Kapitel 14

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Nachdem Kim wieder gegangen war legte ich mich auf das Strohbett. Ich fühlte mich so allein, wie noch nie. Nicht einmal Schweine waren hier. Ich seufzte und legte mich auf die Seite. Mein Rücken tat nicht mehr weh. Was auch immer das für eine Salbe sein mag, sie hilft. Still rannten mir die Tränen übers Gesicht. Dass ich überhaupt solange überlebt habe wundert mich. Ich bin nicht so der Natur Typ. In Mathe schrieb ich immer gute Noten, in Deutsch auch. Ok, Fremdsprachen lagen mir nicht so und Sport konnte man gleich vergessen. Eigentlich hätte ich doch gar nicht überlebt. Kim und die anderen haben mir dachte das Leben gerettet, oder? Ich stand in ihrer Schuld, das war klar. Meine Lider wurden schwer. Ich sollte besser schlafen, mal sehen, was mich morgen erwarten würde.

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Der Geruch nach Essen ließ mich wach werden. Ich schaute mich um. Der Schweinestall. Ich weiß nicht was ich mir erhofft hatte, doch ich war enttäuscht. Kein gemütliches Bett und mein vertrautes Zimmer. Ich stand auf und fand das Essen neben meinem Bett auf dem Boden. Ein Ei und ein Brot.Daneben stand eine Flasche Wasser. Ich fiel drüber her und trank ordentlich. Am Mittag kam Kim und brachte mir wieder Brot und führte mich zu der "Toilette ", einem Busch hinter meinem Stall. Anschließend sperrte sie mich zurück in den Stall.

So verliefen auch die weiteren Tage. Sie sagte nicht viel. Nur den üblichen Smalltalk. Mein Rücken tat bald gar nicht mehr weh und Salbe brauchte ich auch keine mehr. "Wie geht's dir? ", fragte Kim, wie jeden Mittag. "Gut ", antwortete ich. Es ging mir sogar den Umständen entsprechend gut. "Und deinem Rücken? ", hackte sie weiter nach. "Auch ", antwortete ich etwas misstrauisch. Egal wie lange ich hier sein würde, ich konnte Kim einfach nicht vertrauen. Sie hatte so etwas an sich, was ich nicht leiden konnte. "Ok", meinte sie knapp und ging. Das beunruhigte mich nur noch mehr. Jeden Abend weinte ich um meine Lage und tagsüber langweilte ich mich. Ich fragte mich, wie lange das nun weiter gehen sollte. 

Den Tag nachdem sie mich nach meinem Rücken gefragt hat kam sie wieder. Aber nicht allein. Ein paar Männer des Stammes standen hinter ihr und in der Hand hielte sie ein Seil. "Gib mir deine Hände ", befahl Kim monoton. Ich zuckte grundlos zusammen und hielt ihr meine Hände entgegen. Sie fesselte mich und schubste mich weiter. "Was passiert hier? Wo wollt ihren hin? ", fragte ich möglichst ruhig, wobei meine Stimme trotzdem bebte. "Leise ", forschte Kim mich an. Sie war noch nie wirklich nett zu mir gewesen, aber auch nicht fies. War es wegen den Männern aus dem Stamm? Sie hatte mir mal erklärt, dass wir beide Gefangene sind. Vielleicht wird sie dazu gezwungen...  Sie führten mich aus dem Stall. Von außen sah er verdreckt und morsch aus. Angewidert rümpfte ich die Nase. Wir liefen Trampelpfade entlang und bald entdeckte ich das erste Haus. Es war aus Blättern, Ästen und Stroh gebaut. Ich war beeindruckt. Sie lebten nicht in sondern mit der Natur. Auch die nächsten Häuser sahen so aus, wobei manche kaputt und alt wirkten. Schließlich kamen wir an einen großen Platz. Der Boden war mit Kieselsteinen bedeckt, in der Mitte prangt ein großer Brunnen. Auf dem Platz waren viele Leute versammelt. Sie alle trugen Kleidung aus Blättern, die mit Hartz aneinander kleben und waren barfuß. Ich trug noch immer meine zerrissene grüne Bluse und meine schwarzen Stoff Shorts. Die Schuhe hatte ich irgendwann verloren und die Socken waren nicht mehr zu gebrauchen. Meine Schulterlangen blonden Haare waren verfilzt und mein gesamter Körper übersät mit Kratzern und einem dicken Film Schmutz. Allen Leute auf dem Platz stellten ihre Gespräche ein und starrten mich an. Kleine Kinder zeigten mit dem Finger auf mich und fragten ihre Eltern irgendetwas. Ich wurde sofort rot und schaute zu Boden. Kim blieb stehen, genau wie die Männer. Plötzlich begann Kim etwas auf einer fremden Sprache zu erzählen und zeigte auf mich. Ich wüsste nur zu gerne, was sie erzählte. Als Kim aufhörte kam ein Junge nach vorne, sagte irgendetwas und nickte. Danach wurde ich wieder abgeführt. "Was war das? ", fragte ich Kim leise. Sie schüttelte energisch den Kopf und zog mich schneller voran. Ein paar Männer folgten uns. Beim Schweinestall wurde ich wie erwartet wieder eingesperrt. Nun wäre ich noch misstrauischer als vorher. Kim hätte mir doch wenigstens erklären können, was hier vor sich geht.

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