Kapitel 6

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Zu Hause angekommen, lasse ich mich auf mein Bett fallen und schließe meine Augen. Was war das heute nur für ein Abend? Im Geiste ziehen die Geschehnisse noch einmal alle an mir vorbei. Als sich die Bilder plötzlich ändern, schrecke ich hoch. Müde reibe ich mir die Augen. Anscheinend bin ich kurz eingeschlafen und habe angefangen wirres Zeug zu träumen.
Im Bad mache ich mich bettfertig. Meine Hausaufgaben schiebe ich auf den nächsten Morgen. Schließlich bin ich jetzt viel zu müde. Kaum dass ich meinen Pyjama angezogen habe, krieche ich auch schon unter die Bettdecke.
Schon beinahe schielend vor Müdigkeit stelle ich noch meinen Wecker. Dann lasse ich mich zurückfallen und schlafe sofort ein.

~~~ She looks like a blue parrot, would you come fly to me ~~~

WINTER BEAR von BTS' Taehyung... Erschrocken richte ich mich auf und die Bilder des vergangenen Abends kommen wieder in mir hoch.
Ob es ihm gut geht? Oder ob er wohl einen schlimmen Kater hat? Ich hoffe doch, dass es ihm
nicht ganz so schlecht geht, so betrunken wie er war. Armer Tae...
Warte mal... Armer Tae? Betrunken oder nicht, aber man darf ein Mädchen nicht so anpacken! Nachdenklich betrachte ich mein Handgelenk. Es schmerzt nicht mehr und zu sehen ist auch nichts. "Ist ja alles nochmal gut gegangen", seufze ich leise.
Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich mich beeilen sollte. Schließlich muss ich meine Hausaufgaben noch machen und den Stoff für die Prüfung wiederholen.

Aus der Küche hole ich mir eine große Tasse Kaffee und einen Apfel und mache mich an die Arbeit. Zwischendurch ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich nachdenklich auf meinem Bleistift herumkaue und meine Gedanken bei Taehyung hängen. Ich hoffe wirklich, dass es ihm gut geht!

Als die letzte Aufgabe dann endlich erledigt ist, klappe ich seufzend meine Hefte und Bücher zu und packe sie in meine Tasche.
Anschließend mache ich mich im Bad frisch und ziehe mich an.
Ein zaghaftes Klopfen an meiner Tür lässt mich aufhorchen. "Ye?"
Meine Mutter steckt ihren Kopf zur Tür herein. "Seri, Liebes... Guten Morgen! Geht es dir gut? Du bist gestern so spät heim gekommen."
"Gwaenchanha, Eomma. Wir hatten gestern nur spezielle Gäste, die einen Geburtstag gefeiert haben. Das hat etwas länger gedauert."
Nachdenklich betrachtet mich meine Mutter. "Übernimm dich bitte nicht, ja? Bevor es dir zu viel wird, suche ich mir lieber noch einen Nebenjob."
Meine Sicht verschwimmt zunehmend, da mir Tränen aufsteigen. "Ach, Mama. Ich schaffe das schon. Du musst ja schließlich auch noch für Nari da sein. Sie ist erst sieben Jahre alt. Sie braucht dich."
Liebevoll nimmt meine Mama mich in die Arme und drückt mich fest.
"Wann bist du nur so groß und erwachsen geworden? Gestern warst du noch ein Baby - mein Baby..."
Sie umgreift mein Gesicht mit ihren Händen und küsst mich auf die Wange. "Ich hab dich so lieb, Mama.", nuschel ich leise und lege meinen Kopf auf ihrer Schulter ab.
Sie streichelt mir sanft über den Rücken und drückt mich noch einmal ganz fest, ehe sie sich wieder erhebt.
"Ich muss Nari noch wecken und zur Schule bringen. Ich wünsche dir einen schönen erfolgreichen Tag. Viel Glück bei der Prüfung. Fighting!"
Lachend nicke ich ihr zu und erhebe ebenso meine Faust wie sie ihre.
Dann wird es hektisch. In zehn Minuten fährt meine U-Bahn. Mit der Bahn danach würde ich zu spät kommen!
Hastig steige ich in meine Schuhe, ziehe mir meine Jacke über und greife meine Tasche, ehe ich fluchtartig das Haus verlasse und zur U-Bahn renne.

Nach Luft japsend stehe ich nach einem gefühlten Marathon in der U-Bahn und versuche die Blicke der Leute zu ignorieren. Einen Sitzplatz konnte ich mir noch ergattern. Ich hole mein Buch hervor und wiederhole für mich den Stoff, den wir für die Prüfung brauchen. Zum Glück fällt mir das Lernen leicht. Teilweise langt es mir tatsächlich, wenn ich Sachen durchlese und sie bleiben im Gedächtnis hängen. Stundenlang büffeln musste ich noch nie. Mir tut es immer für die anderen leid, die tatsächlich stundenlang oder sogar tagelang den Stoff für eine Prüfung in sich reinpauken mussten und es dann immer nur für eine mittelmäßige Note reichte.
Kaum, dass ich die letzte Seite durchgelesen habe, erreicht meine U-Bahn auch schon die Station von welcher aus meine Universität nicht weit weg ist.
Die Prüfung findet gleich zu Beginn des Tages statt, so dass ich dann für den Rest des Tages meinen Kopf wieder frei haben kann.

Auf geht's Seri! Fighting!

Do you love the Bangtan Style? Pt.3 - Taehyung-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt