Investor

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Ryan

Ich beobachte dich aus der Ferne. Du strahlst, bist überglücklich und aufgeregt. Dir steht die Freude ins Gesicht geschrieben. Würdest du glücklicher sein, wenn ich neben dir stehen würde? Ich meine, ich habe doch das Recht dazu ... immerhin habe ich in deine Collection investiert.
Nun schade, das du keine Ahnung hast, Darling.

~

Ich spürte wie Alessia sich zu mir gesellte, wir standen Abseits der Modenschau und beobachteten alles genau. Er war hier ... Hunter Kingston, saß da in der ersten Reihe und bewunderte die >All Unique< Collection seiner Tochter. Er war stolz auf das was er geschaffen hatte und wollte nur mehr Anerkennung für sie. Er wollte sie mit Cedric vermählen, irgendwie fand ich es urkomisch, dass er es immer noch nicht geschafft hatte, seinen Willen durch zu setzten. Ich hatte anscheinend etwas in Sky bewegt, sie konnte einfach niemand anderen haben. Ich hatte sie markiert und zu meiner gemacht. In meinem Kopf klang es wie ein Alphasyndrom, aber es war nicht so. Sie war wie für mich geschaffen, ein Teil von mir, dass frei rum lief. Nicht mehr lange und sie wäre wieder bei mir, nur mit einem Unterschied. Sie würde mich sehen können. „Sie ist der Wahnsinn", flüsterte Alessia und ich sah zu ihr, sie schaute auf die Rampe und bewunderte das Model. „Ihre Kleidung ist wirklich einzigartig und diese Models ..." Sie schüttelte begeistert den Kopf. „So was habe ich noch nie gesehen. Models in jeder Größe, dass nennt man Mode!"
Ich lachte leise und schaute auf mein Handy, es dauerte nicht mehr lange bis das ganze vorbei sein würde.
„Diese Investitionen war nicht umsonst, sie wird boomen!", klatschte Alessia in ihre Händen. „Soll sie", sagte ich unbeteiligt.
„Was hast du vor?", fragte sie mich neugierig. „Im richtigen Moment zuschlagen."
Sie lächelte und wandte sich wieder zu der Show. Ich beobachtete weiterhin jede Bewegung von Hunter. Er war vorsichtiger geworden seit dem Caroline nicht mehr da war und Skylar entführt wurde. Er gab mir nie wirklich die Chance, anzugreifen. Er fürchtet um sein Leben und das war genau das was ich wollte. Schlaflose Nächte, Angst jederzeit getötet zu werden oder zumindest nur geschädigt zu werden. Nur er selber konnte verstehen, in was für einer Situation er steckte, ich konnte es halbwegs verstehen und die Vorstellung gefiel mir, ... zu sehr.
Mein nächster Schritt war bereits geplant. Es würde bald los gehen.

Skylar

Es war unfassbar unreal gewesen. Die beste Modeshow, die ich je gesehen hatte und es war meine eigene. Phoebe hatte wenig Hoffnung gehabt, was die Investoren anging, aber eine Firma namens Carson Ltd. hatte viel Geld in unsere Firma investiert und einen kleinen Teil der Aktien gekauft, die ein ehemaliger Investor verkauft hatte. Danach wurden wir von Anfragen überhäuft. Anscheinend war die Carson Firma eine sehr bekannte Firma, die Sicherheitsgeräte verkaufte, aber auch in anderen Firmen investierte. Eigentlich hatte ich gehofft, zumindest den CEO zu treffen, aber die Plätze, die ich für die Carson Ltd. freigelassen hatte, waren leer. Vielleicht wollten sie ihre Zeit nicht verschwenden, wer wusste das schon?
Als die Show vorbei war, verabschiedete Dad sich und ging seiner Arbeit nach.
„Das war eine gute Entscheidung gewesen", Phoebe kam auf mich zu und umarmte mich ganz fest.
„Phoebe, ich kriege keine Luft", warnte ich sie lachend. Sie nahm meine Hände in ihre. „Wunderbare Collection und nicht nur das, die Website wird überflutet mit Vorbestellungen!"
„Was jetzt schon?", fragte ich schockiert und hielt meine Hände vor meinen offenen Mund um ihn zu verbergen.
„Ja, es ist uns gelungen" nickte sie glücklich.
„Ich freue mich riesig. Ein Traum geht in Erfüllung!", in meinen Augen traten Tränen, eine Welle des Glücks überkam mich, ich hatte das Gefühl zu schweben. Phoebe strich mir über den Rücken während ich meine Tränen weg wischte. „Na gut, meine Kinder warten, ich gehe dann", verabschiedete sich mein Ceo und ich umarmte sie noch zum Abschied. Ich war noch alleine hier, wahrscheinlich würde die Putz-Crew bald eintreffen. Ich setzte mich auf den Sitz und atmete erleichtert aus. Alle Lichter gingen plötzlich aus. Wieso wurden die Lichter ausgeschaltet? Musste hier nicht aufgeräumt werden? Immerhin lag hier haufenweise goldener Konfetti auf dem Boden, dass konnte man doch einfach nicht liegen lassen.
„HEY", rief ich laut.
„HÖRT MICH JEMAND?"
„Ziemlich laut sogar", sagte jemand hinter mir. Diese Stimme ...
„Hast du mich vermisst?"
„Wieso ist das Licht aus?", fuhr ich ihn an.
„Wieso nicht? So kennst du mich doch am besten", ich spürte wie nah er mir war, keine Ahnung ob er in der Dunkelheit sehen konnte oder wie er genau nach meiner Hand griff. Ich spürte wie meine Fingerkuppen seine Stirn berührten und schloss meine Augen. „Ryan", wisperte ich.
„Ja Baby?"
„Ich will dich sehen", bitte ich ihn.
„Sehr bald, Sky ... sehr bald."
„Wieso nicht jetzt?", flüsterte ich.
Ryans Hände legten sich auf meinen Körper und wanderten hoch bis sie mein Gesicht berührten. Ich spürte sein Gesicht sehr nah an meinem, seine Lippen würden jede Sekunde die meinen berühren. „Wirst du sehen", seine Lippen legten sich auf meine und meine Lippen bewegten sich automatisch mit den seinen. Meine Hände legte ich auf seine Brust, ich wollte ihn so sehr sehen, aber noch mehr wollte ich ihn spüren, weswegen ich versuchte seine Knöpfe aufzubekommen. „Du hast es echt eilig", lachte er. „Aber das verschieben wir, so leid es mir auch tut."
Er löste sich von mir und ich versuche um mich zu greifen. Mein Handy müsste auf meinem Sitz liegen, ich tastete nach ihm und fand es letztlich. Als ich das Handylicht anschaltete ging er durch die Tür. Ich rannte die Treppen hoch und rutschte aus. „F*CK", ich landete auf meinem Arsch und die Lichter gingen wieder an. Ich war zwar auf meinem Hintern gelandet, aber leider auch auf meine linke Hand, die nun mächtig weh tat. Ich versuchte sie zu bewegen, was nur schmerzlich möglich war. Eigentlich wollte ich nicht weinen, aber bei der Bewegung durchfuhr mich ein harter Schmerz der Tränen in meine Augen jagte.
„Skylar?" Wieso war er jetzt hier?
„Cedric", schluchzte ich.
„Was ist passiert?", er half mir auf die Beine.
„Bin ausgerutscht", erklärte ich halbherzig, ich würde bestimmt nicht sagen, dass ich einem Kerl hinterher rannte, im Dunkeln, mit dem ich rum gemacht hatte. Nicht zu vergessen, den ich nie gesehen hatte.

Just See my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt