Kapitel 28

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Am frühen Morgen wache ich auf, weil mein Handy lauter Benachrichtigungstöne von sich gibt. Schlaftrunken taste ich nach dem Metallkasten und entsperre den Bildschirm.
Verschiedene soziale Medien zeigen Neuigkeiten an. Unter anderem ist eine Nachricht von BTS dabei. Neugierig öffne ich den Tweet und muss schmunzeln. In New York sind sie also und begrüßen dort das neue Jahr. Yoongi aka Suga grinst in die Kamera und zählt mit den Jungs im Hintergrund den Countdown herunter. Anschließend ist ein riesen Konfettisturm und Feuerwerk zu sehen. Danach blinzelt Yoongi noch einmal kurz in die Kamera ehe er von Jimin in eine Umarmung gezogen wird. Dann ist das Video schon zu Ende. Cute...

Eine weitere Nachricht erregt meine Aufmerksamkeit. Tae hat mir geschrieben. Aufgeregt öffne ich sie und fange an zu lesen:

Lächelnd lese ich den Text immer und immer wieder durch

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Lächelnd lese ich den Text immer und immer wieder durch. Doch mit einem Mal überkommt mich ein trauriges Gefühl.
Irgendwie scheine ich mich mit Tae gut angefreundet zu haben. Aber könnte eine Freundschaft über tausende Kilometer hinweg Bestand haben? Ja gut... Wir sind keine echten Freunde und erst recht kein Paar, aber ich würde die Besuche im Bistro schon sehr vermissen.

Gähnend lege ich mich zurück in mein Kissen und schließe die Augen. Meinen Kopf kann ich mir auch später noch zerbrechen. Jetzt schlafe ich erst einmal noch eine Runde. Es dauert auch nicht lange und ich drifte in unruhige Träume ab.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Wir haben uns jeden Tag mit Papa getroffen und er hat uns viel über Deutschland erzählt und uns Bilder gezeigt. Als er bei uns in der Wohnung stand, hat er sich verwundert umgesehen und angefangen zu weinen. Wir haben uns nie neue Möbel gekauft, weshalb die Wohnung noch genauso aussieht, wie zu dem Zeitpunkt als er uns verlassen hatte.
Lediglich Naris Zimmer war neu für ihn. Sie hat das eigentliche Schlafzimmer bekommen, während Mama auf der Couch im Wohnzimmer schläft oder - wenn Nari nicht schlafen konnte - sich zu Nari mit ins Bett legt. Ich konnte sie damals nicht davon abbringen, dass sie das Schlafzimmer an Nari abgibt. Ich hätte auch mein Zimmer mit Nari geteilt. Aber Mama wollte, dass ich mein eigenes Reich habe, damit ich in Ruhe lernen kann.

Morgen wird Papa wieder abreisen. Mama und ich haben noch kein Wort darüber verloren, was wir machen werden. Aber irgendetwas müssen wir ihm ja sagen, bevor er wieder weg ist.
Deshalb mache ich mich auf den Weg in die Küche, wo Mama gerade dabei ist für uns alle das Abendessen vorzubereiten.
Papa hat sich zum Abschied sein Lieblingsessen gewünscht: Kimchi-Jjigae.
Schweigend stelle ich mich zu ihr in die Küche und helfe ihr beim Schneiden der Zutaten. Dabei beobachte ich sie heimlich und merke, dass sie ihre Stirn in Falten gelegt hat. Auch sie scheint angestrengt nachzudenken.
"Eomma?", unterbreche ich ihre Gedanken.
"Ye?" Verwirrt blickt sie auf und sieht mich an.
"Wir haben noch gar nicht miteinander darüber geredet. Was machen wir denn jetzt? Was wirst du Papa sagen?"
"Ach, Seri.", seufzt Mama. "Wenn das nur so einfach wäre. Am liebsten würde ich schon gerne mit ihm gehen. Er hat mir in den letzten sieben Jahren schon sehr gefehlt. Aber was werden meine Kollegen dazu sagen? Und was ist mit deinem Studium? Was sagst du denn dazu?"
Nachdenklich blase ich meine Backen auf und lasse danach nur langsam wieder die Luft entweichen.
"Eomma, bitte sei mir nicht böse. Aber egal, zu was du dich entscheidest, ich werde nicht mitgehen."
"Niiiiiiiiiiiicht?" Vor Schreck fällt meiner Mama das Messer aus der Hand und sie schaut mich mit offenem Mund an.
"Aber wieso? Wieso kommst du nicht mit?"
Erneut atme ich noch einmal tief durch, ehe ich ihr antworte.
"Glaub mir, das fällt mir nicht leicht und ich habe viel darüber nachgedacht. Ich konnte deswegen kaum schlafen. Aber mein Studium läuft gerade. In Deutschland müsste ich erst die Sprache lernen und dann kann ich wahrscheinlich von vorne anfangen. Und dann ist da noch Eun-Mi und..."
Stopp, Seri! Tae solltest du jetzt vielleicht nicht erwähnen. Zum Glück scheint meine Mama das nicht mitbekommen zu haben.
Leise fahre ich fort. "Ich würde euch sehr vermissen. Aber ich möchte gerne hier das Studium fertig machen. Dann könnte ich ja immer noch nachkommen, oder nicht?"
Mama nickt nachdenklich. "Ja, du hast recht. Wir würden dich zu sehr aus allem herausreißen. Für Nari wäre das noch nicht ganz so schlimm. Sie ist ja erst in der 1. Klasse."
"Hast du überhaupt schon mit Nari geredet?", wundere ich mich plötzlich.
Doch Mama senkt nur ihren Kopf. "Noch nicht. Genauso wenig, wie wir beide bis jetzt geredet haben. Jeder hat sich irgendwie selbst seine Gedanken darüber gemacht. Aber das hole ich gleich nach. Versprochen!"
Irgendetwas in ihrem Tonfall sagt mir, dass sie ihre Entscheidung getroffen hat - egal, was die anderen dazu sagen würden. Doch fürs Erste belasse ich es dabei und helfe ihr, damit das Abendessen rechtzeitig fertig wird.

Do you love the Bangtan Style? Pt.3 - Taehyung-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt