Kapitel 13

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Ich legte mich zurück in mein Stroh Bett und wartete. Warum musste mir so etwas passieren?  Es waren so viele Menschen auf dem Schiff. Vielleicht ist noch jemand hier gestrandet. Warum ich? Ich führte ein komplett normales Leben. Ich vermisste meine Eltern. Sie werden nach mir suchen. Sie werden mich finden. Egal wie schön das auch klingen mag, ich glaubte nicht daran. Ich hatte keine Hoffnung mehr. Ich schloss die Augen und döste dahin.

"Maya, wach auf ", schrie Mama. Ich öffnete die Augen und schaute sie erschrocken an. Sie trug eine Rettungsweste und hatte eine weitere grelle Orangene unterm Arm. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem strengen Dutt zusammen gebunden. Panisch rüttelte sie an meiner Schulter. "Mama,was ist denn? ", fragte ich sofort hellwach. Wir waren vorhin vom Schiffsrestaurant wieder gekommen und hatten uns schlafen gelegt. "Ich weiß es nicht, du musst unbedingt diese Weste anziehen ",hauchte Mama hastig und hielt mir die Weste entgegen. Erst jetzt nahm ich die Schreie auf dem Flur war. Ängstlich griff ich die Weste und zog sie an. Sie war viel zu groß und würde mir im Ernstfall nicht helfen. Das war mir vorerst egal. Ich war viel zu aufgewühlt um daran zu denken. "Komm ", rief Mama und lief zur Tür. Ich stand schnell auf und rannte ihr hinterher. Auf dem Flur war Papa. Er starrte Zitternd aus dem Fenster. Ich kam zu ihm. Vom Fenster aus sah man nur Wasser. Wir befanden uns UNTER Wasser. Ich fing an zu Schreien und Leute rannten an mir vorbei. "Wir müssen an Deck ",sagtest Papa überraschend ruhig. Hastig blickte ich durch den Flur. Mama war an meiner einen Papa an der anderen Seite. Zusammen gingen wir hoch zum Deck.

"Maya? ", hörte ich eine leise Stimme direkt neben meinem Ohr. Dennoch zuckte ich zusammen. Ich öffnete die Augen und sah Kim. Ich war nicht bei meinen Eltern. Ich lag auf dem ungemütlichen Bett aus Stroh in einem Schweinestall auf einer fremden Insel. Schüchtern schaute ich sie an. Sie hielt mir einen Teller mit dampfenden Essen entgegen. Schnell griff ich danach. Kartoffeln mit Bohnen. Nach wenigen Minuten war der Teller leer. Auch die neue Flasche Wasser die Kim mir bald reichte war ratz fatz leer. "Ich hab den Stamm gefragt. Wir haben Verwendung für dich gefunden ", meinte Kim kühl. "Und? ", fragte ich vorsichtig. Ich traute ihr noch immer nicht. "Du darfst am Fluss Fische fangen ", erklärte sie. Fische fangen? Papa war früher mal mit mir angeln. Dabei ist mir die Angel ins Wasser gefallen und ich kurz darauf auch. Fische fangen birgt schlechte Erinnerungen. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Fische fangen?  Mit der Hand? " Kim grinste nun und nickte eifrig. "Bevor du fragst ; Nein, du hast keine Wahl " Ich rollte mit den Augen. Na, das kann ja was werden...

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