Kapitel 30

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Das Gaspedal wird bis zum Boden durchgedrückt. Die Landschaft zieht wie im Film an uns vorbei. Wir werden in den Sitz gedrückt, doch senkt das in keinster Weise meine Wut, die sich seit zwei Tagen in mir angesammelt hat.

7Monate.
7 Monate hat der Arsch es hin bekommen, ohne mich zurecht gekommen und nun läuft alles aus dem Ruder.

Liv, hat mich zwar gebeten zurück zu kommen, doch kam sie nicht darum herum mir den wahren Grund zu beichten.

Ich war gerade dabei, los zu lassen und mein weiteren Weg zu pflastern. Und dann kontaktiert mich Liv, aus Verzweiflung und Not und berichtet mir die Zustände in Blakes Zelle.

Wie sich rausstellte, hat irgendwer irgendetwas über Blake herausgefunden und erpresst ihn nun. Stolz und Stur wie er ist, lässt er sich es nicht gefallen und führt Krieg mit einer Person, über die er keine Informationen besitzt und ihn auf offener Straße Leute auf den Hals hetzt, um ihn umzulegen.

Mein Leben wird mal wieder wegen ihn durcheinander geworfen.

Es hätte mir egal sein können, doch ich bin ihnen noch was schuldig und, der wohl noch dickere Punkt; wer eine Zelle, unsere Leute angreift und mit Mord an unseren Verbündeten droht, gehört vor den Lauf des Kriminellen-Gesetzes. Bei den Lion Kings ist es üblich, das keiner im Stich gelassen wird und wir uns gegenseitig unterstützen. Und da es momentan schlecht bei ihn aussieht, habe ich mich trotz meiner Vergangenheit mit Blake dazu breit schlagen lassen, zurück zu kommen und zu helfen den Müll wegzuräumen.

Mittlerweile weiß ich nicht, ob das wirklich die beste Idee war. Die Argumente die mein Vorgesetzter gebracht hat, warum ich dahin soll, waren vollkommen einsichtig und logisch, es bestand kein Hacken daran und kein negatives Argument hätte von dem Gegenteil überzeugen können.

Das ich eine schwierige Beziehung zu Blake habe, wollte ich nun nicht an die große Glocke hängen. Vorallem dadurch, daß sich mein Ruf als äußerst kalte, harte und brutale Frau nun noch mehr verfestigt hat, wollte ich ihn nicht gleich in den Abgrund reißen.

Mein einzigster Wunsch ist es, das die Sache so schnell wie möglich wieder vorbei ist und nichts dramatisches passiert. Ich werde Blake aus den Weg gehen, und er größten Teils mir. Wir werden vielleicht ein paar Stunden im gleichen Raum sein, aber mehr nicht.

Gleich nachdem der Erpresser unter die Erde gefunden hat, werde ich wieder in meine jetzige Stadt zurückkehren und dort weitermachen wo ich aufgehört habe. Nach erfolgreichen erledigen, wird es höchstens meinen Ruf und Ansehen nach oben pushen.

Das verspreche ich mir von der Mission und versuche so weit es geht, Blake und den unangenehmen Teil auszublenden. Wir sind beide Erwachsen und werden es hinkriegen, professionell die Sache über die Bühne zu bringen, ohne daß Drama ausbricht.

"Raven, beruhig dich, du drückst das Gaspedal noch durchs Auto auf die Straße" reißt mich mein Nachbar aus meinen Gedanken. Doch statt auf seinen Rat zu hören, halte ich die Geschwindigkeit und drehe bloß mein Kopf zu ihn rum.

Nico, wird von der Geschwindigkeit genauso in den Sitz gedrückt wie ich.
Er sieht mich an, unter dem Motto 'Du- weißt - das- ich - recht - habe- geh- runter - bevor - es- wieder- zu- spät- ist'.

Ich kenne diesen Blick, er hat mich mehrmals vor mir selbst geschützt und so drossel ich das Tempo tatsächlich. Das Auto kullert nun im angemessenen Tempo über die Straße, noch nicht vorschriftsgemäß, aber mich würde es sowieso wundern würde ich keine Rechnung wegen Tempoüberschreitung bekommen.

"So dringend brauchen sie uns auch nicht" sagt Nico zum Nachdruck.
Als ich nichts darauf antworte, dreht er seinen Blick wieder nach vorne. Er kennt mich mittlerweile gut genug um zu wissen, daß ich ihn nicht darüber aufklären werde, was gerade in mir vorgeht.

 Die Gefahr Trägt Deinen Namen | Liebe Mich Nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt