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Kapitel 22:
Regen
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Ich weiß noch ganz genau, dass dieser Moment mich zu dem glücklichsten Menschen im ganzen Universum gemacht hatte..

Ich hatte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder aufatmen können. Die Geduld hatte sich gelohnt. Meine Hoffnung hatte sich ausgezahlt. Es war als würde in dem Moment all die Anspannung von mir abfallen. Ich hatte mich so frei und erlöst gefühlt..

Man könnte sagen, dass die Zeit in Sector 3 zur besten meines Lebens zählte.

Auch wenn sie nur von kurzer Dauer gewesen war.

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Sprachlos sah ich Cove an.
Ich bekam kein einziges Wort hervor.

Träumte ich gerade?
Bestimmt.

Das konnte nur ein Traum sein.
Es war zu schön um wahr zu sein.

Als Cove mein Gesicht sah, grinste er, und hielt mir die Liste vors Gesicht. Tatsächlich..

Carrie Jones" stand in dicken Buchstaben zwischen hunderten von anderen Namen.

Ich wollte laut auflachen, bitterlich weinen und wild drauf losschreien. Am besten alles gleichzeitig.

Tränen der Realisation traten mir in die Augen, und ich blickte vorsichtig zu Ryle herüber. „Sag mir, dass das hier echt ist, und ich nicht träume oder halluziniere oder keine Ahnung was.." Das breite Grinsen in seinem Gesicht war Antwort genug. „Du träumst nicht Adara. Es ist die Realität.. es ist wahr."

Nun konnte ich meinen Freudenschrei nicht länger unterdrücken. Ich sprang auf, und fiel Ryle um die Arme, der mich glücklich an sich drückte.

„Ich glaub's nicht.." murmelte ich.

All die Verunsicherung, Verzweiflung und Angst..
all das fiel plötzlich von mir ab, und ich fühlte mich so viel leichter. Man hatte mir die schwere Last, die ich die ganze Zeit auf meinen Schultern getragen hatte, endlich abgenommen.

Und das fühlte sich gut an. So verdammt gut.

Carrie war hier. Sie war am Leben.
Ich hatte sie endlich gefunden.

Nach ein paar Sekunden löste ich mich von Ryle, und drehte mich blitzschnell wieder zu Cove um.

„Wo genau ist sie? Ich würde gerne zu ihr." Cove's Miene wurde ernst. „Oh das tut mir leid.. da musst du dich noch etwas gedulden."

Verwirrung machte sich in mir breit. „Was? Wieso?" „Im Protokoll steht, dass sie wohl leicht verletzt hier ankam. Sie befindet sich gerade auf der Krankenstation." erklärte er mir.

Nervosität überkam mich. „Was? Wie leicht verletzt? Und wo ist das Problem? Ich kann sie doch auf der Krankenstation besuchen oder nicht?" schoss es ungeduldig aus mir. Er seufzte. „Nein leider nicht.. sie ist immer abgeriegelt, da sich dort auch infizierte Menschen befinden. Deswegen lassen wir niemanden von außen rein.. tut mir leid."

Enttäuschung machte sich in mir breit. „Ich will sie doch nur mal kurz sehen.. es würde auch nicht lange dauern. Ich pass auch auf.."

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