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Kapitel 1:
Der letzte Tag auf Erden
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Ich hatte diese Welt schon immer gehasst.

Sie war Scheiße, ungerecht und abgrundtief böse.
Nein im Ernst, an jeder Ecke gab es Mobbing, Umweltverschmutzung, grauenvolle Verbrechen oder Tiere wurden brutal misshandelt, alleine dafür, dass man sie essen konnte.

Anders gesagt, sie war echt ein Drecksloch.
Und ich hasste es, hier zu leben.

Gedankenverloren kritzelte ich in meinem Skizzenbuch rum, und laute Musik dröhnte mir durch meine schwarzen Kopfhörer entgegen.

Ich versank wie so oft, mal wieder in meiner Gedankenwelt. Das tat ich relativ häufig, und Google war der Meinung, dass das eine Art von „Realitätsflucht" sein könnte..

Realitätsflucht.. Wie witzig.

Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meinem Oberarm, die mich brutal packte und hin und her schüttelte. Reflexartig zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren, und drehte mich zur Seite.

Und dort, lächelte mich das Gesicht der einzigen Person auf dieser Welt an, die ich nicht hasste.

„Na endlich.. du hörst mich wieder." Vor mir saß meine 2 Jahre jüngere Schwester Carrie, und verdrehte genervt die Augen. Ich verzog meine Miene zu einer Grimasse. „Tut mir leid.. bin wieder ansprechbar. Was gibt es?" „Wir beide.." setzte sie breit grinsend an, und dabei blitzte mir ihre feste Zahnspange entgegen. „Jaa?"

Aufeinmal zückte sie ihr schwarzes IPhone hervor, und hielt es mir vor die Nase. Darauf wurde mir die Instagram-Story eines Jungen aus meiner parallel Klasse angezeigt. „Wir gehen heute zu dieser Party." sagte sie fest entschlossen.

Nun war ich diejenige, die genervt ihre Augen verdrehte. „Muss das sein..?" stammelte ich, und las mir die Infos die auf dem Bild standen, genau durch.
Sie nickte eifrig, und dabei wackelten ihre hellblonden langen Haare hin und her.

„Ja, das muss sein."

Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
„Seit wann willst du denn zu Partys?" „Na also bitte, ich bin immerhin schon 16, wird also mal Zeit oder nicht?" entgegnete sie mir schulternzuckend. „16? Oh nein, also für mich bist du immer noch süße 12 meine Liebe.." scherzte ich, woraufhin ich ein weiches Couchkissen ins Gesicht geschleudert bekam. Geschockt sog ich die Luft ein.

„12? Meine Brüste sind fast größer als deine.." schoss sie zurück, woraufhin sie nun ein Kissen von mir ins Gesicht bekam. „Davon träumst du Nachts!" rief ich, und stürzte mich lachend auf sie.

Es dauerte nicht lange, da waren wir in eine wilde Kissenschlacht verwickelt, in der wir uns bis zum bitteren Ende bekriegten. Als dann alle Kissen auf dem Boden lagen, und jeder von uns zu faul war, aufzustehen und sie zu holen, hörten wir dann schließlich auf. Carrie seufzte laut auf, und wischte sich die Schweißperlen weg, die sich auf ihrer blassen Stirn gebildet hatten. Plötzlich räusperte sie sich. „Komm schon Adara.. ich weiß, du hasst es, unter viele Leute zu gehen, aber das wird sicher lustig.." versuchte sie mich umzustimmen.

Nachdenklich sah ich sie an, und biss mir auf die Unterlippe.

„Ich meine.. wer weiß.. das heute könnte vielleicht unser letzter Tag auf Erden sein.. man weiß nie, wann es zu Ende ist, also lass uns etwas Spaß haben.." fuhr sie fort, und sah mich bettelnd aus ihren großen blauen Augen an.

RESIST. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt