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Listen while reading: AB6IX, Why Don't We - Fallin'

Mein Herz schlug unglaublich schnell und alles in mir wollte einfach nur mehr von diesem Moment. Mehr von Hongjoong. Doch ich kämpfte wieder gegen mich an, aus Angst, dass es doch das Falsche war.
Hongjoong hielt meine Hand fest und näherte sich mir langsam weiter. So laut wie mein Herz in meiner Brust hämmerte, hätte ich schwören können, dass man es bis zu Hongjoong hören konnte.
„Ich-", meine Stimme brach vor Aufregung ab. Hongjoong hielt kurz inne, dann erinnerte ich mich an die Worte von meinem Vater: Dein Herz weiß, was das Richtige ist. Verdammt.
Kurz darauf umschloss mich Hongjoong mit beiden Armen und zog mich fest zu sich. Ganz schnell war mein Vater und alles andere wieder vergessen, bevor mich Hongjoong erneut küsste. Und wieder und wieder, bis ich aufhörte zu zählen. Es waren kleine, kurze Küsse - als würden wir beide nicht genug bekommen, doch zu schüchtern sein, es zuzugeben.

Irgendwann waren wir beide außer Atem und Hongjoong ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen. „Das war", er räusperte sich leicht, „eine ... gute Antwort." Ich lächelte verlegen in mich hinein und suchte nach Worten. Kurz überlegte ich, ob das alles in Wirklichkeit passiert war, oder ich vielleicht nur träumte. Dann blickte ich zu Hongjoongs Hand, die immer noch auf meiner lag und sich verdammt echt anfühlte. Alles hatte sich so echt angefühlt, doch kam mir gleichzeitig so surreal vor. „Jetzt", fing ich an zu sprechen, doch musste noch mal einen Atemzug nehmen, bevor ich meinen Satz beendete: „weißt du, was ich wirklich fühle", meinte ich schließlich.
„Du auch", fügte Hongjoong schüchtern hinzu und die Schmetterlinge in meinem Bauch feierten mittlerweile eine große Party. So fühlte es sich zumindest an.

So ganz wusste ich nicht, was ich jetzt tun oder sagen sollte, also linste ich verlegen zu Hongjoong rüber und sah, wie er auch nervös nach Worten zu suchen schien.
„Ich dachte die ganze Zeit, du magst mich nur als bester Freund", begann er schließlich vor sich hin zu sprechen. „Ich dachte echt, ich wäre verrückt für meine Gefühle und so."
Ich nickte und entgegnete: „Ja, aber so ging es mir doch auch. Also irgendwie hatte ich die ganze Zeit nicht verstanden, was meine Gefühle mir sagen wollten, bis ... eben."
Vorsichtig befreite ich meine Hand aus Hongjoongs, der mich nur mit seiner süßen, beleidigten Art anschaute.
„Was?", lachte ich. „Unsere Hände sind mega schwitzig", fügte ich hinzu und wedelte mit meiner Hand in der Luft herum.
Hongjoong sah mich immer noch unverändert an und legte seine Hand wieder auf die Armlehne, damit ich sie nehmen konnte. „Okay, okay", seufzte ich und war selbst froh, als sich unsere Hände wieder umschlossen.
„Die ganze Zeit hab ich mich schon zurückgehalten", jammerte Hongjoong, „deshalb will ich mich jetzt nicht mehr zurückhalten."

Wir saßen noch eine Weile so da bis ich vorsichtig sagte: „Aber du weißt schon, dass das in der Öffentlichkeit und im Wohnheim nicht so einfach geht."
Hongjoong senkte den Kopf. „Ja... ich weiß. Hab auch schon darüber nachgedacht. Wenn ich ehrlich bin, macht es mir sogar mehr Sorgen als du denken würdest."
Ich sah ihn aufmerksam an und wartete, bis er hinzufügte: „Schließlich bin ich der Leader von Ateez und würde alles für diese Gruppe tun und niemals wollen, dass sie kaputt gemacht wird oder so."

Jetzt lösten sich unsere Hände wirklich voneinander und ich schaute nachdenklich nach unten. „Ich weiß", sagte ich leise. Gerade war ich so glücklich gewesen. Fast schon zu glücklich. Alle Sorgen waren für eine kleine Weile fort und ich war nur hier im Jetzt. Aber ich wusste selbst, dass das Ganze objektiv betrachtet ganz schön dumm war. Für einen Moment fuhr meine Gefühlsachterbahn steil bergab und ich bereute alles, bis ich Hongjoong sagen hörte: „Seonghwa. Aber ich würde genauso alles für dich tun."
Mein Herz begann wieder wilder zu hüpfen und egal wie sehr ich versuchte es zu beruhigen - es wollte nicht.
„Okay", brachte ich mit unsicherer Stimme heraus. „Ich- ich natürlich auch für dich."

Wir entschlossen uns, wieder nach Hause zu gehen und vor dem Eingang angekommen meinte Hongjoong: „Niemand weiß davon. Und wird es auch nicht." Ich nickte und berührte für eine viel zu kurze Sekunde noch mal seine Hand, bevor wir - im Schauspieler-Modus - unser Wohnheim betraten.
Ich fühlte förmlich unser innerliches „Scheiße", als wir im Gemeinschaftsraum angekommen von fast allen, bis auf Mingi der nicht da war, angeschaut wurden. Sie saßen an dem kleinen Couchtisch und aßen zusammen. Vielleicht kam es mir nur so vor, als würde jeder in dem Raum bemerken, dass irgendetwas seltsam war, aber ich fühlte mich definitiv ertappt. Bemüht, nichts Komisches zu machen oder zu sagen, erinnerte ich mich an Hongjoongs Worte vor der Tür. Genau, einfach entspannt sein, denn niemand weiß etwas. Woher auch?
„Wo kommt ihr denn her?", fragte Wooyoung mit vollem Mund. Ich warf einen Blick auf Yeosang, der nur stumm, mit ernster Miene, sein Essen kaute.
„Im Studio", antwortete Hongjoong knapp und bemüht, cool zu klingen.
San hatte ein schräges Lächeln auf den Lippen und schaute erst zu mir und dann zu Wooyoung, der ebenfalls ein kleines Zucken seines Mundwinkels nicht verbergen konnte.
Ein Schauer lief über meinen Rücken. Das fing ja alles schon mal hervorragend an ...

 Das fing ja alles schon mal hervorragend an

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Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt