Skylar
Wie ich schon vorher geahnt hatte hatte ich keine Wahl. Irgendwo, irgendwie musste ich etwas mit Cedric unternehmen. Ich hatte mich für ein Kinobesuch entschieden. So musste ich nicht viel mit ihm reden und könnte eine Komödie genießen. Cedric hatte dem Besuch sofort zugestimmt und nun saßen wir hier mit je einer Portion Popcorn und Cola. „Hat dir die Kette gefallen, die ich dir zum Geburtstag geschenkt hatte?", fragte er mich neugierig und neigte seinen Kopf etwas zu mir während die Trailer anfingen zu spielen. „Sie ist schön. Danke", sagte ich knapp. „Du bist nicht mit Diamanten zu überzeugen. Was magst du den so?", fragte er mich interessiert. Diese Frage versetzte mich in Gedanken. Ich konnte es seit der Entführung nicht mehr haben, dass Männer mich wollten. Den das nervte mich zutiefst. Ich wollte verdammt nochmal nur Ryan und das eigentlich auch nur um meine Nächte mit ihm zu verbringen. Ich konnte nicht sagen, dass ich ein Vergleich zu Ryan hatte. Ich war noch nie mit jemand anderem so zusammen und es könnte sein, dass Ryan vielleicht nur durchschnittlich im Bett war und andere Männer es besser drauf hatten, aber ich hatte das Gefühl das Ryan meine Seele berührte, auch ohne das wir miteinander schliefen und dieses Gefühl wollte ich wieder haben. „Ich bin nicht leicht zu überzeugen, es ist schwierig. Ich brauche viel Zeit", versuchte ich mich irgendwie rauszureden. Der Film begann und Cedric fragte nichts mehr. Als der Film wieder vorbei war, standen die Leute alle auf um zum Ausgang zu laufen als plötzlich alle Lichter ausgingen und es stockdunkel wurde. Ich wurde an der Hüfte gepackt. Mein Körper knallte gegen einen starken Körper. Plötzlich wurde ich geküsst und mir stockte der Atem.
„Wir sehen uns sehr bald Miss Arrogant."
Ryan
Die Leute fingen an ihre Handylichter anzuschalten und ich versuchte Ryan zu finden. „Ryan", sagte ich etwas verzweifelt. Wo war er hin?
„Sky hast du was gesagt?", fragte Cedric mich. „Nein."
„Komm hier geht es zum Ausgang."
Er nahm meine Hand in seine und führte uns zum Ausgang. Ich wollte ihm am liebsten meine Hand entziehen, aber ich wollte es nicht übertreiben. Er half mir nur raus aus dem Kinosaal. „Keine Ahnung wie das Kino einen Stromausfall haben konnte, aber zum Glück konntest du den ganzen Film genießen."
Ich lächelte Cedric an. „Danke für heute Abend. Ich fühle mich schlapp, ich sollte nach Hause", wollte ich mich verabschieden. Ich machte sogar Anstalten, mich umdrehen zu wollen, aber er hielt mich auf. „Ich habe dich abgeholt. Ich bringe dich auch nach Hause", bestand er darauf. Ich lächelte wieder. „Danke Cedric."
Er ließ mich vorgehen und schritt hinter mir her. Wie der perfekte und höfliche Gentleman. Mein Vater hatte recht, er war ein Perfektionist. Nicht weniger als das. Er öffnete mir sogar die Tür vom Beifahrersitz bevor er selber auf dem Fahrersitz in seinem Rolls- Royce Wraith einsteigt. Von so einem Gefährt konnten die meisten nur träumen und Cedric lebte diesen Traum. Er war super reich, super attraktiv und ein erfolgreicher Geschäftsmann ohne Zweifel und trotzdem wollte er mich, weil es ihm weitere Ressourcen offen legte, von denen er nachts träumte. Einfacherer Transport von seinen Diamanten. Was sonst? Er wollte einfach nur sein Geschäft vereinfachen und wollte dafür eine Frau, deren Vater das alles ermöglichen konnte als Bürgermeister.
„Wie läuft das Geschäft?", fragte ich ihn interessiert. „Wirklich gut, wir arbeiten momentan an einer neuen Collection. Bis jetzt läuft es gut und was ist mit dir?" Ich seufzte. „Same. Die Skizzen sind raus an die Massenproduktion. Der Stoff aus Frankreich ist da, leider gab es einige Verzögerungen in der Türkei, aber auch die türkische Industrie hat die Stoffe bereits versandt. Sie müssten in einigen Tagen ankommen", erzählte ich ihm. „Deine Kleider sind immer sehr schön. Ich hatte glaube ich Svenja in einem deiner Kleider gesehen, auf deinem Geburtstag. Es war toll."
Ich lächelte. Svenja trug meistens die Kleider, die ich entwarf. Das war eine Tatsache. „Ja das hatte ich entworfen, aber die Schönheit des Kleidungsstücks ist zweitrangig, der Träger macht es zum Meisterwerk."
Cedric schien beeindruckt zu sein. „Schön gesagt, aber Tatsache ist, dass Kleidung den Menschen ausmacht."
Wenn man mit Cedric sprach, wirkte er überhaupt nicht arrogant. Er war stets höflich und zuvorkommend, ob das auch wirklich immer so war und das keine Farce war, konnte ich leider nicht durchschauen. „Was erwartest du von deinem Partner?", fragte er mich und ich war im ersten Moment sprachlos. Sprachlos, weil ich mich überrumpelt fühlte und irgendwie gar nicht vorbereitet war auf diese Frage. „Loyalität auf Lebzeiten, ebenso Respekt und Leidenschaft", sagte ich nachdenklich. „Du hast das andere L- Wort nicht benutzt", sagte er und schaut mich kurz von der Seite aus an.
„Welches?"
„Liebe", sagte er.
„Ich bin ehrlich, ich glaube nicht an die Liebe, wahrscheinlich muss ich sie erstmal erfahren um dazu eine Verbindung finden zu können. Ich denke auch, dass Liebe überbewertet wird, dass es eigentlich nur eine Farce ist, es gibt genug andere Gefühle wie Sorge, Trauer, Friede, Neid und so weiter, die ich beschreiben kann, ich kann dir genau sagen, was man mit einem dieser Gefühle machen könnte, dass kann ich bei Liebe nicht, also nein, Liebe ist für mich erstmal nichts."
„Ich habe noch keine Frau getroffen, die Liebe nicht auf ihrer Liste hatte, aber deine gefällt mir. Ist ja trotzdem alles drin."
„Was ist mit dir?", fragte ich ihn. „Dasselbe. Ich möchte meiner Partnerin vollkommen vertrauen können. Leidenschaft ist natürlich auch nicht schlecht, Loyalität muss man wohl nicht extra sagen wie Respekt auch."
Ich nickte.
Cedric parkte direkt vor unserem Tor, Jeff, der Türsteher, den wir neuerdings hatten, öffnete die Fußgängertür. „Danke für heute Abend. Wir sehen uns dann." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und stieg aus. Jeff ließ mich rein und schloss die Tür sofort wieder. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst, dafür wurde er auch bezahlt. Ich war viel zu müde um irgendjemandem jetzt zu begegnen, weswegen ich mich nach oben schlich um zu schlafen.
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Just See my Heart
RomanceIch entführte die Tochter meines Feindes, in dem ich ihren Fahrer bewusstlos schlug und seinen Platz einnahm. Sie schaute mich nicht ein einziges mal an. Sie war so arrogant und davon überzeugt, dass sie sicher war und vertraute darauf, dass ihr Fah...