Kapitel 44

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Seri POV:
Es ist einige Zeit vergangen. Die Jungs sind inzwischen in den Vereinigten Staaten und nehmen dort ihre Termine wahr. Tae und ich skypen so oft es mit seinem vollen Zeitplan nur geht. Bald kommt ihr neues Album raus und sie haben mehrere Promotion-Termine in Amerika.

Vorher haben die Jungs für eine ordentliche Überraschung gesorgt. Nachdem das Bangtan-Bistro ja komplett neu gestrichen und gestaltet wurde, fanden die Jungs dass die alten Holztische und Stühle nicht mehr wirklich dazu passen und haben neue weiße Holztische und die passenden Stühle spendiert.
Jetzt wirkt das Bistro richtig edel mit den lila gestrichenen Wänden und den weißen Möbeln. Auch die Theke haben wir zusammen noch passend in weiß umlackiert. Auf den Tischen liegen passende lila Tischdecken und in weißen Vasen stecken lilablühende Blumen. 

Wir haben bereits Anfang Februar und das Bistro kann bald wieder eröffnen - vorausgesetzt, dass es Eun-Mi soweit gut geht. Sie wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen und hat
für zu Hause noch strenge Ruhe verordnet bekommen. Doch heute möchte sie im Bistro vorbeischauen und sich selbst davon überzeugen, wie schön es geworden ist.

Hochkonzentriert arbeite ich weiter an der Dekoration des Bistros und stelle Alben in den Vitrinen aus oder hänge noch weitere weiß eingerahmte Bildchen auf. Das Geschirr und auch das Besteck habe ich gereinigt und angeschlagene Teller sowie verbogenes Besteck aussortiert. Für die Küche haben die Jungs Profis vorbeigeschickt, die alles gereinigt haben und die Fettfilter von den Dunstabzugshauben ausgetauscht haben. Alles ist an seinen Platz geräumt und wartet auf den nächsten Einsatz.
Wenn Eun-Mi sich fit genug fühlt, dann würden wir zusammen eine neue Speisekarte erarbeiten und die Preise neu festlegen. Noch dazu müssen die Bestellaufträge an die Lieferanten losgeschickt werden, sobald bekannt ist, wann wir wieder öffnen. Die übrigen Angestellten fragen regelmäßig bei mir nach, ob ich denn schon Näheres weiß. Sie sind beunruhigt und machen sich Sorgen um ihren Job. Ich kann sie gut verstehen.

Es klopft an der Tür und ich schaue auf die Uhr. Das muss Eun-Mi sein!
Hastig wische ich meine Hände an der Schürze ab und öffne ihr die Tür.
"Eonni!", rufe ich und falle ihr lachend um den Hals.
"Omo, omo... Lass mich doch erst einmal reinkommen!", lacht Eun-Mi und erstarrt augenblicklich, als sie das Innere des Bistros sieht.
"Wow!", entfährt es ihr und sie sieht sich staunend weiter um. Lächelnd folge ich ihr auf Schritt und Tritt.
"Gefällt es dir?", will ich dann endlich wissen.
"Gefallen? Von gefallen kann gar keine Rede sein!"
Verwirrt starre ich sie an. Wie bitte? Was? "Mwo?"
Eun-Mi dreht sich zu mir herum und grinst breit. "Das ist schöner, als ich es mir je erträumt habe! Ihr habt das echt super gemacht! Es ist einfach toll geworden! Auf dich ist echt Verlass! Danke! Vielen, vielen Dank!"
Nun ist es an Eun-Mi mir um den Hals zu fallen.
"Jetzt braucht es nur noch einen neuen Schriftzug außen über der Tür und die Fenster müssen noch geputzt werden. Dann kann es wieder richtig losgehen.", seufzt sie.
"Der Schriftzug kommt morgen. Ich hoffe, dass er dir gefällt.", antworte ich ihr darauf.
Ungläubig starrt Eun-Mi mich an. "Was? Wie? Wie kannst du dir das leisten? Uns fehlt doch das Geld in der Kasse!"
"Ach, Eun-Mi. Die Jungs sind einfach unglaublich. Eigentlich wollten wir nur eine Wand mit ihnen gestalten und nun sieh dich mal hier um. Sie haben neue Möbel spendiert, neue Tischdecken und Deko und den Schriftzug erhalten wir auch von ihnen. Im übrigen... Wir haben im Abstellraum aufgeräumt und Platz gemacht. Auch der Merch, den sie uns versprochen haben, ist schon da und dort eingelagert. Wir müssen den Raum halt jetzt immer absperren, damit sich nicht irgendwelche Fans Zutritt verschaffen und sich damit bereichern."
Eun-Mi starrt mich mit offenem Mund an, ehe sie wieder an Fassung gewinnt.
"Aigoooooo... Dann bleibt ja wirklich nicht mehr viel zu tun. Komm, lass uns zusammen die Speisekarten überarbeiten und planen, wann es wie weitergehen kann, ja?"

Eifrig nicke ich und folge ihr in das Büro. Eun-Mi setzt sich auf ihren Stuhl und sieht sich ein wenig um.
"Ach, wie ich das hier vermisst habe!", seufzt sie. Ihr Blick fällt auf das Papier vor ihr auf dem Schreibtisch. Die Jungs und ich haben bereits an einem neuen Entwurf der Speisekarte gearbeitet und die Skizzen dazu liegen nun vor Eun-Mi auf dem Tisch.
Fragend sieht sie zu mir auf. "Und was ist das?"
"Eine Skizze zu einer möglichen neuen Speisekarte, die ich zusammen mit den Jungs erarbeitet habe. Jungkook hat die Bilder gemalt und Jimin hat alles geschrieben.", antworte ich ihr wahrheitsgemäß.
"Die Jungs, die Jungs, die Jungs... Haben die jetzt etwa den Laden übernommen oder was?" Eingeschnappt wendet sich Eun-Mi mir zu. Verwundert hebe ich eine Augenbraue. Was soll das denn jetzt?
"Nein, haben sie nicht. Aber sie haben geholfen. Und das weil sie wollen, dass DEIN Bistro erfolgreich wird und dem Namen 'Bangtan-Bistro' gerecht wird. Und die Karte ist ja nur ein Vorschlag. Du musst sie nicht so übernehmen. Wir haben es nur gut gemeint und wollten nicht, dass du dich gleich wieder so in Arbeit stürzt und dich übernimmst."

Nachdem ich meine aufsteigende Wut und den Frust ausgesprochen habe, atme ich wieder etwas ruhiger durch. Was meint Eun-Mi eigentlich? Es will ihr doch niemand ihren Laden wegnehmen. Wir wollten doch nur helfen!
Beleidigt drehe ich mich um und gehe zurück in den Gastraum, um die letzten Sachen einzuräumen. Eun-Mi folgt mir nach einiger Zeit und wirkt wie ein geprügelter Hund.
"Es tut mir leid, Seri. Ich habe es nicht böse gemeint. Ich hatte nur Angst, dass ich hier nicht mehr gebraucht werde. Ich hatte mich so darauf gefreut, hier wieder arbeiten zu können und nun ist das Meiste schon erledigt. Da musst du mich doch auch verstehen, oder?"
Ich drehe mich wieder zu Eun-Mi und als ich sehe, dass sie bereits Tränen in den Augen hat, gehe ich schnell zu ihr und umarme sie.
"Du hast mir gefehlt, Eonni! Und keiner will dir deinen Laden wegnehmen. Wir wollten nur, dass du es langsam angehen lässt. Du bist mir wichtig und ich will nicht, dass du gleich wieder krank wirst. Denk daran, was der Arzt dir gesagt hat!"
Eun-Mi nickt verlegen und umarmt mich noch fester. "Danke für alles! Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen kann!"
"Musst du nicht.", murmel ich und wische mir die Tränen aus den Augen. "Wir haben das gerne getan und es hat uns allen Spaß gemacht. So, nun komm... Lass uns die Karte besprechen und schauen, wie wir weitermachen, ja?"

Eun-Mi und ich gehen zurück in das Büro und machen uns zusammen an die Arbeit. Dafür, dass ich hier als Studentin lediglich aushelfe und mir nur ein Zubrot verdiene, vertraut Eun-Mi mir sehr und lässt mich Vieles selbstständig machen. Und ich bin ihr dankbar dafür.


Authors Note:
Hoch die Hände - Wochenende! Gleich mal die nächsten zwei Kapitel... Viel Spaß beim Lesen!

Do you love the Bangtan Style? Pt.3 - Taehyung-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt