An der Schwelle zum Jenseits

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Nari pov.

Alles war schwarz, aber kein kaltes schwarz sondern ein warmes angenehmes schwarz. Es ließ mich alles vergessen, mein Kopf war leer.

Es gab keine Familie, keinen Sasuke, Neji, Lee oder Shika mehr, dass einzige was wichtig war, war diese schöne Dunkelheit, aus der ich nicht mehr raus wollte.

Doch leider blieb mir dieser Wunsch verwehrt, indem alles grell und leuchtend weiß wurde, weshalb ich meine Augen zukneifen musste.

,,Öffne deine Augen." ertönte eine tiefe Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam. Ich musste mehrmals blinzeln, folgte dann aber dem "Befehl" der Stimme.

Alles schien endlos und war weiß, die Stimme hallte immernoch nach. Vor mir stand eine Person, sie hatte pechschwarzen stacheliges kurzes Haar, seine Haut war sehr blass und sein Rinnegan musterte mich prüfend. Sofort wusste ich wer die Person vor mir war.

Es war der Jubi.

,,Deinem Blick nach zu urteilen weißt du bereits wer ich bin." meinte der Jubi vor mir, ich nickte nur stumm.

,,Wieso bist du hier? Und viel wichtiger, wo sind wir hier überhaupt?" wollte ich von dem Chakraurwesen wissen, während ich mich erneut in dem weißen endlosen Raum umsah.

,,Wir sind an der Schwelle zum Jenseits, ich konnte dich noch gerade so festhalten, du wärsr sonst direkt ins Jenseits gekommen." informierte er mich netter Weise.

,,Und was machen wir hier?" hackte ich immernoch verwirrt nach, was den Jubi einmal kurz seufzen ließ.

,,Du musst dich entscheiden. Entweder du lebst weiter oder du gehst mit mir ins Jenseits, da wirst du deine verstorbene Familie wiedersehen." fügte er jetzt noch inzu und eigentlich wollte ich ins Jenseits, es schien als hätte ich meine noch lebende Familie vergessen.

,,Vorher will ich dir noch etwas zeigen."

Verwirrt sah ich den Jubi an, welcher nur meine Hand nahm und dann verschwamm unsere Umgebung.

Es dauerte bis sich wieder ein scharfes Bild zeigte. Wir standen vor unserem Haus, meine Mom und Hizashi standen auf der Veranda und beobachteten glücklich die zwei spielenden Kinder im Garten.

Diese Kinder waren Neji und ich.

Ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen, diese Tage waren so schön. Wir waren eine Familie, wir waren glücklich.

,,Sieh genauer hin." forderte mich der Jubi von der Seite auf, welcher die Kinder nur kurz gemustert hatte.

Nun schaute ich von den Kindern weg und dann sah ich ihn. Es war Itachi, der versteckt auf dem Dach saß und mein früheres Ich beobachtete.

Zu dieser Zeit hatte er den Clan noch nicht "reduziert", aber trotzdem schien er zu wissen, dass ich seine Schwester war.
,,Er hat immer auf dich und Sasuke aufgepasst." lächelte der Jubi, tatsächlich, das Urmonster lächelte.

Nun wandte ich meinen Blick von Itachi ab, es schmerzte zu wissen, was er alles ertragen musste.

Meine Hand verkrampfte sich und erst jetzt fiel mir auf, dass der Jubi noch immer meine Hand hielt, weshalb ich auf unsere Hände sah.

Bevor ich was sagen konnte verschwamm das Bild und ein neues bildete sich.

Der Raum wurde nur durch eine Kerze beleuchtet, die Schreie einer Frau, meiner Mutter hallten in meinem Kopf nach. Es war die Nacht in der ich geboren wurde.

,,Du hast es gleich geschafft." versuchte Hizashi meine Mutter zum durchhalten zu bringen. Sie zerdrückte die Hand ihres besten Freundes, während sie weiter unter unglaublichen Schmerzen presste.

Und dann...

...erklang das Geschrei eines Babys, mein Geschrei. Erschöpft stieß meine Mutter die Luft aus ihren Lungen, sie konnte kaum noch die Augen aufhalten.

Doch als die Frau vom dritten Hokagen, die Hebamme gespielt hatte scharf die Luft einzog war die gerade gewordene Mutter wieder hellwach.

Sie schaute zu ihrer Tochter und reagierte wie die alte Frau, als sie das Baby sah.

Es war von schwarzem Chakra umgeben, ihre Augen violett mit schwarzen Ringen darin.

,,Das war der Anfang, du bist mit deiner Geburt mein Gefäß geworden." erklärte der Jubi mir, seine Stimme spiegelte Reue wieder.

,,Du wolltest doch auch nur leben." meinte ich, während och das Schauspiel vor mir beobachtete.

,,Aber nicht auf deine Kosten, deine Seele war und ist so rein, dass selbst ein herzloses Monster wie ich Schuldgefühle  bekommt." lächelte der Jubi traurig, es schien ihm wirklich leid zu tun.

,,Ich hab nicht so eine reine Seele wie du denkst, ich hab einen Krieg verursacht, so viele Menschen mussten Meinetwegen sterben."

Ich starrte immernoch auf die Szene ohne wirklich hinzusehen, meine Sicht verschwamm und meine Augen wurden feucht.

,,Ich sehe deine reine Seele, dein reines Chakra." widersprach mir der Jubi und ein schwaches Lächeln zierte meine Lippen.

Und wie, als würde er es mir beweisen wollen verschwamm erneut das Bild und wurde zu einem anderen.

Nun war ich im Dorf, in dem ich mehrere Jahre gewohnt hatte. Es zeigte mir, wie ich gegen die Banditen gekämpft hatte, die das Dorf ausgebeutet hatten.

,,Wenn ich euch noch einmal dabei erwische wie ihr irgendein Dorf ausbeutet werde ich euch das Leben zur Hölle machen." drohte mein früheres Ich den am Boden kauernden Banditen, welcher eingeschüchtert mehrfach nickte.

Die frühere Nari ließ die Banditen laufen, hörte sich dann die Danksagungen der Dorfbewohner an.

,,Diese Menschen hast du gerettet..." fing der Jubi an zu sprechen, dabei verschwamm erneut das Bild und wir sahen nun das Schlachtfeld vor uns.
Auf der einen Seite kämpfte Neji gegen seinen Vater, auf der anderen wurde Sasuke von meinen Eltern fertig gemacht 

,,...und diese kannst du auch retten, wenn du dich jetzt richtig entscheidest." vollendete er seinen Satz und sah nun zu mir, was ich ihn nach ein paar Minuten gleich tat.

Ich konnte Sasuke schmerzerfüllt aufschreien hören, meine Mutter hatte ihn einen Chakrastoß in den Rücken gegeben, aber Sasuke konnte sie trotzdem noch erwischen, damit sie mich nicht angreifen konnte.

Nun sah ich mir wieder das Schauspiel an. Sasuke tat alles um mich zu beschützen, während mein fast toter Körper an der Wand gelehnt lag.

Neji versuchte den Angriffen seines Vaters auszuweichen, wurde aber trotzdem getroffen und schaffte es nicht anzugreifen.

Ein drittes Bild zeigte mir Itachi's Kampf gegen die miese Schlange, beide schienen verletzt, kämpften aber unerbittlich weiter.

Nun sah ich auch meine anderen Freunde, sie alle kämpften gegen jemanden aus ihrer verstorbenen Familie, Naruto gegen die ehemaligen Jinjurikis.

Ich biss mir auf meine Unterlippe und war überfordert. Ich war hin und her gerissen, wusste nicht was ich machen sollte.

Ich wollte nicht mehr kämpfen, wollte endlich meinen Frieden haben und keinen Schmerz mehr spüren.

War dies egoistisch?

Vielleicht, aber was sollte ich machen?

Dieses Leben hatte mir nur Schmerzen bereitet, ich konnte mich nicht daran erinnern jemals glücklich gewesen zu sein.

,,Auch nicht ind diesem Moment?" fragte mich der Jubi von der Seite, der scheinbar meine Gedanken lesen konnte.

Vor mir spielte sich nun nicht mehr die Gegenwart ab, sondern wieder die Vergangenheit.

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Es kommt früher!

Im nächsten Kapi gibt es eine Überraschung 😁

LG
Nari

Neji x Reader | Ninja und die Liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt