Kapitel 10 - "Sie haben dort eine Leiche entdeckt."

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Eine Woche später, es war der letzte Freitag vor Schulbeginn, saß Graham morgens am Tisch in der Küche. Sein Vater saß ihm gegenüber. "Graham? Jada kommt doch aus Bakerville, oder?", fragte sein Vater ohne von der Zeitung hoch zusehen. "Ja, wieso?", fragte er verwirrt. "Sie haben dort eine Leiche entdeckt." Graham verschluckte sich an seinem Toast und hustete lautstark. "Sie haben was?!" "Die Wasserleiche eines Jungen der dortigen High School. Er hatte wohl ziemlich viel Alkohol im Blut. Spaziergänger haben ihn in einem See entdeckt. Er musste da wohl schon einige Zeit drin getrieben haben." "Krass.", das war alles was Graham dazu sagen konnte. 

Die Meldung kam in allen Nachrichten und jeder in der Stadt sprach darüber. Noch am selben Tag ging Graham zu Jada hinüber und klopfte an ihre Tür. Sie sah ziemlich verheult aus. "Ich wollte dich fragen, ob dieser Junge einer von deinen alten Freunden war." Sie nickte und fing wieder an zu weinen. "Der Junge den sie gefunden haben ist Mark." Graham schluckte und nahm Jada sofort in den Arm. Da kam Lisa aus dem Wohnzimmer. "Hey Graham", sagte sie leise und er nickte ihr zu.

Nach einer Stunde mussten er und sie gehen, da Jada allein sein wollte. Auf der Straße wollte Graham einfach gehen aber Lisa lief im hinterher. "Jada hat mir erzählt, dass sie deine Nummer hat. Ich hätte sie auch gerne." Sie war so aufdringlich. "Ich habe sie leider nicht im Kopf.", sagte er abweisend. "Dann komm ich mit zu dir und du kannst sie mir direkt sagen." "Nein, das geht nicht.", sagte Graham trocken aber sie folgte ihm einfach ins Haus. Na gut, er konnte ihr ja einfach eine falsche Nummer geben. In seinem Zimmer setzte sie sich aufs Bett und warf sich auf den Rücken. "Wow, dein Zimmer ist so aufgeräumt." Ohne ihre Aussage zu beachten sagte er: "Kann ich sie dir jetzt geben? Ich habe noch zu tun." Er drehte ihr den Rücken zu und notierte irgendeine Nummer auf einen kleinen Zettel, während er so tat als würde seine Nummer vom Handydisplay ablesen. Als er sich wieder umdrehte stand sie plötzlich vor ihm und schlang die Arme um seinen Hals. Vor Schock konnte er reagieren. Sie küsste ihn mehr als leidenschaftlich. Dann ließ die Starre nach und er schubste sie unsanft von sich weg. "Raus.", sagte er leise und bedrohlich. Ohne ein weiteres Wort verließ sie sein Zimmer. 

Er putzte sich immer wieder die Zähne bekam das Geschehene aber nicht aus seinem Kopf. Der Kuss war so widerlich gewesen, dass er bei dem Gedanken eine wahnsinnige Gänsehaut bekam. Abends klingelte sein Handy und in der Erwartung, dass es Jada sein musste ging er ran. "Hallo", sagte er freundlich. "Hi, hier ist Lisa. Du scheinst mir die falsche Nummer gegeben zu haben, da hab ich Jada nach deiner richtigen gefragt. Ich wollte mich bei dir wegen vorhin entschuldigen." Ihre Stimme klang am Telefon noch viel schrecklicher. Er sagte nichts. "Ich weiß, dass es nicht sehr cool von mir war, einfach so über dich herzufallen. Dabei habe ich doch gemerkt, dass da etwas zwischen uns ist." Jetzt wurde er ziemlich wütend. "Da ist überhaupt nichts zwischen uns, Lisa!", schrie er fast ins Telefon und legte auf. Dann ging er zur Wand hinüber und schlug mit voller Wucht dagegen. Wie konnte sie es wagen, Jada deswegen zu stören, obwohl sie wusste dass sie um diesen Mark trauerte?!






























Addicted - Der Junge von nebenanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt