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Listen while reading: Kiss on fire - WOODZ

„Wollt ihr auch noch was?“, fragte Yunho schließlich und die angespannte Stimmung ließ etwas nach. „Ist zwar nicht mehr viel übrig, aber ich glaube, wir sind alle satt, oder?“ Er schaute in die Runde und erhielt ein einstimmiges Nicken als Antwort. Wir setzten uns, bewusst an zwei unterschiedliche Ecken des Tisches, und begnügten uns mit den restlichen Nuggets. Seonghwa stippte ein Nugget konzentriert in die Soße und ich beobachtete, wie er langsam einen Bissen nahm. Die anderen waren noch sitzen geblieben, aber hatten uns zum Glück aus dem Visier genommen. Plötzlich fiel mir auf, dass meine Augen die ganze Zeit schon an Seonghwa klebten und ich wandte meinen Blick erschrocken ab. Wooyoung, der gegenüber von mir saß, schaute mich etwas seltsam an, doch ich versuchte ganz normal zu bleiben. Yunho entschloss sich irgendwann, den Fernseher einzuschalten und klickte sich durch die Programme, bis er bei einer Reality-Show hängen blieb. Das Lachen im Hintergrund erfüllte den Raum mit einem angenehmen Geräuschpegel. Zwischendurch hörte man Yunho auch laut mitlachen, der voll in seiner Welt war.

Yeosang stand irgendwann als Erstes auf und ich musste wieder daran denken, wie er sich mit Seonghwa unterhalten hatte. Den ganzen Abend hatte er schon ziemlich abwesend gewirkt und kaum etwas gesagt, was echt nicht oft vorkam. Aber wenn Seonghwa meinte, dass es ihm wegen irgendetwas nicht gut ging, wird es wohl auch so sein.

Je später es wurde, desto mehr verabschiedeten sich und als nur noch San, Seonghwa und ich zusammensaßen, stand ich auch auf und streckte mich gähnend. „Ich geh’ auch mal.“
„Ist gut, schlaf schön“, sagte San mitgespielt süßer Stimme und umarmte meine Beine, da er noch neben mir auf dem Boden saß. „Ey“, machte ich und versuchte ihn abzuschütteln. Seonghwa beobachtete die Szene nur wortlos und schmunzelnd, bis er auch aufstand und den Müll vom Tisch aufsammelte.
San hatte sich schließlich von mir losgerissen und half Seonghwa noch etwas beim Aufräumen, nachdem dieser ihn von der Küche aus gerufen hatte.

In unserem Zimmer angekommen nahm ich ein paar lange Atemzügen, bevor ich ins Bad ging und begann, mein Gesicht zu waschen. Noch immer hatte ich nicht verstanden, was eigentlich passiert war. Die Gefühlte von Aufregung, Schmetterlingen, Angst und Zweifel vermischten sich in meiner Magengrube. Ich fragte mich, ob Seonghwa tatsächlich sowas wie mit mir „zusammen“ sein wollte, oder ob er gar nicht an so etwas gedacht hatte. Sofort schüttelte ich den Kopf. Denk nicht zu weit, Hongjoong.
Mit kaltem Wasser versuchte ich die unguten Gefühle wegzuwaschen und trocknete vorsichtig mein Gesicht.

Nach ein paar Minuten hörte ich, wie Seonghwa auch unser Zimmer betrat und sich laut streckte. Die Badezimmertür stand halb offen und ich sah im Spiegel, wie er mich beobachtete, als ich dabei war eine Tuchmaske auf mein Gesicht zu legen. Grinsend lief er durch die Tür und kam langsam auf mich zu, bis er mich plötzlich von hinten umarmte. Seine Arme umschlossen meinen Körper und er legte sanft seinen Kopf auf meine Schulter. Mein Herz hüpfte direkt wieder aufgeregt und etwas unbeholfen versuchte ich die Umarmung zu erwidern, indem ich meine Arme auf seine legte und mit meinen Fingerspitzen fast seinen Bauch berühren konnte.
Wir standen eine Weile unbewegt da, ohne etwas zu sagen, bis ich die Stille brach: „Was sind … wir jetzt eigentlich?“ Seonghwa blickte mich fragend durch den Spiegel an.
„Was meinst du?“
Ich schluckte und versuchte meine Gedanken irgendwie in Worte zu packen: „Na ja, also … wir waren immer beste Freunde. Aber so … Sind wir beste Freunde, wenn wir … du weißt schon.“ Mehr brachte ich nicht heraus. Über all das zu reden war viel schwerer als gedacht und ich wollte schon fast zurücknehmen, was ich gesagt hatte, als Seonghwa begann zu sprechen: „Ich weiß, aber wir können ja trotzdem immer noch beste Freunde sein.“ Er löste die Umarmung vorsichtig wieder und stellte sich neben mich.
„Bin ich für dich wohl nur ein bester Freund?“, fragte ich etwas verletzt und richtete verlegen meine Maske, die etwas verrutscht war.
„So war das jetzt auch nicht gemeint …“, murmelte Seonghwa. Mist, was redete ich denn da? Innerlich wünschte ich mir, niemals diese Konversation begonnen zu haben. Jetzt war doch alles, wie ich es mir gewünscht hatte, doch direkt musste ich es wieder zerstören.
„Aber du -“, erhob Seonghwa wieder seine Stimme. Überrascht blickte ich zu ihm und er sah mich wieder mit diesem Blick an und meinte dann: „Du bist mein Hongjoong!“
Meine Augen wurden größer und zum Glück verdeckte die Maske meine errötenden Wangen. „D-dein Hongjoong?“, wiederholte ich nervös.
„Mhm“, machte er leise und wirkte jetzt selbst etwas verlegen.
Als wir beide nur peinlich berührt nebeneinander standen, flüchtete Seonghwa schließlich wieder aus dem Bad und ließ sich wie ein kleines Kind auf sein Bett fallen.

Mein Herzschlag beruhigte sich wieder ein bisschen, während ich meine Gesichtspflege fortführte. Fertig frisch gemacht verließ ich das Bad und tappte zu meinem Bett. Seonghwa lag immer noch schräg auf seinem Bett und sagte auf einmal: „Komm her.“
Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und er wedelte nur mit den Armen und rief erneut: „Komm her!“

Mit aufgeregten Schritten lief ich zu ihm rüber und stand vor ihm. Seonghwas Füße berührten noch leicht den Boden, seine Beine hingen von dem Bett herunter, aber der Rest von ihm lag auf der Matratze. Etwas überfordert von der Situation blieb ich vor ihm stehen, als Seonghwa meinen linken Arm packte und mich zu sich zog. Ich verlor das Gleichgewicht und landete direkt auf Seonghwa. So wenig Luft hatte glaube ich noch nie zwischen uns gepasst und seine Wärme war direkt an mir. Ich stützte mich mit meiner rechten Hand neben Seonghwas Kopf ab und ließ meinen Blick über sein makelloses Gesicht wandern. Mein Blick schweifte weiter und blieb an seinen Lippen kleben. Ich gab mein Bestes, wieder woanders hinzuschauen, doch meine Augen wollten sich nicht bewegen. Als ich es schaffte, kurz in seine Augen zu sehen, fiel mir auf, wie sein Blick ebenfalls nach unten gerichtet war. Unser Atemrhythmus war mittlerweile fast gleich und im nächsten Moment legte Seonhwa seine Hand um meinen Hinterkopf. Zwischen unsere Lippen passte jetzt nur noch ein Schmetterlingsflügel.

„Seonghwa, du hast dein Handy verg-“ Sans Stimme traf mich wie ein Blitz. Ich war eine Sekunde eingefroren und sah nur, wie Seonghwa auch mit weit aufgerissenen Augen erstarrt war. Dann warf ich mich schnell zur Seite, weg von Seonghwa, und er setzte sich ruckartig auf.
San stand mit Seonghwas Handy in seiner Hand in unserer Tür und wir blinzelten uns stumm und unbewegt mit großen Augen an.

Danke fürs Lesen

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Es ist wahnsinn, dass wirklich Leute meine Geschichte hier lesen. Am Anfang weiß ich noch, wie ich mich gefragt hatte, ob sie überhaupt jemals 100 Reads oder so bekommt und jetzt sind wir schon bei fast 400! 🥺 Ihr seid echt toll und es macht so Spaß diese kleine Story mit euch zu teilen. Dankeschön! 🤭💗

Virtuelle Umarmung geht raus an alle!

Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt