Ich nehme dir die Schmerzen

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Nari pov.

An der anderen zog er wie wild und versuchte sich zu befreien, aber ich hielt ihn still, auch wenn sein Anblick mir das Herz zerriss musste ich jetzt standhaft sein. Das bekannte Gefühl der Hilflosigkeit machte sich in mir breit und eine Träne kullerte mir über die Wange. Neji hatte seine Augen zugekniffen und zerrte weiter unerbittlich an seiner Hand. Doch plötzlich kam mir eine Idee. Ich schloss meine Augen und konzentierte mich auf das Chakra, was in mir brodelte. Es durchströmte jede Faser meines Körpers und ich war total überfordert von dem starken und vielen Chakra der Bijuus, es war einfach überwältigend, was für eine Macht in mir schlummerte. Ich versuchte es zu sortieren, das 'schädliche' Chakra zu weit es geht zu verdrängen, damit es nicht die Oberhand gewann. Ein einziges Stimmengewirr herrschte in meinem Kopf und erschwerte es mir mich zu konzentrieren. Es kostete mich wahnsinnig viel Kraft das Chakra des Jubi's zurück in seinen Käfig zu sperren, aber als ich dies geschafft hatte, hatte ich freien Zugang zu dem Chakra der Bijuus und konnte dies nun ohne Probleme nutzen. Ich atmete tief ein und wieder aus, bevor ich in meinem inneren alle fünf Käfige öffnete, in welchen Kurama, Shukaku, Isobu, Son Goku und Matatabi gefangen waren.Sofort drchströmte mich das mächtige Chakra meiner fünf Freunde und mein Körper wurde davon umhüllt. An allen Stellen, wo mein Körper den von Neji berührte floss das Bijuuchakra von mir in ihn, direkt hoch zu seiner Stirn, wo es seine Schmerzen durch die Entfernung des Mals linderte. Sofort ließ die Stärke, mit der er an seinen Armen zerrte nach, was es mir auch wesentlich erleichterte ihn still zu halten. Ich lockerte meinen Griff etwas, da ich nicht genug Kraft hatte ihn weiter so fest zu halten, denn das Chakra der Bijuus so zu konzentrieren war sehr Kräfte zehrend. Neji's Kopf lag auf der rechten Seiten und blieb auch so liegen, was mir sagte, dass seine Schmerzen deutlich weniger gerworden sind als zuvor, aber sein Gesicht war noch immer leicht schmerzverzerrt und seine Zähne waren zusammengebissen. Ich schickte noch mehr Chakra von den Bijuus in Neji's Körper, um ihm die Schmerzen vollständig zu nehmen. Neji entspannte sich nun komplett und er schloss seine Augen.

Ich wusste nicht, wie lange ich schon über Neji gebeugt saß, bestimmt schon mehrere Stunden, und ihm die Schmerzen nahm, aber so langsam ging mir mein Chakra und meine Kraft aus. Meine Atmung war flach und meine Augen halb geschlossen. Mein Körper war leicht in sich zusammen gesackt und ich hielt nur noch mit Not und Mühe durch. ,,Es ist gleich geschafft." ermutigte mich Hiashi, aber ich konnte nicht mehr, ich war am Ende meiner Kräfte. Erschöpft sackte ich zusammen und fiel kurz darauf auch schon nach vorne auf Neji's Brust. Meine Augenlieder fielen wie von selbst zu und Dunkelheit umhüllte mich. Mein Chakra war fast vollständig aufgebraucht, langsam aber sicher verlor ich mein Bewusstsein und driftete vollständig in die Dunkelheit ab.

Völlig erschöpft wachte ich auf, aber ich ließ meine Augen geschlossen. Alleine daran zu denken sie zu öffnen kostete mich Kraft, alles im meinen Körper tat weh und alleine das Armen war Hochsport für mich in diesem Moment. Es schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, die Augen zu öffnen und mich aufzusetzen. ,,Ich glaube sie wird wach." hörte ich eine mir bekannte Stimme, aber ich hatte keine Energie um zu überlegen wem sie gehörte. Schließlich schaffte ich es doch, auch wenn mit größter Mühe die Augen zu öffnen und mich aufzusetzen. Ich musste mehr Mals blinzeln, um ein klares Bild von dem Raum, in welchem ich mich befand zu bekommen. Als dies dann soweit war erkannte ich Hinabi's Gesicht, welches nur weniger Zentimeter von dem meinem entfernt war. ,,Endlich bist du wieder wach!" rief Hinabi und fiel mir um den Hals. Wenn auch etwas überfordert erwiderte ich die stürmische Umarmung. Als sie mich dann wieder losließ sah ich mich suchend im Raum, der exakt gleich aussah, weider Raum wo Neji's Mal entfernt worden war, um. ,,Neji ist im Zimmer neben an." informierte Kiyoko mich, welche meinen suchenden Blick bemerkt zu haben schien. ,,Ich will zu ihm!" forderte ich direkt und schwang meine Beine aus dem Bett. Dies tat ich wohl zu schnell, den soweit ich saß überkam mich ein starkes Schwindelgefühl und mein Magen drehte sich. Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen und konnte dies auch nur gerade so verhindern. Sofort war Hinabi an meiner Seite und hielt mich an meiner Schulter fest. Ich atmete tief ein und wieder aus, was erstaunlicher Weise funktionierte um das Schwindelgefühl loszuwerden. ,,Schon gut." schnaufte ich, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen, so anstrengend war alleine das aufsetzen. Ich wollte mich gerade hinstellen, da drückte mich Kiyoko auch schon wieder auf Bett runter. ,,Du bleibst sitzen, dich hat das aufsetzen alleine schon fast deine ganze Kraft geraubt die du in den 8 Stunden Schlaf wieder erlangt hast." meinte Kiyoko streng, lächelte mich aber trotzdem liebevoll an. ,,Aber ich muss zu Neji!" protestierte ich, obwohl ich wusste das Kiyoko Recht hatte. ,,Und du kannst auch zu Neji, aber du wirst nicht laufen." erklärte sich die Oma von Hinata und Hinabi und verließ den Raum. Verwirrt sah ich der Hyuga hinterher und blieb mit meinem Blick bei der offenen Tür hängen. Kurz darauf kam sie auch schon wieder zurück und schob einen Rollstuhl vor sich her. Irritiert zog ich eine Augenbraue hoch und sah Kiyoko fragend an, während sie lächelnd den Rollstuhl an mein Bett führte. ,,Setz dich." befahl sie mir mehr oder weniger, aber ich tat einfach was sie sagte, den für Diskussionen hatte ich jetzt weder den Nerv noch die Kraft, dazu war meine Sehnsucht nach Neji viel zu groß. Soweit ich mich gesetzt hatte schob Kiyoko mich auch schon los. In meinem Magen machte sich ein komisches Gefühl breit, fast schon eine Vorahnung. Mir wurde ganz komisch und mein Kopf brummte genau wie am Ballabend. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden und mein Verstand flüsterte mir mich in acht zu nehmen. Etwas war hier, ganz in der Nähe und lauerte nur darauf uns anzugreifen, soweit wir geschwächt waren. In mir schalteten sich alle Alarmglocken an und ich sah mich suchend um. Mein Blick schweifte zum Fenster, suchte Augen, die uns beobachteten oder ein Zeichen von Jutsu. Ich schloss kurz meine Augen und aktivierte mein Byakugan, öffnete meine Aigen und suchte die ganze Umgebung nach fremden Chakra ab. Nichts, kein Chakra gar nichts. Gerade als ich mein Byakugan wieder deaktivieren wollte sah ich plötzlich Chakra flimmern. Im Gebüsch, direkt gegenüber vom Fenster flackerte Chakra. Ein Tarnjutsu! Die Person schien gemerkt zu haben, dass er ertappt wurde, denn das Chakra entfernte sich immer weiter, bis ich es nicht mehr sehen konnte. Ich deaktivierte mein Byakugan wieder und erst jetzt nahm ich die aufgeregten Stimmen von Kiyoko und Hinabi wieder war. Erschöpft sackte mein Körper etwas in sich zusammen, aber ich konnte noch normal sitzen. Das Atmen wurde wieder zum Hochsprot und ich japste nach Luft, aber soweit die Luft meine Lunge erreicht hatte brannte diese auch schon. Ich wusste nicht was mir lieber war, nicht zu atmen und zu ersticken oder zu atmen, aber das Brennen bei jedem Atemzug in meiner Lunge zu spüren. ,,Nari ist alles gut?" fragte mich Kiyoko besorgt und kniete sich vor mich, ihre Hand legte sie auf die meine. Panik kam in mir auf und machte das atmen noch schwerer als ohnehin schon. Schnell riss ich meine Hand weg und stand auf. Sofort wurde mir schlecht und meine Beine zitterten. Ohne zu überlegen schupste ich Kiyoko weg und lief auf wackeligen Beinen los. Ich stürzte zur Tür, die nur drei Meter von mir entfernt war und zu Neji's Zimmer führte, aber diese drei Meter fühlten sich wie dreißig Meter an. Ich atmete so wenig wie möglich, aber das Gefühl zu ersticken wurde schlimmer, aber das Brennen bei jedem Atemzug auch. Ich schob die Tür auf und betrat auf zitternden Beinen den Raum. Neji lag friedlich schlafend auf dem Bett, auf welchem er vor einigen Stunden sein Mal entfernen hat lassen, mit einem Verband auf der Stirn. Hinata saß neben ihm am Bett und hatte ihn bisher angeschaut, aber nun drehte sie ihren Kopf zu mir. ,,Nari wa---, du bist ganz blass." stellte sie fest und sah mich besorgt an. Das Atmen war nun unerträglich und alles in meinem Körper schmerzte. Meine Haare klebten an meiner mit Schweiß überzogener Stirn und mein ganzer Körper zitterte. Irgendetwas stimmte nicht, aber ich wusste nicht was los war. Es konnte unmöglich von dem Chakraverlust kommen, denn ich hatte auch früher Mal nach einem Kampf nur wenig Chakra übrig und mir war nicht so schlecht. Alles drehte sich in meinem Kopf und ich konnte nicht einen klaren Gedanken fassen. Hinter mir trat Takeru ins Zimmer meines Freundes und das zum perfekten Timing, denn meine Beine ließen nach und ich fiel nach hinten. Schnell reagierte Takeru, fing mich auf und setzte sich, mit mir auf dem Schoß auf den Boden. Ich schnappte nach Luft und meine Sicht verschwamm. ,,Nari was ist los?" fragte eine Stimme, die sich weit entfernt anhört, aber sie klang nach jemanden, der meine Panik noch größer werden ließ. Sofort schalteten sich alle Alarmglocken an und mein Instinkt flüsterte mir was zu. Wehr dich! Und so tat ich es, auch wenn ich kaum Kraft hatte und mir alles wehtat schlug ich wie ein Irre um mich und japste dabei nach Luft, aber egal was ich tat, sie erreichte meine Lunge nicht mehr. Ich schlug weiter um mich und obwohl meine Kehle bis eben noch staubtrocken war schrie ich nun aus vollem Halse. ,,Nein lass mich los!" schrie, brüllte und kreischte ich aus lauter Angst davor, was mit mir geschah. Ein starkes Brennen bahnte sich von meiner rechten Schulter runter über meinen Arm. ,,Nein!" rief ich weiter und Tränen sammelten sich in meinen Augen, welche ich gar nicht erst versuchte zurückhalten, weshalb sie einfach an meinen Wangen herab flossen, während ich weiter nach Luft schnappte. Ich konnte nicht mehr und wollte mich am liebsten der Dunkelheit hingeben, welche mich zu sich rief und gegen welcher ich bis jetzt ankämpfte, aber ich war am Ende. Also schloss ich meine Augen und wartete darauf das mich der Tod endlich zu sich holte und ich nicht mehr leiden musste.

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Hier als Entschuldigung, das es erst jetzt rauskommt, das Kapitel hat 2.371 Wörter, also fast doppelt so viel wie ein normales. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid nicht ganz so traurig wegen Nari. Also ab jetzt werden die Kapitel wohl aus Neji's Sicht kommen.

LG
Nari🥰

Neji x Reader | Ninja und die Liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt