Listen while reading: PRETTYMUCH - Eyes off you
Die Unterhaltung mit Wooyoung und San machte mir wirklich etwas Mut. So hatten wir zumindest schon mal zwei Leute, die mehr oder weniger im gleichen Boot waren.
Auf dem Heimweg teilten wir uns auf, weil die beiden noch kurz zum Supermarkt wollten und liefen ein Stückchen zu zweit.
Hongjoong war ganz still und wirkte, als würde er sich etwas unwohl fühlen.
„Was denkst du gerade?", fragte ich vorsichtig und stupste ihn leicht von der Seite an.
Erschrocken blickte er auf und sah mich an. So schüchtern hatte ich ihn nur selten erlebt.
„Was ist? Sag schon", hakte ich nach und lachte etwas.
„Naja - die beiden haben so selbstverständlich über ihr Verhältnis gesprochen. Und - und dachten, wir wären auch ..."
Seine Stimme wurde immer leiser.
„Zusammen", presse er kaum hörbar nach einer kurzen Pause heraus.
Wie süß Hongjoong war, wenn er in Verlegenheit gerät. Ich wusste aber, was er meinte. Diese Gedanken geisterten mir auch schon die ganze Zeit im Kopf herum und ich hatte selbst keine Ahnung.
„Also irgendwie haben sie doch recht, oder?"
Während ich meinen Satz aussprach, wurde ich selbst etwas nervös. Hongjoong brachte nur ein kleines „Hm" heraus. Auf dem weiteren Weg war es nun erst mal wieder still zwischen uns.Wir waren fast beim Wohnheim angekommen, als Hongjoong stehen blieb und sagte: „Wir - das ... das klingt toll."
Mein Herz schlug deutlich spürbar in meiner Brust. Er hatte recht, sie alle hatten so recht. Erst mein Vater und jetzt San und Wooyoung. Nur ich wollte es nicht in meinen Kopf bekommen.
Ich wandte mich zu Hongjoong und nahm langsam seine Hände, um ihn näher zu mir zu ziehen.
„S-seonghwa. Nicht hier", flüsterte er etwas panisch. Schon wieder gingen meine Gefühle mit mir durch. Das kommt wohl davon, wenn man sie immer wieder unterdrückt und nicht ernst nehmen will. Mit gesenktem Blick ließ ich Hongjoong wieder los und lief weiter. Die Frustration und Wut auf mich selbst machte sich in mir breit.
„Tut mir leid", murmelte ich zu ihm und ging mit hängendem Kopf weiter. Nach ein paar Schritten hörte ich Hongjoong rufen: „Äh Seonghwa?"
Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass er gar nicht weiter gelaufen war.
„Ich geh' nochmal ins Studio", sagte er bestimmt. „Bis später, okay?"
Machte er das jetzt, damit wir nicht zu auffällig waren oder weil er aus der Situation flüchten wollte? Egal, es ist wahrscheinlich wirklich besser, wenn wir nicht schon wieder zusammen nach Hause kamen.
„Ja. Bis später", gab ich etwas verwirrt zurück und beobachtete, wie sich Hongjoong langsam entfernte. Geknickt lief ich weiter und öffnete schließlich die Tür unseres Wohnheims. Yeosang und Mingi machten irgendwas im Wohnraum, doch ich sagte ihnen nur kurz Hallo, um dann direkt in Hongjoongs und meinem Zimmer zu verschwinden.Abends aß ich alleine und schaute nun zum gefühlt tausendsten Mal auf die Uhr. Schon bald war es halb zwölf und Hongjoong war immer noch nicht da. Ich hätte ja auch zu den anderen gehen können, aber blieb stattdessen alleine in unserem Zimmer sitzen.
Ich scrollte hibbelig durch Instagram, bis ich seine Schritte endlich vor der Tür hörte und sich die Tür öffnete.
„Da bist du ja!", rief ich ihm etwas beleidigt zu.
„Äh, ja sorry, ich hab total die Zeit vergessen", entgegnete er und sah mich entschuldigend an. Er huschte schnell ins Bad und kam kurz darauf zurück, um sich ans Fußende meines Bettes zu setzen. Die Zeit vergessen? Egal, ich war gerade einfach froh, dass Hongjoong endlich wieder zurück war.
„Und jetzt?", lachte ich, während er mich nur mit großen Augen ansah.
„Ich - ich weiß nicht", stotterte er leise.
Ich lehnte am anderen Ende des Bettes und kam nach einer kurzen Pause langsam auf ihn zu, bis wir genau voreinander saßen. Ich hatte keine Lust mehr, noch weiter gegen meine Gefühle zu kämpfen. Die Angst und dieses komische Gefühl klangen zwar laut und schrill in meinem Kopf, doch ich gab mir Mühe, einfach nur auf mein Herz zu hören. Und von meinem Herzen aus zu sprechen. Ich atmete tief durch.
„Ich mag auch den Klang von 'uns'", hauchte ich und legte meine Hand sanft um Hongjoongs Hinterkopf. Darauf zog ich ihn sanft zu mir, um ihn wie in Zeitlupe zu küssen. Ich spürte die Aufregung von uns Beiden deutlich, doch musste lächeln. Langsam übertönten die Schmetterlinge meine Angst und die Negativität und hinterließen ein glückliches Gefühl in mir. Unsere Lippen lösten sich für einen Moment voneinander und Hongjoong sah mich mit demselben Gesichtsausdruck an, wie ich ihn. Er lehnte sich kurz darauf erneut zu mir und wir gingen langsam in unseren Küssen verloren, wie in einem eigenen kleinen Universum. Einem Universum, das nur uns allein gehörte.Dankeschön fürs Lesen. ❤️ Wenn euch diese Geschichte gefällt, drückt doch auf das Sternchen! ⭐️
Virtuelle Umarmung geht raus an alle!
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Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]
FanfictionAteez ist gerade auf Welttournee, als Seonghwa und Hongjoong mehr und mehr ihre Gefühle füreinander bemerken. Doch beide wollen es sich nicht eingestehen, obwohl sie selbst feststellen, einfach nicht ohne einander zu können. Ein Kampf der Gefühle, V...