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Listen while reading: Call on me - Josef Salvat

Konnte man zwei gegensätzliche Gefühle gleichzeitig fühlen? Oder sogar mehr in meinem Fall?
Ich war wütend auf mich, dass die Sache mit Seonghwa und mir so schnell ans Licht gekommen war. Die Angst machte sich immer mehr in meinem Magen breit, je näher ich auf das Büro unseres CEOs zukam. Gleichzeitig spürte ich immer noch die Verwirrung in meinem Nacken sitzen, was um alles in der Welt Juyeon von Seonghwa gewollt hatte. Und zu allem Überfluss war mein ganzer Körper mit Gefühlen für Seonghwa geflutet. Die Seite, die einfach nur zu ihm wollte, ihn mit mir mitnehmen wollte und alles andere vergessen wollte. Doch ich schob die Vorstellung von uns Beiden, alleine, an einem Ort ohne Sorgen und Reue ganz schnell wieder weg und stellte mich der Realität.

Wie im Film klopfte ich an der Bürotür an. Mein Körper fühlte sich seltsam an und ich zweifelte einen Moment an, ob das gerade alles wirklich passierte.
Doch das „Herein" des CEOs, sowie die kalte, schwere Türklinke schienen doch ziemlich real und als ich auf dem Stuhl gegenüber meines CEOs Platz nahm, wurde mir wieder klar, wie echt alles im Moment war. Und wie ernst die Lage war, verstand ich mit der Standpauke aus dem Mund meines Chefs nun auch.
Dass ich alleine war, machte es nicht besser.
„Und das auch noch als Leader, Hongjoong! Das enttäuscht mich wirklich. Sowas sollte euch, vor allem ihnen, klar sein. Solange ihr Ateez seid, gibt es nur Ateez und keine Ablenkungen wie sowas. Wissen sie eigentlich, in was für eine Lage das Ateez bringt? Und die ganze Firma dazu. So ein Skandal kann ganz erhebliche Folgen haben!"
Wütend schlug er auf den Tisch und atmete bebend einmal durch. Ich ließ meinen Kopf tief hängen und nickte nur stumm.

„Haben Sie noch etwas dazu zu sagen?", fragte er schließlich.
Schuldbewusste suchte ich nach Worten, doch das Einzige, was ich herausbrachte, war ein: „Es tut mir wirklich aufrichtig Leid." niedergeschlagen sah ich meinem CEO in die Augen, der mich nur ausdruckslos anstarrte. Nach ein paar unangenehmen Sekunden seufzte er und sah mich weiter an.

„Okay", begann er schließlich erneut.
„Ihr seid beide aus Ateez suspendiert."
Erschrocken schüttelte ich den Kopf. Nein, das durfte jetzt nicht wirklich passieren. War es so einfach vorbei? Ich spürte Tränen in meine Augen steigen und wollte etwas sagen, als der CEO ruhig weiter sprach: „Das hätte ich jetzt zumindest gesagt, wenn mir Ateez selbst nicht so sehr am Herzen liegen würde."
Verwirrt atmete ich auf.
„Das macht es jetzt nicht weniger schlimm, verstehen sie mich nicht falsch. Aber ..."
Er machte eine bedeutende Pause.
„Aber ich kann euch da wieder herausholen. Immerhin ist es nur ein Gerücht und davon gibt es viele."
Ungläubig nickte ich langsam. Ich war absolut unfähig nur ein Wort zu sagen und hörte weiter zu.
„Ich habe euch alle wirklich gern und möchte euer Bestes", fuhr er fort und begann, mehr und mehr sanfter zu klingen.
„Du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber ich kann gut nachfühlen, wie die Situation gerade für euch ist. Da kommt einfach die Liebe und überrollt einen und alles, was man zuvor dachte, ist komplett anders."
Sein Blick schweifte kurz in die Ferne und ein kurzes, trauriges Lächeln erschien für den Bruchteil einer Sekunde auf seinem Gesicht, bevor er weiter sprach: „Ich habe eine Bedingung an sie und Seonghwa."
Fragend sah er mich an und ich brachte ein überfordertes „Ja?" heraus.
„Ich werde über eure ... über all das hinwegsehen, wenn dieses Comeback unser neuer Rekord an Album Sales und Musikshow-Gewinnen wird. Ihr müsst also mehr als euer Bestes geben. Um alles Weitere werde ich mich dann kümmern. Lustigerweise passt dieses ganze Dilemma recht gut zu meinen Plänen zwecks der Subunits und so weiter ..."
Er schmunzelte und durchbohrte mich mit einem aufforderndem Blick: „Schafft ihr das?"
Mit verschränkten Armen lehnte er sich zurück.

„Natürlich! Natürlich schaffen wir das! Wir werden sie nicht enttäuschen. Ich ... ich bin ihnen alles schuldig." Von Dankbarkeit durchströmt versuchte ich meine Gefühle auszudrücken. „Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich bin! Ich, nein wir, Ateez, wir werden ganz viel mehr als unser Bestes geben!" Schnell stand ich auf und verbeugte mich so tief ich konnte.
Erst als der CEO nach einiger Zeit antwortete: „In Ordnung, sie können sich wieder setzen", kam ich aus meiner Verbeugung zurück und nahm mit gesenktem Kopf Platz.

Spürbar erleichtert machte ich mich nach dem Gespräch wieder auf den Weg zum Wohnheim. So ganz glauben konnte ich die ganze Situation gerade zwar immer noch nicht, doch ich sagte mir immer wieder, dass es kein Traum war. Das war die Realität. Vielleicht sogar noch ein wenig verrückter, als der verrückteste Traum.
Es war schon dunkel und ich kramte mein Handy heraus, um Seoghwa anzurufen. Da sah ich, dass er mir eine seltsame Nachricht geschickt hatte. Ich schaute nachdenklich auf den hellen Bildschirm, der mir ins Gesicht strahlte. Schnell senkte ich die Helligkeit, als Seonghwa mich zurückrief. Das ging schnell.
„Hallo du", begrüßte ich ihn sanft. „Ich hab deine Nachricht leider zu spät gesehen, aber ich kann auch noch mal zurückgehen."
„Hey ... Ja, wir haben nur erst mal ein anderes Problem" Seonghwas Stimme klang gar nicht gut und man konnte ein paar merkwürdige Hintergrundgeräusche wahrnehmen.
„A-alles gut?", fragte ich besorgt.
„Na ja, was soll ich sagen ... ich bin gerade im Krankenhaus."
„Im Krankenhaus?"
Erschrocken blieb mein Herz für einen Moment stehen, um dann schnell weiterzuschlagen.
„Also nicht wegen mir. Wegen Yeosang ..."
Man hörte Seonghwa am anderen Ende der Leitung seufzen.
„Yeosang? Was ist passiert?"
„Lange Geschichte ..."
„Egal, ich komme sofort!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Dann musste unser CEO eben warten, wenn ihn die Nachricht nicht sowieso von selbst erreichte.
Ich blieb stehen und sah mich nach einem Taxi um.
„Okay", antwortete Seonghwa leise. „Ruf nochmal an, wenn du da bist. Ich warte dann am Eingang auf dich."
„Okay, ich bin gleich da!"
„Okay."
„Ah, Moment. Welches Krankenhaus?"
„Red Cross."
„Gut, bin gleich da!"
Wir legten auf und ich winkte das nächste Taxi zu mir.
„Einmal zum Seoul Red Cross Hospital bitte!"

„Einmal zum Seoul Red Cross Hospital bitte!"

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Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt