Der Neuanfang

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Enzo hatte die unendliche Suche nach Margarith aufgegeben. Er war traurig und sehr einsam geworden. Einsam in seiner Villa verbarrikadiert ,erlebte er Tag für Tag , sein Leben in Alkohol und Frust sowie in Zorn.

Indessen hatte Margarith sich ein neues Leben aufgebaut , unter dem Pseudonym namens " Elena". Sie hatte ihr Aussehen verändert. Ihre Haare waren nun nicht mehr dunkelblond sondern dunkelbraun geworden. Ihren ganzen Besitz in Kössern hatte sie über einen Immobilienmakler verkauft.
Sie war sesshaft geworden, in einem Dorf, namens Moos, was in Bayern liegt, genau genommen in Niederbayern liegt.
Elena hatte mit der Parfümherrstellung aufgehört. Sie hatte noch immer Angst, Angst vor Enzo, er könne sie noch finden.
Daher drückte sie ihre ganze Wut und Frust aber auch ihre ganze Liebe, im Malen aus. So konnte sie ihre  überschüssige Energie Tag für Tag abbauen. Das war so befreiend für Elena.
Elena verdiente ihr Geld in einem kleinem Eiskaffee. Sie war Mädchen für alles. Sie bediente die Kunden aber sie erledigte auch die nicht so erfreulichen Aufgaben, wie Geschirr spülen und trocknen, Müll herausbringen sowie alles putzen. Es war eine harte Arbeit aber ihr bereitete es Tag für Tag immer wieder Freude. Sie unterhielt sich mit den Kunden überalles, was im Ort geschah, zum Beispiel, wer heiratete oder wer ein Kind bekommen hatte oder wer gestorben war.
Sie war hier mit ihrem Leben glücklich doch sie musste noch immer an Matheo denken. Was würde er wohl machen? Wie würde ihm jetzt gehen? Ihr liefen ganz langsam die Tränen über ihre rostigen Wangen. Sie dachte an die schönen Zeiten mit Enzo. Wie innig er und sie sich geliebt hatten, wie sie sich immer und immer wieder geküsst und gespürt hatten, das  sanfte Streicheln auf der Haut. Matheo hatte immer ein Gespür für zartes Streicheln und Lecken auf der Haut und er wusste ganz genau, was sie bevorzugte. All das vermisste Elena. Sein anmutiges Lächeln, sein ruhiges Temperament, seine rabenschwarzen lange Haare und seine hellblauen Augen, die im Licht funkelten. Elena machte sich ein Kaffe, sie versuchte sich abzulenken, mit dem Malen. Sie hatte in der Kunst des Malens viel hinzugelernt. Sie besuchte Malkurse sowie Kunstaustellungen. Bei dem Anblick vieler Gemälde konnte sich sich zu gar förmlich hineinversetzen, in jeden einzelnen Maler. Sie spürte all diese Gefühle, Gedanken und die Magie. Manchmal schaute Elena ein Bild stundenlang an, weil es sie so faszinierte und sie so sich in den Bann gezogen fühlte. Wie damals der Rabe, der sie vor dem Tode gerettet hatte. Sie sah die Welt nun mit ganz anderen Augen. Sie erlebte die Natur ganz intensiver als davor. Auch alles, was um sie herum geschah, erlebte sie insperativ gefühlvoller und emotional er.
Eines Tages, wo wieder der Tag immer so begann, wie jeder Tag, kam ein Man herein. Er sah gut aus. Er hatte kurze, braune Haare, grüne Augen, die wie ein Saphir leuchteten und auf seiner Nase trug eine altmodische Brille. Er setzte sich ganz hinten hin, in eine einsame Ecke, bestellte sich einen Kaffee, Kaffee schwarz, mit viel Zucker und einem Stückchen Bananentorte, dazu noch etwas Schlagsahne obendrauf. Elena servierte ihm alles und fragte ihn:" Wünschen Sie noch etwas?" und er darauf mit einer etwas tiefen Stimme:"Nein, danke. Ich hab sie hier noch nie gesehen? Woher kommen Sie?" und Elena sagt zu ihm, mit etwas ängstlicher Stimme. " Ich bin gebürtiger Sachse aber lebe schon ein paar Monate hier." und er :" Wie heißen Sie eigentlich?" und Elena antwortete:" Wie heißen Sie eigentlich? " und dieser Mann sah sie ganz ruhig an, mit ernster Miene. Auf einmal fing er an zu Lachen. Er fand diese Schlagfertigkeit von Elena sehr anziehend und sagte zu ihr:" Gestatten, Toni. Mein Name ist Toni. Nun sind sie an der Reihe. Wie ist ihr Name? " Elena lächelte :"Gestatten, mein Name ist Elena." Toni sagte zu ihr:"Schön sie kennen zu lernen. Wirklich ein bezaubernder Name. Kennen Sie die Bedeutung dieses Namens? Es bedeutet, die Schöne, die Anmutige." Elena war fasziniert von Toni. Er beschäftigte sich vermutlich mit Namen, dachte so Elena und ging wieder an ihre Arbeit. Toni sah ihr hinterher. Sie war so schön. So eine schöne Frau hatte er hier in Moos noch nie zuvor gesehen. Toni holte seine Zigaretten aus seiner Hosentasche und steckte sich auch gleich eine, zum Kaffee trinken dazu an. Was für süße, kleine Hände sie hatte, dachte Toni und so einen süßen Mund. Er versank förmlich in dem Anblick von Elena. Toni war so gerührt von ihrer sehr hohen, weichen Stimme. Der Klang ihrer Stimme erinnerte ihn, an die Stimme seiner Mutter, die er schweres Herzens verloren hatte. Der Krebs fraß sie förmlich innerlich auf. Das war  für Toni damals ein riesiger Schock gewesen, als seine Mam starb.
Sie war nur 33 Jahre alt geworden. Toni's Mam hatte ihn schon sehr jung bekommen. Trotz alledem war es für sie und ihrem Mann ein Wunschkind gewesen aber leider auch das einzige Kind. Seine Eltern hatten sich so gern mehre Kinder gewünscht, leider vergebens. Toni erinnerte sich, wie seine Mam ihm immer wieder vorgesungen hatte oder ihm Geschichten vorlas. Genau so, so eine Stimme hatte auch Elena.
In der Zwischenzeit las Toni die Zeitung, ganz in Ruhe. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen. Toni bestellte bei Elena noch einen Kaffee.
Er fand sie so anziehend, daß er ihr Trinkgeld gab und sich für das nette Gespräch bei ihr bedankte. Aber auch Elena konnte ihre Blicke von Toni nicht lassen. Er war so höflich und so elegant angezogen. Sie dachte noch immer, das Toni irgendwie mit Namensbedeutung zu tuen hatte . Sie wahr sehr neugierig geworden und wollte mehr über Toni erfahren.
Elena ging nochmal zu Toni und fragte:"Ist alles zur Ihrer Zufriedenheit?" Elena hoffte, das sie ihn so, in ein weiteres Gespräch vertiefen könnte. Aber das klappte nicht. Toni legte Geld auf den Tisch und sagte zu ihr:" Nein, danke. Aber es war schön, Sie kennen zu lernen. Stimmt so. Bis zum nächsten Mal. " und Elena sagte mit fast einem Frosch im Hals:" Ja, man sieht sich." Sie ärgerte sich sehr, daß sie nicht weiter was über Toni heraus finden konnte und sagte so zu sich selbst:" So ein Mist. Vielleicht werde ich ihn nicht wiedersehen. "





Der zart blumig süsse Duft des JaminsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt