Die Gefahr Trägt Deinen Namen | Liebe Mich Nicht

Kapitel 6

Nach dem schnellen Frühstück, schaffe ich wieder Ordnung in meinem Zimmer. Werfe die leeren Dosen weg und die angefangenen, verstecke ich im Schrank.

Heute ist der Tag, an dem wir ins Bordell einbrechen werden. Zu sagen ich wäre nicht aufgeregt, wäre gelogen.

Es ist nicht so als würde ich das erste Mal, so eine Aktion starten, doch dieses Mal ist es wieder ein Bordell, das angegriffen wird. Wieder wird ein Teil von Marios Imperium vernichtet.

Bedauerlicherweise habe ich in der Vergangenheit mehr mit Mario zu tun gehabt, als eigentlich gewollt.

Mein Onkel hat für ihn gearbeitet und eines seiner Bordelle geführt, das da natürlich nicht nur Frauen tanzen, sondern auch noch weit aus schlimmere Dinge passieren, ist leider vorprogrammiert.

Meine Eltern hielten es nach meiner Einschulung, nicht mehr für nötig sich um mich zu kümmern, schon davor waren sie nie wirklich liebenswert, doch da waren sie körperlich wenigstens noch da. Danach sind sie komplett verschwunden, das einzigste woran ich bemerkt habe das sie mal da waren, war immer ein kleiner Zettel auf den Küchentisch, wo ein bisschen Geld dazu gelegt wurde.

In der Zeit haben sich meine Großeltern und meine Nachbarn noch um mich gekümmert, als es meiner Großmutter immer schlechter ging, hatte mein Opa auch nicht mehr die Kraft sich um mich zu kümmern und gab mich an meinen Onkel weiter.

Er wusste das er ein Bordell Betrieb, doch das was er mit mir tat war ihm entweder egal oder es hat ihn nicht interessiert.

Mein Onkel war ein schrecklicher Mann, gleich von Anfang an, wurde ich auf die Speisekarte der alten Männer gesetzt und wurde mit 7 das erste Mal vergewaltigt.

Danach musste ich auch Tanzen, wen ich nicht gut genug war, gab es Schläge, beschimpfungen, Demütigung.

Ich war dort gefangen, bis ich 16 war, dann wurde das Bordell angegriffen. Von den Lion Kings. Sie haben um sich geballert, alle Männer in dem Club getötet, Randaliert.

Mein Onkel ist wie ein Honk, mit Gewehren auf sie losgegangen. Als er sie im Kampf verloren hat, und Begriff das er nicht lebend aus dieser Sache herauskommen würde, ergriff er die Flucht.

Er stürmte an mir vorbei, ich konnte ihn nicht davon lassen. Nicht nach alldem, was er mir angetan hat.

Auf den Boden lag eine Pistole, sie hatte noch ein Schuss und ohne zu zögern, griff ich sie und brachte ihn mit einen Schuss durch die Schulterblätter um.

Bevor er zu Boden sackte, galt sein letzter Blick mir, er sah wer ihn ermordet hatte.

Meine Tat wurde von einen der Mitglieder der Gang beobachtet, in meinen Schock, bin ich nicht mal von ihn weggewichen, als er auf mich zu kam.

Er reichte mir die Hand, und ich wurde ein Mitglied der Lion Kings.

Ich wurde ausgebildet und bin nun das was ich bin. Deswegen besitze ich auch das viele extra wissen, über Marios Bordelle. Ich will ihn fallen sehen, sein Imperium in Brand stecken und Rache für das, was er mir und tausenden Mädchen da draußen, Tag für Tag antut.

Dafür, und nur dafür bin ich hier. 

Ich schließe den Schrank, indem ich die letzten Dosen verstaut habe und laufe zu meiner Sporttasche. Bevor ich hier drinnen noch verrückt werde, sollte ich vielleicht trainieren gehen, sonst hacke ich mein komplettes Zimmer in Kleinteile.

Schnell ziehe ich mir eine Sportleggins,  Sport-BH und ein weites T-Shirt an, werfe Handtuch und  Wasserflasche in die Tasche und spaziere zur Lagerhalle. 

Ich bin nicht die einzige die auf die Idee gekommen ist zu trainieren, viele weitere Altersgruppen hatten die gleiche Idee und erfüllt das alles hier mit ein bisschen leben. 

Ich suche mir eine feine Ecke und wärme mich ein wenig auf. An den Boxsack vor meiner Nase, teste ich erst mit ein paar einfachen Schlägen, bevor ich aggressiver werde und mit kraft anfange zu arbeiten. 

Das Adrenalin und die Vorfreude auf heute Abend, mischen sich mit den Hass auf Mario und sein ganzen selbst. Die zeit scheint um mich drumherum zu verschwimmen und ich werde in ein strom gezogen, den nur ich und der Boxsack spüren. 

Als ich das nächste mal auf die Uhr schaue, sind 3h vergangen, das Gefühl kehrt  in die Muskeln  zurück und ich fühle mich wie eine halb tote, die sich gerade noch so, sich auf den unstabilen Beinen halten kann. 

Ich schleppe mich in die Umkleide, sammel da erstmal meine Kräfte, um nicht auf den Bürgersteig, in dem versuch in meine WG zu kommen, umzuklappen. 

Der Weg erweist sich dann doch härter, als erwartet und wie eine Tode werfe ich mich aufs Bett. Nach der erfrischenden Dusche, gönne ich mir eine ausgiebige Pause. Ich habe noch ein paar Stunden, bis wir uns zum Anschlag treffen und trotzdem möchte ich kein Risiko eingehen und mit voller Kraft dabei sein. 

Nach mehreren vergeblichen Versuchen eine passende Netflix Serie zu finden, stampfe ich in die Küche um mir was schnelles reinzuzwirbeln. Der Rest scheint nicht dazu sein, oder spielt Mäuschen in den Zimmern. Auf jeden Fall ist es mucksmäuschen still. 

Ich toaste mir zwei Sandwiches und trabe wieder in mein Zimmer, wo ich mich vor meinen Laptop schmeiße und im Darknet mir  ein bisschen die zeit vertreibe.  

Punkt 20Uhr stehe ich wieder in der Lagerhalle, die anderen um mich drumrum und wir bedienen uns an den Berg von Waffen, die vor uns wie Weihnachtsgeschenke liegen. 

Ich stecke mir zwei kleinere P-30er in meine Cargohose, die erweiterte Munition in die Taschen und ein E-27 in die Hand. 

Als alle sich ihrer Ausrüstung bedient haben, ist der Tisch wie leer gefegt, keine einzigste Patrone ist mehr vorzufinden. 

Unser Anführer tritt an die spitze des Tischs "Ihr wisst was zu tun ist, versagt ihr kostet euch das euer Leben, seit schneller als die Bastarde. Die Autos stehen auf den Parkplatz, also los" 

Alle laufen auf den Ausgang zu, im Rücken spüre ich wieder den wachsamen Blick der sich wie Feuer in meine Haut brennt. 

Nur einer hat diesen Blick, und standhaft drehe ich mich einmal um. 

Die Dunklen Augen, die wie das Tor zur Unterwelt wirken, liegen auf mir. 

"Ich hoffe du kannst so gut Kämpfen, wie Pläne schmieden" sagt er im tiefen kalten Ton.

"Das kann ich sogar noch viel besser"