Die Sonne in dir

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Zwei Monate waren vergangen und der Winter hatte Einzug gehalten. Nun ruhte die ganze  Natur und der Schnee bedeckte die gesamte Landschaft. Es war still geworden ,in dem kleinen Dörfchen Moos. Die Menschen besannen sich eher in ihr trautes Heim, sodass sie viel mehr mit der Familie  Zeit verbrachten.  Überall  entfachten nun Feuer und Kerzen wurden auf den Fensterbänken aufgestellt. Es war die Zeit der Ruhe und der winterlichen Gemütlichkeit gekommen.  Die Schneeflocken tanzten überall , unausweichlich und die klirrende Kälte zog nun alles ringsherum  in ihren Bann. An den Fenstern draußen entstanden nun so einzigartige, eisig kleine Kunstwerke und an den Häusern hingen überall Eiszapfen hinunter. Der ach so schön aussehende See war nun zugefroren und die Schlittschuhfahrer konnten , mit vollen Elan, wieder ihren Hobby nachgehen.

Elena war wieder ihrer Arbeit im Cafe nachgegangen. Jetzt gab es nicht nur Kaffee und Kuchen sondern Tee , verschiedenster Art und Weise, auch Jasmintee wurde hier serviert , mit heißen Apfelstrudel , der obendrauf mit Schlagsahne bedeckt war. Das zog die Leute an. Sie liebten es , sich in der warmen Stube mit anderen  Menschen auszutauschen. Es war  wie eine so herzliche Wärme hier entstanden. Alle dachten schon an das Einkaufen von Weihnachtsgeschenken, an das so immer alljährliche Weihnachtsessen , im Beisein von Freunden und der Familie. Der Weihnachtsbaum , inmitten vom Dorfe , schimmerte schon ganz hell . Er war reichlich verziert ,in jeder Art und Weise. Hier hängten die Menschen ihre Zettel ,mit ihren innigsten Wünschen auf und hofften, dass diese Wünsche in Erfüllung gingen. Auch Elena hing ihren Zettel auf und hoffte, dass es ihr Glück bringen würde. Ihr sehnlichster Wunsch war es, einen Freund zu finden, der im Herzen rein und gut war und der auch Elena immer respektieren würde, so wie sie eben war, mit all ihren Macken aber auch mit ihrer Sehnsucht nach der wahren Liebe.

Als sie auf den Wege nach Hause war, kam Elena an den festlichen Weihnachtsmarkt vorbei. Hier tümmelten sich so viele Leute herum. Die Menschen hier waren so ausgelassen, vor Freude und Erstaunen, Erstaunen über den hellerleuchten Glanz des Weihnachtsmarktes. Väterchen Frost stolzierte prächtig, in seiner vollen Größe den Weg auf und ab. Frau Holle schüttelte ihre Betten aus dem Fenster aus und sogar die böse Eiskönigin versprühte kalte Luft und Eis mit ihren Atem. Elena war verzaubert von der Vielfalt , der Vielfalt von geschnitzten Figuren aber auch von dem Schmuck, der hier überall zum Verkauf hing. Sie kaufte sie einen Schokoladenapfel zum Essen und trank einen Glühwein. Elena freute sich über den Anmut dieses reichlich verzierten Weihnachtsmarktes. Sie kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, bis sie auf einmal gar nicht merkte , dass sie jemanden anrempeln tat. Sie hatte gar nicht mehr hingeschaut , wo sie hinlief, so verblüfft war sie von den ganzen Sachen hier. Sie schaute langsam hoch und wurde gleich rot im Gesicht und sagte zu dem Mann : " Verzeihung, dass war nicht meine Absicht." Der Mann sagte zu ihr , mit einem verschwitzen Lächeln: " Macht ja nichts. Gefällt es dir hier?" Erst jetzt sah Elena , dass sie Simon angerempelt hatte.  Simon ,der Schmied aus dem Dorfe. Simon hatte dunkelblondes kurzes Haar, hellblaue Augen, die wie hell erleuchtete Sterne funkelten. Sie blitzen in dem Abendlicht so sehr, dass Elena ihren Blick von Simon nicht  mehr abwenden konnte . Simon besaß breite Schultern und sehr starke Arme , inmitten auf seiner Brust hing eine Kette, eine Kette ,mit einem schwarzen Ring. Auch wenn Simon so muskulös gebaut war, war er trotz alledem ein schmächtiger Typ. Simon strahlte immer so eine Ruhe aus und hörte Elena immer zu, wenn sie ihm wieder Neues aus dem Dorf berichtete. Dabei verschlangen Simons Augen, Elena förmlich.  Er dachte , währenddessen Elena ihm alles erzählte, an das Oktoberfest zurück, wo er mit Elena getanzt hatte. Wie ihr  langes Haar durch den Wind wehte und wie sie alle beide , pitsche maden nass wurden, weil ein starker Regenguss über sie zog und sie darüber lachten mussten. Wie Simon Elenas Hand ergriff und sie schnell unter den Baum zog, damit sie vor den Regen ,  Schutz finden konnten. An all dass dachte Simon zurück. Auf einmal wurde Simon von Elena unterbrochen und sie sagte zu ihm" Simon, Simon, was hast du denn?" und er darauf, mit einen zarten Lächeln auf seine Lippen" Ach gar nichts. Es ist alles okay." Elena und Simon tranken zusammen noch einen Glühwein und machten sich auf den Weg nach Hause. Simon machte plötzlich halt Er war an seinen Haus angekommen, doch Elena hatte noch ein weites Stück , bis zu ihr nach Hause. Die Wege waren mit Schnee zugeweht und es kam auch kein Winterdienst gefahren, der diese Wege beräumte. Es schneite und schneite immer mehr. Simon sah Elena an , dass sie fror.  Simon fasste allen Mut zusammen und fragte Elena, ob sie nicht diese Nacht bei ihm bleiben würde, da eh die ganzen Wege eingeschneit waren. Er sagte zu Elena " Du hast doch morgen frei oder?" und Elena antwortete mit ihren zarten, weichen hellen Stimme:" Ja , das hab ich. Ich hab morgen frei" und Simon sagte zu ihr:" Gut, da lass uns ganz schnell hineingehen, okay. " und Simon zog an Elenas Arm , sodass sie gar nicht "Nein " sagen konnte. Als sie im Haus von Simon angekommen waren, stand inmitten von der Stube , eingebunden mit lauter kleinen Schnitzfiguren, ein Kamin. Simon holte erstmal Holz für den Kamin und machte ihn an. Der Geruch , das Knistern des Holzes, das alles beruhigte Elena sehr. Simon zündete Kerzen an und holte etwas zu trinken, zum Aufwärmen. Er gab Elena das Glas in die Hand und Elena fragte ihn:" Was ist dass?" und Simon so: " Kennst du denn das nicht? Das ist Grog, bestehend aus Wasser, Zucker und das Allerbeste daran ist der Rum.  Dieser Rum kommt  speziell , hier aus unsren Dorfe. Es ist  der Germars Best Rum." und Elena hörte Simon gespannt seinen Reden zu, denn sie kannte auch noch nicht alles hier. Sie war hier ja erst hergezogen. Elena fror noch immer, obwohl es schön warm und mollig in der Stube geworden war. Simon dachte so:" Es kann ja nicht schaden , wenn ich einen Obstler zum Aufwärmen noch hole ! und Simon ging in seinen Keller, stöberte in seinen angelegten Vorrat herum und nahm den guten alten " Dr. Zimmermann , Schwarzwälder Kirschwasser". Simon brachte Elena ein Schnapsglas voller Kirschwasser und stieß mit ihr an.: " Auf unsere Freundschaft!" sagte er zu ihr und lächelte und lächelte sie immer wieder an. Jetzt wurde allen beiden warm ums Herz. Elena musste sogar ihren warme Pulli ausziehen. Sie trug darunter ein Top mit schmalen Trägern. Auch Simon zog seinen Pulli aus, doch er hatte nichts darunter . Er ging in seine Schlafstube und holte sich ein Th-Shirt, dass so eng an seinen Körper lag, so dass Elena  ihn mit ihren großen runden Knopfaugen ansah und nicht mehr den Blick von ihn lassen konnte.  Simon trug och immer diese Kette , mit dem schwarzen Ring, auf seiner Brust. Elena nahm ihr ganzen Mut zusammen und fragte ihn: " Warum trägst du diese Kette eigentlich? " und Simon sah Elena an. Er war etwas wehmütig geworden. Simon erzählte Elena, dass das der Ring seiner Mam gehörte, die vor ein paar Jahren an Krebs verstarb. Dieser Ring war der Ring, als ein Andenken an seiner Mam.  Simon erzählte Elena, dass seine Mam eine herzensgroßartige Frau war und die Familie immer zusammen hielt. Aber als seine Mam starb, ging die ganze Familie in Bruch sodass jetzt Simon ganz allein , in diesem großen Hause saß. Simon versuchte Elena von diesen traurigen Gedanken abzulenken und sagte zu ihr: " Und du? Hast du schon jemanden Neuen gefunden?". Jetzt auf einmal wurde Elena etwas traurig. Sie sah ihren so jämmerlichen und tristen Alltag, so ganz allein, keiner war für sie dagewesen. Elena saß auch nur immer allein, in ihrer Wohnung, ganz einsam, ganz einsam, dass jemals ihr Märchenprinz kommen würde aber das war ja nur ein Traum, nur so ein  dahin geschweifter Gedanke, der auch gleich ganz schnell wieder wegflog. Draußen schien der Mond ganz hell und die Sterne entfalteten sich in ihren vollen Glanze. Simon machte zur Entspannung noch etwas Musik an. Er mochte Hiphop, Rep aber auch die Songs von Rammstein. Damit konnte er seine Gedanken voll fließen lassen. Elena mochte eher Songs von BTS , wie Mic Drop, Fake Love oder Idol und Dope. Sie mochte ihre ganz extravagante Art und Weise, wie sie ihre Songs , performten.  Diese Ausstrahlung, ihre so schmeidigen Bewegungen der sieben Boys, törnte Elena immer wieder an. Sie musste sich immer und immer wieder die ganzen Songs von BTS reinziehen. Simon kannte gar nicht diese Band und Elena konnte es gar nicht so recht verstehen, warum er so eine berühmte Band, die berühmteste Band der Welt, nicht kennen konnte. Das wollte Elena gar nicht so richtig begreifen. Simon dachte : " Ich leg mal was anderes auf." und er legte  Musik von Sia auf und es ertönten viele Liede von ihr nach und nach, wie zum Beispiel "Unstoppable" aber auch " Cheap Thrills". Diese Songs gefielen Elena schon besser, als Rammstein. Simon erzählte so von seiner Kindheit, dass seine Mam  immer Kuchen gebacken hatte und er es gemocht hatte , dass sie ihre so langen Haare, die bis zur ihren Po herunterglitten, immer als erstes im Bad sie gekämmt hatte  und er es immer als schön empfand, wenn er seine Mam so sah, indem er durch das Schlüsselloch sie ganz heimlich beobachtete. Simon dachte an die schöne Zeiten , mit seiner Mam zurück. Er hatte immer ihren Quarkkuchen gemocht, den sie immer so fluffig weich hinbekommen hatte, dass es keiner so vermochte, diesen Kuchen hinzubekommen , wie sie es konnte. Elena hörte ihm gespannt zu und erzählte ihm , das sie als Weißenkind in einem Kinderheim aufwuchs. Dass das ihre schlimmsten Jahre als Kind waren, das sie geschlagen wurde, immer wenn sie sich irgendwie dagegen sträubte, was sie als nicht fair empfand und das sie immer für ihr Glück kämpfen musste. Elena liefen kleine Tränen über ihr so zartes Gesicht. Sie dachte an ihr zu Hause , was sie alles verkauft hatte, sie dachte daran dass sie so alles verloren hatte ,ihren Garten mit all ihren Jasminsträuchern , dass sie die Arbeit auch ein wenig vermisste, wie sie Duftöle herstellte , für Chanel , für Enzo. All das war weg einfach weg. Aber sie musste nach vorn schauen. Elena konnte und wollte nicht mehr daran denken, wie sie zum Beispiel ihre große Liebe verloren hatte , an Enzos Schwester und ihr liefen noch mehr Tränen über ihr Gesicht, der Gedanke, das Matheo verheiratet war, machte sie ganz ganz traurig.

Simon stand plötzlich auf und sagte zu Elena:" Schluss mit dem ganzen Gequatsche, Schluss mit der ganzen Sentimentaler rei. Komm lass uns einfach alles vergessen. Komm und lass uns zusammen tanzen." Simon ging noch ganz schnell zum CD Player und legte eine andere CD auf, die Songs , wie Another Love oder Toxic.  Es schien so , als würde sich eine toxische Liebe, zwischen Simon und Elena ,  anbahnen wollen. 

Es wurde immer später und später . Die zwei waren so in sich vertieft , dass sie einfach alles um sich herum  vergasen. Die Kerzen gingen so langsam von sich selbst aus und draußen schneite und stürmte es noch immer. Der kalte eisige Wind peitschte  ans Fenster, sodass Elena erschrak.

Sie holte  ganz tief Luft und umarmte Simon noch mehr, sodass er kaum noch atmen konnte, da Elena ihn fast erwürgte, vor Angst. Der Abend schien so , als wollten die zwei von sich nicht loslassen. Es war wie ein Bann, ein Bann aus Wehmut , Verzweiflung und  Schutz aber auch ein Bann aus einem kleinen Funken Liebe.

Simon und Elena tauchten und tauchten immer mehr in Ihre Sehnsucht ein. Beide hatten das Gespür und das Verlangen nach Akzeptanz und Liebe. Sie verstanden sich total blind in ihrer  Gestik und Mimik. Sie hatten wohl was gemeinsam.

Sie hatten gemeinsam , dass aus Einsamkeit etwas wie Freude und Lust  wurde. Das herzvolle Strahlen von Elena und die Wärme von Simon, ließ die Sonne in ihnen erblicken.



Der zart blumig süsse Duft des JaminsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt