Kapitel 39:
Die Mauer
____________________________Gelangweilt saß ich auf einer der Holzbänke, und sah der Sonne beim aufgehen zu. Seit ich die Trainingsrunde gecrasht hatte, waren weitere 3 Tage vergangen. Weitere 3 Tage, in denen ich hier ohne eine Aufgabe festsaß.
Ich wunderte mich, ob ich jemals wieder die Welt außerhalb dieser Mauern sehen würde.
Vermutlich nicht.
Ich nahm einen weiteren Zug von meiner Zigarette, und genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Der Wind pustete mir meine braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht, und ich schluckte schwer.
„Du rauchst also..." ertönte plötzlich Ryle's Stimme hinter mir. Überrascht blickte ich zu ihm, als er sich neben mich auf die kleine Bank setzte. „Ich dachte, du hast es gehasst.." sagte er grinsend, und meine Gedanken wanderten zu dem Tag zurück, an dem wir zusammen unsere erste Zigarette geraucht hatten. Ja. Ich hatte es gehasst.
Ich zuckte mit den Schultern. „Es hilft mir dabei, runter zu kommen.." Er hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du könntest davon drauf gehen.." Ich musste leise auflachen. „Wen juckt das schon? Heutzutage kann man von allem drauf gehen.. also.. live fast, die young." grinste ich, und pustete ihm provokativ den Rauch ins Gesicht. Er schwieg, und starrte mir in die Augen. Ich musterte ihn ebenfalls einige Sekunden lang, und blickte dann wieder der Sonne entgegen.
Wir saßen noch gute 5 Minuten schweigend nebeneinander, bis ich mich schließlich erhob, meine Zigarette austrat, und davon ging.
***
Als ich 2 Stunden später dann beim Frühstück saß, stocherte ich lustlos in meinem Essen herum. Ich hatte mich extra an den hintersten Tisch gesetzt, um ja weit weg von allen anderen zu sein. Ich hielt mich immer von ihnen fern. Nate und Ryle waren die einzigen, mit denen ich ab und zu sprach. Immerhin war ich nicht hier, um Freunde zu finden. Ich war nur hier, weil es sicher war und der Ort eine Wasserversorgung hatte.
„Wen haben wir denn hier.."
Überrascht hob ich meinen Kopf, und starrte in das Gesicht eines Mannes, der schon etwas älter sein musste. Graue Strähnen lächelten mir in seinen dunklen Haaren entgegen, und Falten zeichneten sich unter seinen Augen ab. Schätzen wir ihn mal so auf 50-60. Er grinste mich breit an.
Beim genaueren Mustern, stellte ich fest, dass ich ihn kannte. Er war ebenfalls bei der Trainingseinheit vor 3 Tagen dabei gewesen. Wenn ich mich richtig erinnerte, hieß er Wayne.
„Die kleine die so gut schießen kann." beendete er seine Ansprache, und lies sein Tablett auf den Tisch fallen. „Darf ich?" fragte er mit hochgezogener Augenbraue, und zog den Stuhl gegenüber von mir nach hinten. Ich machte meinen „ist mir egal" Move und zuckte mit den Schultern.
Grinsend lies er sich nieder, und begann damit, hungrig sein Brötchen in sich herein zu stopfen.
Wie gebannt starrte ich ihn an, und als sein Blick auf meinen traf, lief mir ein Schauer über den Rücken..
Braune Augen starrten mir entgegen. Braune Augen, die mich stark an die eines anderen erinnerten..
Ich schluckte schwer, und konnte mich für ein paar Sekunden nicht vom Starren abbringen. Dies bemerkte er natürlich. „Wieso starrst du mich denn so 'an? Hab ich was im Gesicht?" lachte er.
Ich blickte schnell auf meinen Teller herunter. „Nein." stammelte ich hastig, und machte mich daran, mein Rührei in mich rein zu schaufeln, um irgendwie dieser Konversation aus dem Weg zu gehen. „Und was ist dann der Grund?"
Ich seufzte, und schwieg eine Weile.
„Es ist nur.. du erinnerst mich an jemanden." brach ich schließlich die Stille. „Aha.." grinste er. „Im guten oder im schlechten Sinne?" hing er hinterher. „Im guten Sinne." sagte ich leise lächelnd. „Das hör ich gerne." erwiderte er, und leerte daraufhin seinen Kaffeebecher. Erneut trat Schweigen über uns.
„Eigentlich, bin ich nur hier, um dir etwas zu sagen." murmelte er plötzlich. „Achja? Was denn?" hakte ich nach. „James will dich sprechen."
***
Nach der seltsamen Konversation war ich sofort losgestürmt, und hatte mich auf den Weg zu James gemacht. Er war in seinem Büro, und erwartete mich bereits. Doch sobald ich ihm gegenüber stand, bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte.
Er zog eine ernste Miene, und unter seinen Augen lächelten mir dunkle Ringe entgegen. Seine sonst so ordentlich gekämmten Haare, hingen ihm wirr in die Stirn, und seine Haut wirkte fahl.
„Du wolltest mich sehen." sagte ich fest. Er nickte, lehnte sich an seinen Schreibtisch, und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist richtig." erwiderte er mit einer Tonlage, die seine kühle Autorität gut zum Ausdruck brachte.
„Okay und.. worum geht es?" hakte ich ernst nach, und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. „Es geht um deinen Jobwunsch.." Verwirrt hob ich eine Augenbraue in die Höhe. „Ja?" Er seufzte, und starrte mich eine Weile an. „Wir brechen morgen früh zu Sonnenaufgang auf. Sei pünktlich."
Nun war ich diejenige, die ihn völlig perplex anstarrte. „Was?" war alles, was ich hervor brachte. „Du hast schon richtig gehört." erwiderte er. Ein kleines, stolzes Grinsen huschte über mein Gesicht.
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RESIST.
Science FictionDie 18 jährige Adara wünscht sich nichts mehr, als die Welt untergehen zu sehen. Doch man sollte aufpassen, was man sich wünscht, denn es könnte wahr werden.. Zwischen einem neuartigen Virus, der den Großteil der Menschheit in Zombieartige Kreature...