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Listen while reading: To my Youth - BOL4

„Seonghwa, mein Schatz! Hast du mir gefehlt!" Meine Mutter umarmte mich überschwänglich, als sie mir die Tür öffnete und mich hereinlies. „Ihr mir auch!", antwortete ich, als mein Vater ebenfalls im Flur auftauchte und mich sah. Nachdem sich meine Mutter nach einer halben Ewigkeit von mir gelöst hatte, nahm mich mein Vater in den Arm.
„Schön, dich mal wieder bei uns zu haben", sagte er mit seiner rauen, liebevollen Stimme.
Meine Mutter huschte in der Zeit in die Küche und rief: „Wir bereiten gerade deinen Lieblingseintopf vor!"
„Ohh, ja, es riecht schon gut!", entgegnete ich, als ich weiter ins Haus lief und mich der Geruch des vertrauten Essens umhüllte.
„Dein Bruder ist noch arbeiten", erklärte mein Vater, während wir gemeinsam ins Wohnzimmer liefen. Ich nickte und wurde weiter von ihm gemustert. „Gut siehst du aus!", lobte er mich und ich winkte ab: „Ach Quatsch, habe mich heute nicht mal besonders hübsch gemacht."
„Hast du auch nicht nötig", lachte meine Mutter, die kurz zu uns gekommen war.
„Du Held", sie wandte sich meinem Vater zu, „hast die Frühlingszwiebeln vergessen."
Beschämt schaute er zu Boden und entschuldigte sich bei seiner Frau.
„Schon gut. Ich gehe eben noch mal zum Markt und hole welche. Macht es euch in der Zeit schön gemütlich."
Und schon war meine Mutter, die immer noch genauso viel Energie wie früher hatte, wieder außer Reichweite und mein Vater und ich hockten alleine im Wohnzimmer.

Etwas unruhig überlegte ich, wie ich meine Gefühle am besten in Worte fassen konnte.
Ein paar stille Momente saßen wir nebeneinander auf der Couch, bis mein Vater sich zu mir drehte und ruhig fragte: „Seonghwa. Du wirkst, als hättest du was auf dem Herzen. Raus damit." Auf den ersten Blick möge mein Vater nicht so wirken, aber wenn er eine Sache wirklich konnte, war das Gedankenlesen. Vor allem bei Menschen, die ihm nahe waren. So sehr man es auch versuchte, vor ihm konnte man seine Gefühle nicht verheimlichen. Er spürte es einfach sofort.
„Ja, na ja", begann ich. „Schon irgendwie ..." Er lächelte und stand auf. „Ich mache uns eben einen Tee, dann kannst du mir alles erzählen."

Dankbar, dass er so bedacht war und mir einen Moment gab meine Gedanken zu sortieren, nickte ich und setzte mich im Schneidersitz hin. Zum Glück war mein Vater so ein Menschenleser, sonst hätte ich mich vermutlich gar nicht getraut, es anzusprechen.
Das Kissen, was eben noch neben mir lag, hatte es sich in meinem Schoß bequem gemacht und ich drückte es fest an mich, bis mein Vater mit dem Tee zurück war.

Mit einer warmen Tasse Tee in der Hand nahm ich schließlich meinen Mut zusammen und begann zu erzählen ...
Angefangen mit dem Brief von Yeosang. Über das Gespräch mit Hongjoong und wie Yeosang uns ertappt hatte. Von meinen Gefühlen, die Hongjoong bei mir auslöste und die ich immer versuchte weg zu schieben. Ich schüttete alle meine Sorgen aus und dass ich innerlich so zerrissen war und nicht wusste, was ich tun sollte, damit niemand verletzt wurde.
Geduldig hörte mein Vater mir zu, während er ab und zu von seinem Tee schlürfte und ab und an ein Nicken und „Hm" einwarf.
Als ich fertig war, fühlte ich mich schon etwas leichter.

Nach einer kleinen Pause fragte mein Vater: „Was würdest du sagen, dass Hongjoong für dich ist? Oder wie würdest du ihn für dich beschreiben?" Oh, das war eine gute Frage, die unerwartet kam. Ich überlegte einen Moment und begann anschließend: „Hongjoong ... ist und war schon immer mein bester Freund. Er ist ein herzensguter Mensch, der immer alles für Andere geben würde. Und für Ateez natürlich." Mein Vater nickte wieder und ich fuhr fort: „Er ist einer der wichtigsten Personen in meinem Leben. Ich könnte es mir echt nicht ohne ihn vorstellen." Lächelnd senkte ich meinen Kopf und fühlte die Dankbarkeit für Hongjoong.

Mit einem lauten „Bin wieder da-haaa!", hörten wir sofort, als meine Mutter zurück war. Sie ging direkt in die Küche und machte sich an die Arbeit. Mir fiel auf einmal mein Handy auf, dessen Bildschirm immer wieder von irgendwelchen Benachrichtigungen an ging. „Ähm, sorry, ich schau' mal lieber kurz, wer mich da nerven will", sagte ich zu meinem Vater und nahm das Handy vom Tisch. Sieben Nachrichten von San.

Seonghwa!

Ich will ja nicht stören ...

Aber

Hongjoong geht es nicht gut

Er ist vorhin fast umgekippt und liegt seitdem im Bett

Muss gleich weg, also wollte ich dir schon mal Bescheid sagen, du kannst dich glaub' ich am besten um ihn kümmern

Also er schläft gerade, es sollte alles gut sein im Moment, also keine Eile

Bis später, grüß deine Eltern von mir! :D

Erschrocken blickte ich auf.
„Hm?", machte mein Vater verwundert. Mist, eigentlich wollte ich am liebsten gleich wieder los, aber ich war gerade erst bei meinen Eltern angekommen.
„Oh man. Ich kann glaube ich doch nicht so lange bleiben ... Hongjoong geht es scheinbar gar nicht gut." Mein Vater sah mich verständnisvoll an und nickte. „Ich sollte mich um ihn kümmern", fügte ich noch hinzu.
Jetzt begann er zu lächeln und rollte leicht mit den Augen. „Mein Junge", begann er, „ich glaube, du machst es dir selbst wirklich unnötig schwer. Hör doch mal auf dein Herz. Und dann folge ihm. Wenn es sich richtig anfühlt und dein Herz etwas will - dann ist es das auch."
Ich fühlte mich ertappt und machte ein beleidigtes Gesicht. „Aber Papa, so leicht ist das n-"
„Doch, doch, doch", er lehnte sich zu mir und hielt mich an den Schultern fest. „So leicht ist das. Liebe ist nicht umsonst die stärkste Macht auf dieser Welt." Er war mir einen ermutigenden Blick zu und ich nickte unsicher.

Ich aß noch einen Teller Eintopf mit meinen Eltern, bevor ich mich wieder auf den Weg zum Wohnheim machte. Meine Mutter gab mir sogar noch eine Portion für Hongjoong mit und mein Vater warf mir zum Abschied noch einen vielsagenden Blick zu. Okay Papa, ich habe es ja verstanden, dachte ich nur. Meine Mutter hatte zum Glück nichts von unserer Konversation mitbekommen und mein Vater schwieg vermutlich auch wie ein Grab. Wir wussten beide, wie, na ja, konservativ Mama war. Sie war zwar der herzlichste Mensch, den ich kannte, doch für sie existierte diese Art von Liebe eben nur zwischen Mann und Frau ...

 Sie war zwar der herzlichste Mensch, den ich kannte, doch für sie existierte diese Art von Liebe eben nur zwischen Mann und Frau

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Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt