Kapitel 33

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Mir war noch immer ein wenig schwindelig, als ich meine Augen das nächste mal aufschlug. Aber am schlimmsten war diese unerträgliche Hitze. Verwirrt sah ich mich um.

Ich lag in einem kleinen Raum mit sieben Betten. Alle Betten waren belegt. Anscheinend war ich nicht die einzige, die schon wach war, denn gegenüber von mir starrte mich ein kleiner Junge (schätzungsweise 10 Jahre alt) mit einem kalten Gesichtsausdruck an. Als ich sein Gesicht sah, drehte sich mir der Magen um. Sein gesamtes Gesicht war von Brandblasen geprägt, selbst an seinen Händen konnte ich welche ausmachen. Es sah wirklich widerlich aus.

So ein kleines Kind musste schon so schlimme Sachen miterleben!? Ich versuchte ihn anzulächeln, doch er starrte mich einfach weiter an. "Wie heißt du? ", fragte ich auf Ihrer Sprache. Ein paar Sätze konnte ich verstehen und auch sprechen.

"Ich bin Jack ",antwortete der Junge ruhig. Dann verzog sich sein Gesicht und er weinte. Schuldbewusst sah ich auf meine gelbliche Bettdecke. Hatte ich etwas falsches gesagt? "Ich will zu Mama und papa! ", schrie der Junge und ich zuckte zusammen. Er weinte jetzt Sturzbäche und schlug um sich. Eine Brandblase an seiner Hand platzte auf und eine eklige Flüssigkeit trat aus.

"MAMA! PAPA! " Es zerriss mir das Herz, ein Kind so zu sehen. Er schrie noch etwas, aber das konnte ich schon nicht mehr verstehen. Die Tür flog auf und eine ältere Frau kam herein. "Jack! " Sie murmelte etwas zu ihm. Er sah sie mit großen Augen an. Dann weinte er noch mehr. Es war kaum auszuhalten. Meine Ohren taten bereits weh.

Auch die anderen Kranken im Zimmer wurden wach und blickten irritiert um sich, ehe sie Jack ausmachten. Sie versuchten ihn ebenfalls von ihren Betten aus zu trösten. Da schnappte ich einen Wortfetzen auf. "Deine Eltern kommen nicht wieder, Jack. Sie sind tot! "

GestrandetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt