Der Ruf des Raabens

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Enzo nahm Margarith mit auf die Reise nach Afrika. Er wollte dort ganz ungestört mit ihr schöne Tage  verbringen. Enzo dachte sich: " Sie wird sich schon an mich gewöhnen. Das ist nur eine Frage der Zeit."  Nach acht stunden Flug über den Wolken , wo sie Berge sahen,  waren sie in Tansania angekommen. Tansania, ein Staat in Ostafrika,  mit dem wunderschönen hellblauen bis grünlichem  Lagunenwasser , vom indischen Ozean und  dem ganz klaren weißen Sandstränden, umgeben von einer Palmenidülle und ganz hellblauen Wolken.  Die Fische , so verschiedenartig, in einer vielseitigen Farbenpracht von blau, grün bis hin zu gelb. Es war einfach himmlisch anzusehen, doch Margarith fühlte sich gar nicht so himmlisch.

Als sie in ihrer Unterkunft angekommen waren, nähe des Serengeti Nationalparkes, sagte Enzo zu Margarith: "So jetzt kannst du dich ein wenig ausruhen." In einer Edel Lodge, wo sie untergebracht waren, gab es alles , man musste auf nichts verzichten. Es waren zwei große Schlafzimmer vorhanden , die verbunden waren ,  durch eine grosse Terasse, wo Echsen hin und her liefen . Die Suite hatte sogar große Panoramafenster, dadurch konnte man live die Tierwelt beobachten. Auf dem Tisch standen 2 Gläser und eine Flasche Champagner zur Begrüßung. Die Lodge befand sich auf einem Hügel  , mit ganz hellgrünem Gras umgeben. Es strahlte hier  so etwas wie Ruhe aus. Die Heimat der Zebras , der Elefanten, der Leoparden , Büffel und  der Löwen. Man hörte das Rauschen des Wassers. Aber Margarith war trotz alledem traurig. Wie sollte ihr Leben weitergehen? Sie wusste sich keinen Rat. Enzo hingegen saß an der Sansibar und ließ sich förmlich voll laufen. In einer Hinsicht hatte er die volle Kontrolle hier über Margarith aber wiederum hatte er auch Zweifel, ob sein Plan aufgehen würde. Die Sonne strahlte aus voller Kraft heraus, es war hier so heiß, das man kaum atmen konnte. Die Klimaanlage rasselte und rasselte. Margarith ging erstmal unter die Dusche. Sie dachte noch immer an Matheo. Was würde wohl jetzt Matheo machen? Sie dachte aber auch an ihren großen Garten, wo sie das Sagen hatte und sie sich keinen Mann hingeben musste, den sie nicht aus tiefsten , reinen Gefühlen mochte. Es kam ihr hier vor , wie eine unendliche Schleife, eine unendliche  Schleife , die ihr den Hals zudrückte. Margarith ging an die Frische Luft hinaus, sie steckte ihre zarten Füße in das Wasser. Enzo beobachte sie und ließ sie nicht aus dem Blick. Er liebte ihre langen , blonden Haare, die im seichtem Wind flatterten. Er liebte ihre Sommersprossen, die man nur beim genauen Hinschauen sah, er liebte ihren Leberfleck auf dem Hintern, der so einzig war und er liebte auch ihre so süßen, knuffeligen Augen, die ganz goldig glänztenim Sonnenschein. All das fand er so schön an ihr. Als ob sich hier sein Traum erfüllt hätte. Enzo unterhielt sich mit anderen Unternehmern, denn diese Reise war für ihn nicht nur zum erholen da,  sondern auch Margariths Parfüm" Moments" zu vermarkten. Er rief zu Margarith: " Margarith, komm her. Ich möchte dir ein paar Freunde von mir vorstellen."  Margarith ging total traurig zu Enzo hin. Sie hatte ja keine andere Wahl. Wie sollte sie hier von Enzo wegkommen , ohne jeglichen Papiere, ohne Geld ? Wie sollte sie es anstellen? Sie dachte darüber nach, wie sie hier abhauen konnte, sodass Enzo sie nicht finden konnte.  Indessen stellte Enzo seine Freunde Margarith vor. Es waren sehr hoch  angesehende Unternehmer auf der ganzen Welt, so zum Beispiel der Chef von ComfortPat oder der Chef von Dellepiane und viele andere noch. Sie beglückwünschten Enzo , zu seiner wunderschönen Freundin und sagten zu ihm:" Man Enzo, wie hast du es angestellt, so eine wunderschöne , gutaussehende Frau zu bekommen? Gratuliere dir." Enzo sagte , sie sei nicht nur wunderschön, auch ist sie  sehr intelligent und sehr vielversprechend. Die Sonne ging schon unter , man sah ihr gelblich fast blutrotes Gesicht. Enzo unterhielt sich noch immer mit den anderen auf der Sansibar. Ihm war es egal was Margarith machte, denn das Geschäft ging ihm immer vor Alles.  In der Zeit versuchte Margarith herauszufinden , wo sich der Safe befand. Sie suchte die ganze Unterkunft durch aber vergebens. Sie weinte und überlegte , wo dieser Safe noch sich befinden konnte . Da kam Enzo herein und sagte zu ihr forsch: " Na Baby. Du kannst dich ja schon mal ins Bett legen. Ich komm gleich." und Margarith dachte daran, wie sie sich vor ihm ekelte und über sich alles ergehen musste. Enzo ging zu einen großen Bild hin, darauf zu sehen, war das einzig so großartige Meer , mit dem Hotel , inmitten des Meeres stehend. Margarith beobachtete das Geschehen. Sie konnte ihn durch den Spiegel sehen. Sie sah , wie Enzo , das Bild abnahm und hinter diesem Bild versteckte sich der Safe. Der Safe , wo ihr Ausweis und das Bargeld von Enzo lag. Enzo bezahlte an der Sansibar all seine Getränke und Essen. Als er wieder in die Lodge kam, war Marith bereits eingeschlafen. Sie sah so unscheinbar schön aus. Er lies sie schlafen und dachte: " Sie wird schon mein werden. Die Zeit wird es mit sich bringen." So stock besoffen , wie er nun war legte er sich auf die schwarze Ledercouch und schlief ganz schnell ein.

Am frühen Morgen, Enzo schlief seinen Rausch noch aus, ging Margarith klamm heimlich und leise zu diesem Bild, hob es ganz leise herunter nahm den Schlüssel aus Enzos Jeans und schloss den Safe auf. Sie nahm ganz schnell und hastig das ganze Bargeld heraus aber auch noch ihren Pass, den sie fast vergessen hätte. Sie hielt einen Barkeeper an , der sie an den Flughafen fahren sollte. Dieser tat das dann auch. Er fuhr sie bis an den Flughafen. Aber inzwischen hatte Enzo bemerkt, dass sie abgehauen war. Er mobilisierte all seine Leute , um sie zu finden, Was Margarith nicht wusste, das in ihrem Handy , eine Sensor sich befand, um sie ganz schnell orten zu können. Am Flughafen angekommen, sah Margarith, dass einige  Leute da waren, die Enzo angagiert hatte, um Margarith zu suchen. Margarith hatte keine andere Alternative , um einfach ganz schnell weg zu rennen. Inmitten der großen Stadt, suchte Margarith sich eine ganz erbärmliche Behausung, denn sie wusste , das Enzo alle Hotels abklappern würde. Margarith sah sich um, unterwegs aß sie Ugali mit Gemüse. Das war der sogenannte  Maisbrei, hier in Tansania. Sie kaufte sich etwas nicht so hübsche Klamotten, damit man sie nicht gleich erkannte. Sie mietete sich einen sehr alten, klapprigen schon mit Rost besetzten Jeep. Mit diesen Jeep fuhr sie in Richtung Olduvai- Schlucht. Das war eine Schlucht,  wie der einhundert Meter tiefe Canyon. Margarith wurde überall gesucht, von Enzo , von der Polizei aber auch von der Auslandsbehörde. Es war einen Rennen auf Zeit, denn irgendwann würden sie sie finden. Das war Margarith ganz klar . Aber Margarith wollte nicht mit einem Mann leben, dem nur der Körper von ihr wichtig war. Sie hatte sich eigentlich ihr Leben ganz anders vorgestellt, ein Leben mit Matheo . Aber das machte sie sie noch mehr trauriger und depressiver, weil sie wusste das Matheo doch mit der Schwester von Enzo verlobt war. Also war es ihr ganz total egal geworden, was mit ihr geschah. Sie ließ den Jeep mitten in der Fauna stehen und wanderte Richtung Olduvai- Schlucht,  die auch als " Wiege der Menschheit bezeichnet wird. Diese Wanderung dauerte drei Tage und drei Tage. Man sah Margarith an , dass sie völlig erschöpft war. Als sie angekommen war, so hoch oben schaute sie hinunter, mitten in die schlucht, es war ein schmaler , sehr tiefer Krater. Nun wusste Margarith, was sie tun wollte, nämlich einfach sich herunter zu stürzen , um nicht wieder aufwachen zu müssen und das all ihr Leid ein Ende hatte. Aber  als Margarith dies wahr machen wollte, da kam ein Schwarm voller Raaben angeflogen, der sie umkreisete und Margarith ablenkte. Margarith ganz erschrocken von dem Gekrächze der Raaben, versuchte es erneut sich hinunter fallen zu lassen. Doch da kam ein Raabe auf sie zu. Er setzte sich auf Margariths Arm. Er war ganz ruhig, schaute sie mit seinen schwarzen großen knoffgroßartigen Augen an, als wöllte er was Margarith zu flüstern. Sie versuchte es wieder sich hinunter fallen zu lassen und Margarith viel die Schlucht herunter.

Was jetzt geschah , war ganz merkwürdig. Margarith lebte noch , sie sah vor ihren Augen, das der Raabe von ihrer Seite nicht einmal gewichen war . Es war so , als ob der Raabe wollte, das sie noch am Leben blieb. Durch sein lautes Krächzen rief er die anderen Raben herbei. Die Raben flogen in der Luft , es war ein schwarzes Meer am Himmel zu sehen. Somit machten sie auf sich aufmerksam. Ein  Pilot im Hubschrauber, der in Richtung Kenia flog, bemerkte das Spektakel und das laute Krächzen der Raben . Er dachte , er schaut mal nach dem Rechten und flog den Raben einfach hinterher. Da sah er, was geschehen  war. Eine Frau war in die tiefe Schlucht gefallen, sie lag am Boden dieser tiefen Schlucht. Der Pilot wusste nicht, ob sie noch lebte. Er alarmierte noch Hilfe. Es kamen Rettungssanitäter inmitten eines nächsten Hubschraubers angeflogen. Dieser Hubschrauber ließ die Rettungssanitäter, mittels eines Seiles und einer Trage für Margarith hinunter. Die Rettungssanitäter sprachen Margarith an aber Margarith hörte nicht. Sie befand sich in einen Zustand der Trance. Sie träumte von dem schwarzen Raben , der auf ihrem Arm saß und Margarith ein schwarzes Kleid trug aber auf einmal verwandelte sich das Kleid in ein weißes Kleid und der schwarze Rabe saß noch immer auf ihren Arm. Die Rettungssanitäter versuchten noch immer Margarith anzusprechen, bis sie dann endlich das Bewusstsein erlangte. Der eine Rettungssanitäter schrie zu den anderen:" Sie lebt!" Sie holten ganz eilig die Trage herbei, legten Margarith darauf und packten sie warm mit einer Decke ein. Nun wurden sie hochgezogen bis das sie dann im Hubschrauberangekommen waren. Die Rettungssanitäter verstanden nicht, wie Margarith dort hingekommen war, waren aber heilfroh das sie noch lebte. Sie fanden in ihrer Hosentasche , ihren Pass und ein wenig Geld und sahen, das sie eigentlich aus Deutschland kam. Nun flogen sie das nächste Krankenhaus an. Das Krankenhaus in Kenia versorgte Margarith bis sie außer Lebensgefahr war. Doch sie sollte wieder nach Hause ausgeflogen werden. Damit war Margarith einverstanden. Sie fühlte sich einfach frei, frei von allem. Sie wollte ein neues Leben beginnen, wenn sie wieder in Deutschland war. Nur , nur nicht dort, was ihr zu Hause war. Dort würde sie Enzo finden. Also beschloss Margarith, ganz tief in ihren inneren , wo anders  ein eigenes zu Hause aufzubauen. Sie liebte Matheo immer noch.  Sie wusste, das war ihre Bestimmung, das war ihre große Liebe. Diesen Weg zeigte ihr der Rabe, der Rabe , der ihr Leben gerettet hatte, der ihr im Inneren zeigte, das sie nie aufgeben sollte. Er gab ihr die Kraft, die Kraft zu etwas Neuem in ihrem Leben.

Der zart blumig süsse Duft des JaminsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt