Prolog

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Zwei Jahre zuvor

Ich saß vor meiner Oma auf dem riesigen Teppich, der ihr ganzes Wohnzimmer in Beschlag nahm.

Sie selbst saß in ihrem Ledersessel und sah mir lächelnd dabei zu wie ich mit der Fingerspitze die Muster auf dem weichen Stoff nachzeichnete.

"Oma?", fragend sah ich zu ihr auf.

"Mhm?" Sie sah mich aus ihren blauen Augen aufmerksam an, doch sie wirkten müde und mich durchzog ein tiefer Schmerz.

"Glaubst du das ich es irgendwann schaffe Nino, ohne Probleme zu reiten?"

Sie lächelte sanft und klopfte neben sich auf die Lehne des Sessels. Ich erhob mich und kam zu ihr.

Sie legte mir einen Arm um meinen schmalen Körper, als ich mich neben sie quetschte.

"Natürlich wirst du das schaffen!"

Ich erwiderte ihr Lächeln unsicher und nahm ihre Hand.

"Wieso bist du dir da so sicher, es läuft momentan so furchtbar"

Traurig sah ich auf unsere verschränkten Finger.

"Weil du alles schaffen kannst, wenn du daran glaubst"

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Regen prasselte auf mich herab und der Brief in meinen Händen fühlte sich unglaublich schwer an.

Der Sarg war gerade eingelassen worden und ich fühlte mich unglaublich leer. Ich spürte kaum das mein Brief aus meinen Händen, in die Grube fiel.
Der Brief auf dem All die Worte standen, die ich meiner Oma nicht mehr sagen konnte.

In diesem Moment verfluchte ich dieses unfaire Leben.

Wieso musste ausgerechnet sie den Kampf gegen den Krebs verlieren?

Zeilen zwischen Ruhm und ErfolgWo Geschichten leben. Entdecke jetzt