Kapitel 10

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Ich werfe meine Sporttasche, mit den Inhalt für die nächsten Zwei tage , in den Kofferraum von Blakes Auto. Er klappt den Deckel zu und wir steigen vorne ein. 

Die Fahrt in die andere Stadt wird 2h dauern, wir haben noch einiges auf unseren Plan stehen, weshalb wir uns schon um 10 Uhr auf den Weg machen. 

Theoretisch hätten wir noch den morgigen Tag, doch wir beide sind der gleichen Meinung, das gute Dinge, erledigte Dinge sind. Und falls uns noch irgendwas entgegen kommen sollte, haben wir genügend Zeit zu reagieren und uns etwas anderes einfallen zu lassen, falls es ernst werden sollte. 

Die Fahrt verläuft sehr ruhig, es besteht kein Besprächsstoff und so bleibt es still. Immer wieder nicke ich leicht zur Seite und lehne den Kopf an die Scheibe. Als wir das erste Mal anhalten, ist kein Wohnungsblock oder ein Hotel vor unserer Nase, sondern ein rießiges Einkaufscenter, das sehr fein und schick gehalten ist. Hier wirst man kein normalen Aldi oder Takko finden, sondern eher die feinsten marken für besondere Anlässe. Eigentlich genau das, was wir brauchen, um uns für die Mission zu kleiden.

"Steig aus" befiehlt mir mein Boss und ich steige aus den Auto. Wir laufen auf den Eingang zu , Blake hält mir Gentlemann-Like die Tür auf und ich trete ein. 

Schon allein die Innen Ausstattung ist extra wagant , weiße Wände und glänzender Boden, an den hohen Decken baumelt sogar ein Kronleuchter, der mehr gekostet haben muss als das einkommen von manchen Politiker. 

Mein Chef schiebt mich am Rücken nach vorne, direkt auf einen der Läden zu. Die Leute weichen ihn aus und meiden Blickkontakt. Klar, schon allein seine Ausstrahlung, lässt das kalte Herz und die Liebe zur Gewalt sprechen. Außerdem ist er sehr groß, sein wachsamer Blick scheint fast alle hier im Center unter die Lupe zu nehmen.

Wir betreten ein nobles Geschäft, wo allein der günstigste Stoff mein Konto leersaugen wird.

"Meinst du wirklich der Laden ist nötig, wer soll das den Bezahlen?" drehe ich mich zu meinen Begleiter um, während ich die 4stelligen Zahlen auf den Preisschildern sehe. "Wir werden auf einer der schicksten Versteigerungen gehen, wo sich die Frauen praktisch mit teuren Kleidern duellieren. Wen wir nicht auffallen wollen, müssen wir mithalten. Außerdem willst du doch nicht für einer der Nutten gehalten werden" erklärt er mir die Notwenigkeit, wobei er sich ein stück zu mir runter beugt, damit kein weiterer lauschen kann während wir sprechen. 

Ich puste angestaute Luft aus, nehme eins der Preisschilder in die Hand ohne mir auch das Kleid anzuschauen "Davon könnte man sich ja ein Kleinwagen holen" "Nicht aufs Geld achten, ich zahle" ratet mir Blake und zieht ein Rose' farbendes Kleid von der Stange. 

"Ich bin keine Disney-Prinzessin" lautet meine prompe, warnende Antwort. Er henkt es wieder zurück "Ja ich weiß, habe ich ganz vergessen" entschuldigt er sich, dreht mich an den Schultern um und schiebt mich auf einen anderen Teil, mit dunkleren Farben zu. 

Ich schiebe eins nach den anderen zu Seite und verneine alles was mir Blake vor die Nase hält. Jedesmal ist irgendwas was mir nicht passt, es ist zu lang, zu kurz, die Farbe passt nicht oder es bietet keine Gelegenheit eine Waffe darunter zu verstecken.

Langsam haben wir beide keine Lust mehr und Blake beginnt entnervt mir wahllos irgendwelche Stoffe vor die Nase zu halten, die ich aber immer wieder ablehne. Zumindest hat er schon mal was zu anziehen, sodass wir dann nicht noch wegen ihm losrennen müssen.

"Kann ich den jungen Paar helfen?" fragt eine Hohe stimme hinter uns, einer der Angestellten steht vor uns und täuscht ein lächeln vor. Die Frau passt perfekt ins Inventar für diesen Laden, hochgesteckte Frisur, langer grauer Roch und feine Strickjacke über die Bluse gezogen. 

 Die Gefahr Trägt Deinen Namen | Liebe Mich Nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt