Kapitel 25

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*Blake POV*

Die Welt drumherum scheint, seit einige Minuten, wie auf Pause zu stehen. Mein Hirn versucht die gegenwärtige Situation zu verarbeiten, während ich gleichzeitig die Wut, Sorge und Ratlosigkeit  verarbeite.

Mein Blick bleibt wie gebannt, auf die Bilder, in meiner Hand heften. Daneben die Drohbriefe, die vorher  ich nie wirklich ernst genommen hatte.

Doch jetzt....

Die Stück Papier zeigt Raven und mich, vor ein paar Tagen knutschend auf der Küchentheke ihres Apartments. Der Winkel zeigt, daß es aus weiter Ferne herangezoomt wurde. Jemand hat uns beobachtet, und droht mir nun mit dem einzigst Guten was mir je passiert ist.

Die ersten Drohungen bezogen sich am Anfang nur auf meine Eltern, was wirkungslos blieb, da mich diese Menschen keineswegs interessieren. Für mich sind sie schon lange tot und Tote kann man nicht auferstehen lassen. Ich hab sie einfach alle in den hintersten Teil der Schublade vergraben.

Doch jetzt zieht der Erpresser neue Seiten auf, er bedroht nicht nur mich, sondern auch Raven. Das zweite Bild zeigt sie auf der Straße mit ihrer Sporttasche, ahnungslos das sie gerade beschattet wird.

Er droht mir, ihr etwas anzutun, wen ich seiner Anforderung nicht nachkomme!

Wütend schlage ich mit der Faust auf die Tischplatte, die Wut erhöht den Puls um das dreifache, mein Blick geht wieder tödlich schneidend durch den leeren Raum. Raven befindet sich gerade, mit Brody und ein paar anderen meiner Leute, bei der Drogenlieferung die schon seit ein paar Tagen geplant war.

Wer wagt es mich mit meinen Mädchen zu erpressen?! Der Wichser ist sogar feige genug, keine Kennung unter den Paar Zeilen zu setzten.

Die Vergewaltigung und Folter die ich deiner Perle antun werde, wen Du nicht in den nächsten 48h meinen Anforderungen folge leistet, wird die schlimmste sein die Sie durchmachen musste. Damit du weißt das ich keine Spielchen spiele, kommt ein kleiner Vorgeschmack....

Kein Siegel, Keine Handschrift. Nur ein weißer Umschlag mit meinen Namen, in dem das Papier zusammengefaltet wurde. Die Buchstaben sind alle am Computer geschrieben, sodass mich wirklich 0, gar nichts zu meinen Erpresser führen könnte.

Merkwürdigerweise kamen die Zettel immer mit der Post und lagen im Briefkasten des Kommunikatorssystem der Mafia, an mich gerichtet. Er weiß also auch wie die Dinge im Kreis laufen.

Ein Verräter? Ein Phychopath, der sich daran ein runter holt? Verwandte von Mario Die sich für den Tod und Ausraub rächen wollen?

Alles ist möglich und noch habe ich keinerlei Beweise, um auch nur eine davon auszuschließen.

Sollte ich der Drohung wirklich so viel Aufmerksamkeit schenken? Kann sein das der Hund ein Kläffer ist, laut Knurrt aber nie zu beißt.
Aber was wen nicht? Raven hat schon zu viel durchgemacht, ist gerade dabei abzuschließen. Das kann ich ihr doch nicht nehmen!

Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, versucht eine Lösung zu finden. Doch das Ergebnis nach 15min Hirnqualm, ist verzweiflung und Frust. Ich kenne mein Erpresser zu wenig, und er mich zu gut, um ihn entsprechend Einzuschätzen.

Spielt er nur dumme spielchen oder verspürt er tatsächlich Blutdurst? Er redet von Vorgeschmack, doch wann kommt dieser?

Die nicht adressierten Briefe, bereiten mir Bauchschmerzen. Er hat sie nicht zu mir nach Hause schicken lassen, weil er zeigen wollte das er näher an mir dran ist, als für jeden gut wäre. Es zeigt bereits jetzt, daß er es genießt die Macht über jemanden zu haben.

Was mich aber wieder zu der Frage führt. Wäre er in der Lage, die Worte schwere Realität werden zu lassen oder genießt er es nur mir auf die Nerven zu gehen?

Wie aufs Stichwort, knallt die Bürotür auf. Meine Aufmerksamkeit kehrt ins hier und jetzt zurück und mein erster Griff, geht an die Waffe, die unter der Tischplatte platziert ist.

Brody, der eigentlich noch nicht zurück sein sollte, steht mit Blut beschmutzter Kleidung, verzausten Haaren und außeratem in meinen Büro. Sein Zustand verrät nichts Gutes.

Ich senke die gezogene Waffe wieder und lasse ihn zu Wort kommen.

"Raven, sie ist -" weiter lasse ich ihn nicht sprechen, stoße den Stuhl nach hinten, sodass er umfällt und sprinte aus dem Raum. "Sie ist im Behandlungszimmer!" ruft mir Brody hinterher und rennt mir hinterher.

Ich stoße jeden bei Seite, der sich mir in den Weg stellt und schlage die Behandlungszimmertür gegen die Wand. Raven liegt auf einer der Liegen, den Arm eingegibst und Augen zu. Ich erkenne Liv und Skyla unter den umstehenden, doch schenke ihn keine weitere Beachtung und schiebe sie wie alle anderen zur Seite.

Mein Herz setzt ein paar Schläge aus, als ich mein Mädchen so da liegen seh.
Was ist passiert? War ich nachlässig und sie muss jetzt den Preis dafür bezahlen? Sie darf nicht..

Ich Stehe über der Liege gebeugt, mein Blick auf sie gerichtet. Im Kopf mahle ich mir schon die schlimmsten Szenarien aus, als sie endlich die Augen aufschlägt.

"Blake" keucht sie, mein Herz fängt wieder an zu schlagen. "Curry" nuschel ich unverständlich, beuge mich weiter zu ihr runter, und streiche ihr eins der verschwitzen Haare aus dem Gesicht.

Zart lächelt sie. "Wir lassen euch mal allein" sagt Brody hinter mir und scheucht alle Rumstehenden aus dem Raum. Ich kann so froh sein, ihn hinter mir zu haben.

Als der letzte die Tür hinter sich schließt, setze ich mich auf die Kante der Liege und nehme ihre Hand fest in meine "Was ist passiert?" frage ich, mit Angst vor der Antwort. "Der Deal verlief gut, keine Schwierigkeiten, wir nahmen gerade das Geld entgegen und wollten in den Transporter steigen. Da schoss ein Scharfschütze aus dem dunkelsten Loch, mir in den Arm. Es war zu dunkel, um jemanden zu identifizieren oder auch nur die Richtung zu bestimmen. Ich weiß nur noch der Schuss, wie ich ins Auto getragen wurde und an Blutverlust ohnmächtig geworden bin" berichtet sie mir mit einen aufgesetzten Lächeln, als wär die ganze Situation lustig.

Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, meinem Gesicht entweicht die Farbe und ich Kämpfe damit nicht ebenfalls Ohnmächtig zu werden.

Das war der Vorgeschmack, von dem der Erpresser gesprochen hat..
Er wäre sehrwohl in der Lage, seine Drohungen der Zukunft entsprechend zu lassen.

Vor meinen Augen tauchen schwarze Punkte auf, tanzen vor meinen inneren Auge auf und verwirren mich.

"Blake, Blake, alles okay?" ruft mich, eine Stimme wie vom Engel geschickt, zurück in die Realität. Braun/grüne Augen schauen mich besorgt an, auf ihre Frage hin, Kriege ich nur ein behelfsmäßiges Nicken hin.

"Hey Bär" sie richtet sich auf, legt die funktionierende Hand auf meine Wange "mir geht es gut, ich bin noch hier. Sowas kann passieren, keine Ahnung wer der Typ war, doch er hat sein Ziel verfehlt. Alles ist gut" ihre Worte entsprechen nicht der Wahrheit, er hat sein Ziel erreicht, das war der Vorgeschmack, der Beweist das er seine Drohung, bezüglich der Folter und Vergewaltigung wahr machen wird, werde ich nichts unternehmen können.

Ich schlucke den bitteren Geschmack die Kehle runter und setze ein falsches Lächeln auf. Ich kann es ihr nicht erzählen, noch nicht jedenfalls. Sie drückt mir einen Kuss auf die Lippen.

Ich erwidere ihn mit allem was ich für sie empfinde. Doch werde das beängstigende Gefühl nicht los, das es so unser letzter Kuss sein wird.

 Die Gefahr Trägt Deinen Namen | Liebe Mich Nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt