Kapitel 25:
Meine Welt in Stücken
__________________________________Ich hatte den ganzen weiten Weg nicht ein Wort gesagt. Mein Herz brach jedes Mal erneut in tausend Teile, wenn ich einen Fuß in Höchstgeschwindigkeit vor den anderen setzte.
Umso weiter wir uns von Sector 3 entfernten, umso stärker wollte ich anhalten, und umdrehen. Umso weiter wir uns entfernten, umso mehr Schmerzen zogen durch meinen Körper.
Doch die körperlichen Schmerzen waren nichts, im Gegensatz zu den seelischen.
Ich hatte sie zurück gelassen.
Ich hatte Carrie zurück gelassen.Die Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen, doch ich hatte keine Zeit mir über sie Gedanken zu machen. Denn wir rannten immer noch davon.. Aber diesmal nicht vor den Flammen, sondern vor den vielen Zombies die aus den Wäldern hervor stürmten.
Es waren hunderte.
Und sie kamen aus jeder Richtung.Ryle umklammerte meine Hand fest, und zog mich mit. Vermutlich war er das einzige, was mich im Moment voran trieb.
Nur aufgrund des festen Druckes, den seine warmen Hände auf meine ausübten, war mir bewusst, dass ich noch am Leben war. Alles an mir war kalt, und ich fühlte mich so leer wie noch nie zuvor.
Witzig, wie schnell sich alles ändern kann.
Von einem Moment zum anderen, ist das Leben wieder beschissen. Wahrscheinlich war ich einfach ein verdammter Idiot gewesen, als ich gedacht hatte, dass das Leben ernsthaft mal gut zu mir war.Eigentlich müsste ich es doch besser wissen..
Das Leben war nicht gut.
Es war eine heuchlerische, hinterlistige Bitch.
Und das würde es auch immer sein.„Schneller, sie kommen immer näher!" trieb Derrick uns voran, während er sich selbst zurück fallen lies, um ein paar Zombies abzuknallen.
Doch anstatt schneller zu werden, wurde ich immer langsamer. Meine Beine gaben langsam den Geist auf, und ich stellte mir die Frage, wieso ich überhaupt noch rannte?
Plötzlich drehte sich Ryle zu mir um. „Adara.." wisperte er verzweifelt, und umklammerte meine Hand noch etwas fester. „Mach jetzt nicht schlapp.. du darfst nicht aufgeben.." keuchte er.
Wortlos sah ich ihm ins Gesicht.
Seine dunklen Haare hingen ihm verschwitzt ins Gesicht, und seine Wangen waren leicht gerötet.Seine Augen waren voller Sorge und Verzweiflung.
Plötzlich war Cove neben mir, und zog mich am Arm ebenfalls voran. „Er hat recht.. du darfst nicht aufgeben." Ich drehte mich zu ihm um. „Das sagt sich leicht für jemanden, der seine Familie nicht zurück lassen musste." warf ich ihm wütend an den Kopf. Ertappt sah er mich an, erwiderte jedoch nichts. War auch besser so.
„Uns geht langsam die Munition aus!" rief Pete von ganz vorne. „Egal, rennt weiter. Der Wald endet da vorne!" brüllte Derrick vor.
Meine Lungen brannten, und schrieen förmlich nach Sauerstoff. Wäre Ryle nicht, wäre ich schon längst stehen geblieben. Wäre Ryle nicht, hätte ich mich den Zombies schon längst gestellt. Ich hatte den Tod verdient, nachdem was ich getan hatte.
Ich hatte.. meine kleine Schwester zurück gelassen.
Wahrscheinlich war sie noch irgendwo gefangen zwischen Zombies und Flammen, und brauchte meine Hilfe. Und ich.. ich war gegangen.
Das würde ich mir niemals verzeihen können.
„Scheiße, meine Munition ist alle!" rief Pete lautstark, nachdem er noch 2 Zombies abgeschossen hatte, die sich uns von vorne gefährlich genähert hatten. „Meine auch.." beschwerte sich Fallon.
„Stehen bleiben!" rief Derrick plötzlich, als wir um die Ecke bogen, und uns ein riesiger Haufen von Zombies plötzlich entgegen lächelte.
Sie versperrten die Straße.
Da kamen wir nicht durch.„Scheiße, was machen wir jetzt?!" rief Pete verzweifelt. Wir saßen in der Falle. Sie kamen von vorne und von hinten. Aber nicht von der Seite.
„In den Wald." sagte Ryle fest entschlossen. Derrick blickte zu seinem kleinen Bruder rüber. „Hast du noch Munition?" Cove schüttelte den Kopf. „Nope."
„Diana?" „Noch etwa 5 Schuss." „Okay, ich noch 17. Wir teilen uns auf."Alle sahen ihn geschockt an. „Was?" Derrick zeigte zu beiden Seiten. „Damit zerteilen wir sie." „Aber ist das nicht dumm.." „Er hat recht. Nur so bekommen wir die riesige Herde auseinander." stimmte Cove ihm zu. Die Zombies hinter uns, kamen immer näher. Uns blieb nicht mehr viel Zeit.
„Adara geht mit Diana, und der Rest kommt mit mir. Bleibt dicht zusammen, wir treffen uns am Ende des Waldes auf der Straße." „Was? Nein!" ging Ryle in Einspruch, als Derrick uns beide trennen wollte.
„Diana hat nur noch 5 Schuss, damit kann sie nicht viele beschützten Ryle." „Aber-„Ist schon okay Ryle." fiel ich ihm ins Wort.
Mir war eh gerade alles egal.
Wenn ich draufgehen sollte, war das halt so.Ryle hatte bessere Chancen zu überleben, wenn er bei den anderen blieb. Solange er am Leben blieb, war es okay für mich.
Ich streichelte mit dem Daumen über seine Hand, und nickte ihm entschlossen zu. Er sah mich mit einem Blick an, der mir verriet, dass er damit alles andere als einverstanden war.
„Es ist okay, wirklich." versicherte ich ihm, und sah ihm dabei tief in die Augen. „Okay könnt ihr euch bitte schneller einig werden, die haben uns fast erreicht und knabbern uns unsere Ärsche ab." fiel Pete uns dazwischen.
Ich legte meine Hand ein letztes Mal an Ryle's Wange, bevor ich mich blitzschnell umdrehte, und in den Wald stürmte. Diana folgte mir.
„Passt auf euch auf!" rief Derrick uns hinterher, als er sich ebenfalls in Bewegung setzte. „Das selbe gilt für euch!" brüllten wir lautstark zurück. Danach verschwanden wir zwischen den dichten Bäumen.
Derrick und sein Team auf der linken Seite des Waldes, und Diana und ich auf der rechten.
Das war das letzte mal, dass ich Ryle und die anderen gesehen hatte. Ich hatte keine Ahnung, ob sie es geschafft hatten.. Doch ich hoffte es von ganzen Herzen.
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RESIST.
Science FictionDie 18 jährige Adara wünscht sich nichts mehr, als die Welt untergehen zu sehen. Doch man sollte aufpassen, was man sich wünscht, denn es könnte wahr werden.. Zwischen einem neuartigen Virus, der den Großteil der Menschheit in Zombieartige Kreature...