Falschaussagen

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Stumm geht sie auf die beiden zu und nimmt Viktor am Ohr. „Au! AU! HEY! Das tut weh!" Genau so wortlos zieht sie ihn von dem breit grinsenden Urvampir weg und bis zum Wagen, mit dem sie wieder zurückgefahren ist um ihn abzuholen. „Ist das dein beschissener Ernst? Hellsing? Ausgerechnet DIE?!" Sie zieht ihn noch einmal am Ohrläppchen nach unten und lässt ihn dann los. „Punkt Nummer eins, wenn du Infos weitergeben willst, achte darauf dass der Scheiß fundiert ist UND mit Beweisen! Bist du dumm oder so? Wenn du verraten willst, dann mach das richtig!" Viktor presst die Lippen aufeinander und sieht einfach nur auf den schneebedeckten Boden. „Du kannst froh sein dass ich weiß dass du dir nur Sorgen gemacht hast! Aber jetzt haben wir ein minimales Problem! Ein..." Sie sieht zu Alucard und schätzt ihn kurz, bevor sie zurücksieht. „Ein ungefähr zwei Meter großes Problem. Mit einer fucking Organisation im Rücken. Und einer zweiten verbündeten auf Abruf." Der schwarzhaarige schlendert komplett entspannt zu ihnen rüber. „Also ich würde behaupten dass wir ja über alles reden könnten, oder nicht?" Dinah hebt nur kurz ihre Hand. „Mitarbeitergespräch, der Feind hat erst einmal Sendepause. Danke." 

Ihr Assistent sieht sie verzweifelt an und verzieht leicht das Gesicht. „Was sollte ich denn machen?! Sie waren total ernst und haben es auch nicht wirklich aufgelöst! Diesen komischen ‚Scherz'! Ich wollte nicht dass das so eskaliert und- und- Ich wollte doch nur- Das war..." Die braunhaarige Frau legt sich eine Hand auf die Stirn, ja scheiße. Was soll man dazu noch sagen? „Es tut mir leid dass ich den Scherz nicht eher aufgelöst hatte, aber du sahst so oder so nicht so aus als hättest du ihn ernst genommen! Oh mein Gott, wir sind am Arsch." Viktor nickt leicht. „Wie hast du die überhaupt kontaktieren können?! Hast du einfach ne Nummer gehabt und angerufen als wären die die Feuerwehr, oder hast du ne Mail geschrieben? Dafuq?!" Alucard räuspert sich kurz. „Darf ich kurz unterbrechen?" Er bekommt den geschlagenen Blick von Dinah ab. „Werden meine Leute das irgendwie überleben?" Der Urvampir sieht an ihr runter und wieder hoch, runzelt dann die Stirn. „Wir sind keine Unmenschen." „Na du sicherlich nicht... das war mir klar." Eh? Wieso meint die- Oh... „Ich bin vielleicht ein Monster und ich töte gern. Aber wer seinen Mitarbeitern eine Chance gibt seine Vergewaltiger zu töten, hat in meinen Augen ein klein bisschen Fairness verdient." Das erleichterte Aufatmen überrascht ihn fast, sie wurde ihm als halbes Monster beschrieben und dabei ist sie alles andere als das. „Aber die Artefakte... und der Fakt dass ihr Leute foltert und ermordet und sich darunter eben auch übernatürliche Wesen befinden... das ist eine andere Sache. Das-" „Nehme ich komplett auf meine Kappe.", unterbricht Dinah und streckt ihren Arm aus, sodass Viktor ein wenig zurückgedrängt wird. 

„Ach wie niedlich, ein Menschlein versucht das andere zu schützen, wie putzig. Aber wir werden sehen was die Lady davon hält, denn die wird entscheiden was passieren wird. Ob du lebst oder stirbst, das liegt nicht ganz in meiner Hand. Leider." Dinah sieht zu Viktor, der blickt besorgt zurück und legt ihr eine Hand an den Oberarm. Stumm formt er ein ‚es tut mir so leid', wobei sie nur mit den Schultern zuckt. An sich wollte er das richtige tun und sie muss es ihm lassen dass er den Mut hatte direkt Hellsing ins Boot zu holen! Jetzt hat sie die Konsequenzen aber direkt vor sich und kann wohl noch froh sein dass sie lebt. Noch. „Sag... Dinah." Sie sieht wieder zu Alucard, der sein Handy schon in der Hand hält. „Fühlst du dich da draußen in der Helligkeit sicher, oder ist das auch nur ein weiterer Ort an welchem sich die Monster dieser Zeit verstecken?" Na die Frage macht ja mal überhaupt keinen Sinn. Die graublauen Augen gehen aber von ihm weg und sie sieht zu dem alten Sägewerk hinter ihm. „Man kann nichts entkommen was in einem steckt. Ob Monster oder nicht, die Tageszeit hält einen nicht davon ab das zu tun was man tun möchte." Ihre Antwort versucht sie möglichst kryptisch zu geben, genau wie seine Frage. „So wie gewisse Morde?" Ihre Mundwinkel gehen leicht hoch. „Hypothetisch gesprochen... macht es keinen Unterschied ob man jemanden in der Nacht umbringt oder am Tag. Theoretisch fühlt es sich nicht anders an." Der Urvampir mustert sie und nickt, ehe er die Nummer der Lady wählt und das Handy an das eigene Ohr bringt. „Theoretisch gesehen hast du recht, es macht keinen Unterschied zu welcher Tageszeit." Dann aber hat er etwas anderes das seine Aufmerksamkeit braucht. Oder besser gesagt, JEMAND anderes, denn das wird ein Spaß die Lady auf den neuesten Stand zu bringen.

Bloody ArtifactsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt