eine Antwort. >>Hey Graham. Dankeschön! :)<< schrieb Jada. Er überlegte was er antworten sollte und schrieb dann: >>Bist du noch im Fitnessstudio?<< Diesmal wollte er keinen Smiley verwenden, denn man musste ja nicht gleich übertreiben. Ihre Antwort bekam er schon nach fünf Minuten. >>Ja, bin ich. Was machst du denn so? Und es tut mir leid wegen Lisa, sie ist manchmal ziemlich schwierig, aber auch echt nett.<< Schon wieder das Thema Lisa. Graham verdrehte entnervt die Augen und schrieb Jada zurück: >>Ich wollte gleich im Garten schwimmen gehen :)<< Er hoffte, dass Jada verstand dass er nicht über ihre komische Freundin reden wollte. Jetzt kam die Antwort noch schneller: >>Ziemlich cool, dass ihr einen Pool im Garten habt. Mein Vater will auch einen, aber meine Mutter meint, dass das viel zu teuer ist :(<< Wie süß Jada einfach war. >>Kannst gerne auch mal drin schwimmen, wenn du willst ;)<< Dann bekam er keine Antwort mehr und er bekam Angst. Hatte sie das vielleicht vollkommen falsch verstanden? Nach eineinhalb Stunden schmiss er wütend das Handy auf sein Bett und legte den Kopf auf den Tisch. Bald darauf klingelte es unten an der Tür und seine Mutter rief kurze Zeit später nach ihm. Genervt richtete er sich auf und ging hinunter. In der Tür stand Jada. "Hey, mein Akku war alle, deshalb konnte ich dir nicht antworten. Wenn ich darf würde ich gerne mal bei euch im Pool schwimmen, ich muss nämlich unbedingt wieder trainieren, denn ich möchte mich für die Schulmannschaft bewerben. Stimmt, sie war ja ziemlich erfolgreich auf ihrer alten Schule gewesen. Seine Mutter kam aus der Küche: "Hab ich das richtig verstanden? Natürlich darfst du jederzeit unseren Pool nutzen, liebe Jada. Das öffentlich Schwimmbad ist hier eh überteuert und liegt, genau wie eure Schule, am Ende der Stadt." "Vielen Dank, Mrs. Eben.", antwortete Jada freundlich lächelnd. "Es gibt eine Verbindungstür in unserem Garten, welche zu eurem führt. Mein Vater war mit den ersten Einwohnern ziemlich gut befreundet, weshalb er sie eingebaut hat. Die Tür steht immer offen.", sagte Graham. Jada bedankte sich noch weitere Male und ging dann nach Hause. Als er die Tür geschlossen hatte, sagte seine Mutter: "Sie ist wirklich ein liebes Mädchen. Und auch wirklich sehr hübsch. Es freut mich, dass ihr gut miteinander aus zukommen scheint."

Am nächsten Tag sah er, wie Jada durch ihren Garten zu seinem lief. Sie trug einen grünen Bikini und darüber eine Sportjacke. In der Hand hielt sie ein Handtuch und hatte ihre schönen langen Haare zu einem Zopf gebunden. Auf dem Kopf trug sie eine Schwimmbrille. Sie hatte so lange und schlanke Beine, dass es Graham dem Atem verschlug. Ja, dieses Mädchen war reine Perfektion. Sie schwamm recht lange und er beschloss raus zugehen und ihr ein Glas Wasser zu bringen. Als er raus kam, bemerkte sie ihn nicht und schwamm noch einige Bahnen in einem ziemlichen Tempo. Er setzte sich auf eine Liege und schaute ihr zu. Jada war wirklich ziemlich gut. Dann bemerkte sie ihn und kam aus dem Wasser. Kleine Tropfen glitzerten auf ihren makellosen gebräunten Haut. Dankend nahm sie das Glas und trank es in zwei Zügen leer. "Du bist ziemlich gut. So schaffst du es locker in die Mannschaft.", sagte er und sie antwortete: "Danke, dass hoffe ich doch. An meiner alten Schule war ich mit dem Schwimmteam ziemlich erfolgreich." Graham nickte. Dann sah sie auf den Boden und wirkte nicht mehr sehr fröhlich. "Ist irgendetwas passiert?", fragte er besorgt. "Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass ich wieder schwimme." Sie lächelte traurig. Graham war verwirrt. "Wie?" Nach einer kurzen Pause sagte Jada dann: "Vor einem Jahr ist meine beste Freundin im Schwimmbecken meiner alten Schule ertrunken."

Addicted - Der Junge von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt