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Kapitel 28:
Überleben
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Ich hatte bereits 508 Zombies, und 2 Menschen getötet. Früher hatte ich es gehasst, Zombies zu töten, doch mittlerweile brachte es mir eine gewisse Freude. Ich hatte es gehasst, dass das Blut von ihnen überall klebte, oder dass mir der stechende Geruch des Todes in die Nase stieg.

Aber heute.. heute waren es genau diese Dinge, die mich lebendig fühlen ließen.

Das Adrenalin welches durch meine Adern floss, wenn ich gegen einen Zombie kämpfte, und das schnelle schlagen meines Herzens, erinnerten mich daran, dass ich noch lebte.

Vermutlich war ich verrückt.

Aber man musste sich anpassen, um in dieser Welt zu überleben.

Und dann hatten wir da noch die 2 Menschen..

Tja, bei Mensch Nummer 1 gab es nicht viel zu berichten.

Ein Mann Ende 40, mit Glatze und Bierbauch. Ekelhafter Typ. Fast ekelhafter, als die Zombies. Er dachte, er könnte alles mit mir machen, da ich ja klein und „schwach" war.

Ich hatte ihn eines Tages zufällig in einer verlassenen Kleinstadt getroffen, als ich auf Nahrungssuche war. Zu seinem Pech.

Es hatte keine 2 Minuten gedauert, bis er mich zu Boden geworfen, und sich keuchend über mich gebeugt hatte. Dabei wanderte seine Hand an meinen Beinen entlang, während die andere in seine Hose wanderte.

Und es hatte ebenfalls keine 2 Minuten gedauert, bis ich diesem Arschloch mein Messer in die Kehle gerammt hatte. Obwohl er meiner Meinung nach einen viel schmerzhafteren Tod verdient hätte..

Zugegeben, ich fand es witzig wie sehr er mich unterschätzt hatte. Und einen Moment lang, hatte ich das tatsächlich ausgenutzt, und das arme schwache Mädchen gespielt, während ich nur daran dachte, wie ich ihn am besten umlege.

Später hatte ich seinen toten Körper dann auf die Straße befördert, und den Zombies als Leckerbissen da gelassen.

Es war nicht so, dass ich keine Angst gehabt hatte.. die hatte ich schon. Zumindest im ersten Moment. Doch dieser hielt nicht lange an.

Ich wusste von der ersten Sekunde an, in der er sich über mich gebeugt hatte, dass ich ihn töten würde.

Jep, so viel zu Mensch Nummer 1.

Mensch Nummer 2.. war.. besonders.
Doch darüber werde ich euch später mehr erzählen.

Nun berichte ich euch erstmal von der ziemlich.. ungünstigen Lage, in der ich gerade steckte.

Ich hatte mich.. naja.. mies getäuscht. Die Zombie-Herde, die ich erst in einer Woche erwartete, war vor einer guten halben Stunde plötzlich durch mein Revier marschiert. Und das war alles andere als gut geendet. Denn ich war nicht vorbereitet gewesen.

Normalerweise kannte ich die Zombies mittlerweile in und auswendig. Ich hatte sie lange beobachtet und studiert, und wusste wie sie tickten.

1: sie waren meistens in Herden unterwegs.
2: ihre einzige Schwachstelle war ihr Kopf, oder besser gesagt ihr fauliges Gehirn.
3: sie sahen schlecht, doch hörten dafür um das dreifache besser.

Eigentlich brauchten sie mindestens 2 Wochen, um von einem Ort zum nächsten zu ziehen, wenn sie in Herden unterwegs waren.

Doch diesmal war es anders gewesen.

Ich wurde im Kampf gegen sie ziemlich schwer verwundet, und hatte nun eine tiefe Wunde am Bauch, und eine üble Schnittwunde auf meiner Handfläche.

Nichts desto trotz, kämpfte ich tapfer weiter.

Allerdings ging mir langsam die Munition aus, weswegen ich auf mein Messer umsteigen musste.

Irgendwann jedoch überfiel mich die Erschöpfung, weshalb ich mich dazu entschloss, die Flucht zu ergreifen. Meine Sachen musste ich zurück lassen.

Meine schweren Schritte ertönten laut auf dem Asphalt, während ich meinen blutenden Körper immer weiter voran schleppte. Mein Atem ging schwer, und Schmerzen durchzogen meine Gliedmaßen. Die Wunde an meinem Bauch brannte höllisch, und Tränen traten mir in die Augen.

Ich durfte jetzt bloß nicht schlapp machen.

Ich wollte grade in eine Seitengasse einbiegen, als mir dort plötzlich auch meine lieben Freunde entgegen kamen. Geschockt hielt ich an, und sah mich suchend nach einem Ausweg um.

Mittlerweile war ich schon aus dem kleinen Örtchen, in dem ich zurzeit lebte, raus, und kannte mich dementsprechend in der Gegend nicht so gut aus.

Fuck. Verdammte Scheiße..

Panisch entschloss ich mich, einfach weiter gerade aus der Straße zu folgen. Immerhin konnte ich so jederzeit sehen, was von vorne auf mich zu kam.

Ich schleppte meinen schmerzenden Körper voran, und presste mir die freie Hand in der ich keine Waffe hielt, auf meinen verwundeten Bauch.

Bald wurde ich immer langsamer, und mir wurde schwindelig, was wohl an meinem hohen Blutverlust liegen musste. Zu meinem Pech stolperte ich dann auch noch - und landete voll auf der Fresse.

Toll gemacht Adara.
Damit hatte ich an Zeit verloren.

Angestrengt rappelte ich mich wieder auf, und spürte wie mir heißes Blut aus der Nase lief. Ich ignorierte es, und rannte weiter. Obwohl das eher ein humpeln war.

Die Angst überbekam mich immer stärker, denn die Zombies hinter mir hatten mich bald eingeholt.

Das war nicht das erste mal, dass ich in so einer Lage steckte. Das alles war ein ständiger Überlebenskampf. Dieses Leben.. Man wusste nie, wann es vorbei war. Und ich rechnete jedesmal damit, dass es bald vorbei sein konnte.

Um ehrlich zu sein wunderte ich mich manchmal sowieso, wieso ich überhaupt noch am Leben war.

Ich sah keinen Sinn mehr darin. Außer dem Zombies abschlachten, und dem von einem Ort zum nächsten ziehen, war mir nichts mehr geblieben. Ich wischte mir das Blut aus dem Gesicht, während ich in kalten Schweiß ausbrach. Nach weiteren grauenvollen 10 Minuten, kam ich erneut an ein verlassenes Dorf.

Ramponierte Häuser und eine Menge dreckiger Autos lächelten mir entgegen, während die Zombies hinter mir immer lauter stöhnten.

Umgefallene Mülltonnen lagen auf der Straße, und behinderten mich beim voran humpeln.

Kurzerhand entschied ich mich in eine kleine Nebenstraße abzubiegen, in der Hoffnung, so die Zombies abzuhängen.

In meinem Kopf drehte sich alles, und mir lief der Schweiß über den Rücken. Ich taumelte mittlerweile nur noch nach vorne, und hatte kaum noch Kontrolle über meinen Körper.

Ich stöhnte leise auf vor Schmerzen, und biss mir auf die Unterlippe bis ich Blut schmeckte.

Der Boden unter meinen Füßen schien sich zu bewegen, und ich hatte Schwierigkeiten mein Gleichgewicht zu halten. Ich kippte zur Seite, doch konnte mich in der letzten Sekunde noch fangen.

Ich atmete tief durch, und richtete meinen Blick wieder nach vorne auf die Straße.

Doch was ich da sah, verschlug mir die Sprache.

RESIST. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt