Kapitel 8

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Ich ziehe mir mein Sport-BH über und werfe einen letzten Blick in den Spiegel.

Ja, müsste passen. Wen es wirklich so leer ist, wie Liv gesagt hat.

Winke ich mein Outfit durch und schnappe mir meine Tasche. Es ist 21:30 Uhr und ich habe es jetzt erst geschafft, mich auf den Weg zur Lagerhalle zu machen.

Gestern war unser erster Angriff auf Marios Imperium, nachdem wir zurück gefahren sind, sind alle gleich in ihre Betten gefallen. Doch mein Adrenalinspiegel war noch so weit oben, das ich nicht mal ans schlafen gedacht habe. Das einzigste was in meine Kopf rumgeisterte, war das Gefühl was ich verspürt habe als ich meinen Job ausgeführt habe. Ich bin immer wieder die Szenarien durchgegangen, das große Feuer brannte immer noch vor meinen inneren Auge, das Blut klebt mir immer noch im Gesicht und an den Händen.

Erst als sich der Adrenalinkick legte und die Erschöpfung sich durchsetzte, fiel ich in den Schlaf. Und wie ich zu Jace gesagt hatte, ich hatte einen ruhigen und friedlichen Schlaf. Den Frauen ein stück weit, in ein besseres Leben geholfen zu haben und die Schweine abzuknalle, n die ihnen das angetan haben, befriedigte meine inneren Dämonen, für diese und für ein paar weitere Nächte.

Wegen meinen späten Einschlafens, bin ich auch erst zur Mittagszeit aufgewacht. Liv und ich haben dann Skyla ein wenig Gesellschaft geleistet, während sie für die nächsten Tage ausfallen wird. Dann wurde ich von Loke zum Einkaufen verbant und musste für die 5 Köpfige Familie einkaufen gehen.

So war der Tag dann eigentlich schon rum, Liv meinte das die Lagerhalle meist um diese Zeit noch offen stand, aber keiner Trainieren ging. Nach einen kurzen Powernap und einen schmackhaften Red Bull, stehe ich also wieder auf den Beinen, um das letzte meiner Körperlichen Kraft auszusaugen.

Tatsächlich ist der Parkplatz, der Halle wie leergefegt und es ist keine Menschenseele zu sehen. Um so besser für mich, so habe ich meine Ruhe beim training.

Ich schlendere durch den Langen Eingangsbereich der Halle, bis ich am Eingang stehe. In der Halle scheint wirklich keiner zu sein. Komisch, da doch jetzt eigentlich die perfekte Zeit für ein ungestörtes Training wäre.

Ich tue es mit einen schulterzucken ab und steure auf die Umkleiden zu. Der Koffein steigt mir in den Kopf und ich fühle mich als könnte ich Berge versetzen. In der Umkleide werfe ich nur die Tasche in den Spint ohne ihn zu schließen, wen hier keiner ist brauche ich mir keine Gedanken, über fehlende Sachen zu machen.

Ich stöpsel mir meine Kopfhörer rein und beginne mit den Training. Mein Trainingssplit sagt an, das heute Krafttraining ansteht, weshalb ich gleich Kurs auf die Kraftgeräte nehme. Ich muss an den Boxringen vorbei und stelle überrascht fest, das ich doch nicht Seelenallein in der Halle stecke.

Mein Boss, steht Oberkörperfrei und in kurzen Hosen in der Mitte und übt ein paar Schattenboxschläge. Das er jetzt hier trainiert, wird wohl der Grund sein, warum niemand anderes Trainieren kommt.

Sein Blick wirkt noch tötlicher als sonst, seine Fäuste kommen und gehen im sekunden Takt, sodass ich daran Zweifel, jemals einen abwehren zu können. Doch so lange ich ihn nicht bei seinen training störe, dürfte es doch kein Problem sein, wen ich hier ein paar Gewichte hebe.

Ich gönne mir einen genaueren Blick auf den grieschichen Gott mit Tattoos und Muskeln. Sein Arm ist von der Brust über Schulter hinweg, mit Tattoos beschmückt, die Motive verschwimmen in einem gesamt Bild, wo man nur das eine oder andere genau erkennen kann. Sowie das erkennungstattoo der Mafia, der Kreis der Ehrungsringe ist geschlossen, was seinen unglaublichen Mut und Kampfgeist auszeichnet. Auf der linken Seite seines Halses zieht sich ein weiteres Tattoo hoch, ein Adler dessen Flügel eine hohe Flamme Feuer hinter sich her ziehen. Beeindruckend. Am Unterenbauch seiner Linken Seite, ist ein halber Löwenkopf zu sehen. Die gebräunte Haut, stimmt mit den Haaren überein, und lässt auch die Tattoos noch besser zur Geltung kommen.

Blake hat den Körper von Adonis geklaut.

Bevor ich aber anfange zu sabbern, wie es die meisten Frauen tun , ermahne ich mich selber, auf mich fokussiert zu sein, und mache mich warm. Nach 10Min lade ich die ersten Gewichte auf. 170kg auf der Beinpresse, müssten passen.

Nach 45min schweren Beintrainings und das Gefühl auf Gummistäbchen zu laufen, wechsle ich zum Rücken. Zur Aufwärmung ziehe ich ein paar Klimmzüge, ich bin so im Fokus das ich gerade mal noch so merke wie ich ans muskelversagen komme. Ich versuche einen Klimmzug extra zu schaffen, auch wen meine Arme vor Anstrengung schon zittern und meine Griffkraft nachlässt.

Ich will diesen Klimmzug! Rede ich mir ein und schaffe gerade noch so mein Kinn über die Stange zu bringen, als mein Körper komplett versagt und ich unkontrolliert nach unten falle.

Statt aber unglücklich auf den Boden aufzukommen, federt ein starker Griff um meine Taille den Fall ab und setzt mich auf den Boden ab.

Erschrocken drehe ich mich um. Blake steht hinter mir, seine Hände um mich und mit finsteren Blick zu mir runter geschaut.

"Du weißt nicht wo deine Grenzen sind, oder?" fragt er mit rauer stimme. Ich befreie mich aus seiner Klammerung und stelle mich ihn aufrecht gegenüber "Doch, nur  überschreite ich sie gerne" antworte ich ihn reflexartig.

Mit einen bestätigenden nicken bestätigt er es, bevor er die arme vor der Brust kreuzt und mich unter einen prüfenden Blick stellt "Was machst du hier?" "Trainieren" sage ich locker dahin und Kreuze auch die Arme vor der Brust zusammen.

"Hat dir niemand gesagt, das um diese Uhrzeit keiner Zutritt hat außer der Boss ?" fragt er, jetzt im gereizten Ton. "Nein, hat mir niemand und solange ich dir nicht auf den Keks gehe, kann es dir doch vollkommen egal sein" das meine Provokation vielleicht nicht die beste Idee war, merke ich erst als sie ausgesprochen ist.

Mit stummen, fast tötlichen Blick, schaut er zu mir runter, bevor sich seine Stimmung wandelt "Wie viele hast du heute umgelegt?" fragt er und wechselt schlagartig das Thema in Richtung der wette die wir abgeschlossen hatten. Ich überlege kurz und stelle fest, das ich nicht mal mitgezählt habe. Ups.

"Nach dem 10ten habe ich aufgehört zu zählen" meine ich mit fester Stimme, ein kleines überlegendes Lächeln legt sich auf seine Lippen "Bei mir waren es 20"

"Am ende der Mission habe ich mehr auf den Gewissen als du" fordere ich ihn heraus, vorauf sich sein lächeln weiter ausbreitet "Du weißt wirklich nicht wo deine Grenzen liegen" bestätigt er sich selber, seine Vermutung "Oder ich liebe einfach Herausforderungen, also bist du dabei oder nicht?" stelle ich ihn die ultimative Frage. Mit einen untypischen leuchten in den Augen stimmt er zu "Aber viel Gelegenheit wirst du nicht mehr haben, im Rahmen der Mission zu töten" warnt er mich vor.

"Wieso?" frage ich, etwas verwirrt und warte das er mich aufklärt "Der Teil ist vorbei, jetzt steht nur noch an, in Marios größten Club einzubrechen und ihn zu töten. Wen du nicht mitkommst, wirst du mich nicht schlagen können" lautet die Erklärung, in der die Provokation wie ein lauter Schrei rauszuhören ist"Dann komm ich eben mit, ich habe sowieso noch eine Rechnung mit Mario offen" beschließe ich, ohne nach seiner Erlaubnis zu fragen.

Doch das scheint ihn nicht zu stören, den sein zufriedenes Lächeln bleibt. Er lächelt, doch es erreicht nicht seine Augen, sie bleiben immer noch so dunkel, wie sonst.

"Gut, dann bist du Skylas Ersatz. Morgen werde ich dir den Plan erklären " damit wendet sich Blake auch schon ab und lässt mich stehen.

 Die Gefahr Trägt Deinen Namen | Liebe Mich Nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt