'Naturkatastrophe'

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„Ich finde es wirklich schön dass die beiden ihre Zeit genießen... aber wir haben jetzt wieder was zu tun!" Viktor lehnt sich mit verschränkten Armen nach hinten und verzieht das Gesicht, wobei Enrico nur mit den Schultern zuckt. „Vielleicht haben wir dann einen gut gelaunten Urvampir der uns für heute noch hilft, sieh die guten Seiten daran." Der Schwarzhaarige zieht eine Augenbraue hoch, begeistert ist er immer noch nicht. „Trotzdem geht uns hier die Zeit flöten." Anderson seufzt und steht langsam auf. „Ich schaue schon nach, die werden jetzt hoffentlich nichts verwerfliches in den Augen des Herrn machen." Maxwell würde ja gern sagen dass er das vielleicht nicht tun sollte, aber soll er doch einmal ins offene Messer laufen. Ein Trauma mehr oder weniger würde bei ihm doch auch nichts mehr ausmachen. „Wenn ihr ein lautes Fluchen hört, dann war ich das und ihr könnt mich in den nächsten Minuten zurückerwarten. Bitte mit Weihwasser um meine Augen auszuspülen. Und die Ohren, wenn das Timing dumm genug sein sollte." Während Alexander aus dem Aufenthaltsraum geht, der so etwas wie eine kleine Gesprächsbasis für das Team geworden ist, sehen sich die beiden Männer mit einem leicht besorgten Blick an. Ob das wirklich so eine gute Idee ist die beiden jetzt während so einer Zeit zu stören? Auch wenn sie es noch nicht öffentlich gemacht haben- es wäre ein Schock wenn da nichts zwischen den beiden wäre. 

Erleichtert atmet der Paladin durch, hören kann er zumindest schon einmal nichts was auf voreheliche Bettaktivitäten hindeuten würde. Trotzdem bleibt er noch kurz vor dem Zimmer stehen und lauscht, er will auch nicht in irgendein Vorspiel reingeraten! Aber da ist überhaupt nichts zu vernehmen, das ist doch gar nicht so schlecht. Also kann er klopfen und wartet darauf dass einer der beiden ihm verschlafen die Tür öffnet. Nichts. Stirnrunzelnd klopft Alexander nach ein paar Augenblicken erneut und wiederholt das mehrfach! Spätestens jetzt müsste Alucard eigentlich wach sein, sein Gehör ist doch angeblich so gut. Sind sie vielleicht gar nicht in seinem Zimmer? Soll er rein? Aber es wird ihm nichts anderes übrigbleiben, Mist. Somit drückt er die Klinke nach unten und sieht rein auf den Boden. Er will nicht ausversehen etwas sehen müssen bei dem er im Nachhinein Bleiche braucht! „Tut mir leid für die Störung, ich hab nichts gesehen falls jemand fragen will." Immer noch keine Antwort, nur tiefe Atemzüge, zumindest von einer Person. Zögerlich hebt er den Kopf und seine Augenbrauen gehen hoch, ist ja schon fast unschuldig. Alucard liegt hinter Dinah, die liegt wiederum auf einem der Flügel und der andere flackt über dem Urvampir. Dieser hat einen Arm um sie gelegt, wobei die Hand unter dem leicht hochgeschobenen Oberteil verschwindet, auf dem anderen Arm liegt ihr Kopf. Sein Schädel ist kaum zu sehen, so hat er sich hinter ihr eingerollt. Ein Glück braucht der keine Luft. Nur stellt sich ihm die Frage wie die beiden durch das ganze Klopfen und auch durch sein Eindringen schlafen konnten! Es gibt keine Barriere die den Ton aufhalten würde, nichts. Außerdem-
Moment... 

Trägt Alucard mal was anderes als sein rotes Gedöns? Dann doch ein wenig neugierig geworden nähert sich der Paladin dem Bett und mustert den Blutsauger. Tatsache. Die Bettdecke ist auf ihrer Seite, wodurch er trotz ihres Flügels noch alles erkennen kann. Der trägt doch tatsächlich eine verdammte Jogginghose und ein normales Shirt. Es ist eine einfache Sache, aber Anderson kommt kaum drauf klar. Und das flauschige Zeug bei ihr lässt sie kindlich wirken, süß. Schnell schüttelt er den Kopf und reibt sich das Kinn. Wenn er sie nicht durch das Klopfen oder seine Stimme wecken konnte, wird es überhaupt etwas bringen wenn er etwas anderes probiert? Aber was verliert er schon wenn er es tut? Zuerst verschwindet die Decke mit einem Ruck, was Dinah aber nur brummen lässt und sie zieht die Beine an! Das wars dann aber schon. Alucard drückt sie kurz an sich, entspannt sich aber sofort wieder. Nein, er hat keinen Bock mehr. Sein Blick wandert im Raum herum und er entdeckt ein Ersatzkissen neben dem Bett. Entweder es ist in der Nacht runtergefallen oder sonst etwas, wer weiß. Mit einem emotionslosen Blick geht er dorthin, hebt es auf und betrachtet es kurz, bevor er es dann doch mit einer gewissen Kraft auf Alucards Schädel donnert. Ein Glück dass es nicht gerissen ist. Dieser springt auf als würde er gerade angegriffen werden und starrt den Paladin mit geweiteten Augen an, bevor seine Augen auf das Kissen gehen, dann zu dem leicht zufriedenen Anderson. Das war das unangenehmste Erwachsen seit langem! Der Urvampir streicht sich müde durch die Haare und entspannt sich wieder, ehe er sich auf die Matratze setzt. Schock seiner Existenz.

Bloody ArtifactsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt