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Nach unserem kleinen „Zusammenstoß", zog ich mich schnell an und föhnte meine Haare trocken. Als ich aus dem Bad kam, sah ich, wie Hongjoong angespannt auf dem Bett saß und telefonierte. Unsere Blicke trafen sich kurz und ich legte fragend meinen Kopf schief.
„In Ordnung."
Pause.
„Ja, ich mache mich auf den Weg."
Pause.
„Bis gleich, wiedersehen."
Er legte auf und ließ seine Hand entkräftet sinken, während er mir einen verzweifelten Blick zuwarf.
„Wer war das denn?", erkundigte ich mich.
„Wer wohl?"
Ich zuckte mit den Schultern und hoffte darauf, dass es sich um irgendetwas Banales handelte. Doch Hongjoongs Gesichtsausdruck zu urteilen, schien es nicht ganz so banal zu sein.
„Unser Chef höchstpersönlich. Er möchte mit mir sprechen. Sofort ...", verkündete er.
„Oje", seufzte ich besorgt.
„Du sagst es."
Etwas geknickt und überfordert von allem, setzte ich mich neben ihn aufs Bett und nahm seine Hand.
„Hongjoong", begann ich. „Wir schaffen das, okay? Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie schaffen wir das ..."
Ich drückte seine Hand fest und sah ihm in die Augen.
„Okay", erwiderte er halbherzig.
„Schon gut", meinte er nach einer kurzen Pause. „Rede du mal mit Juyeon. Ich regel das mit unserem CEO ..."
Ich nickte. Hongjoongs Stimme hatte irgendwie einen seltsamen Unterton, doch ich fragte nicht weiter nach.
Zusammen gingen wir - beide etwas nervös - in Richtung Eingang, wo ich Juyeon bereits warten sah.

„Seonghwa!", rief er, als ich bei ihm angekommen war. Hongjoong nickte ihm nur kurz zu und ging schnell weiter.
„Hongjoong", rief ich, als er schon fast bei der Straße angekommen war. Er blieb stehen und drehte sich zu mir um.
„Ruf mich dann an, okay?", sagte ich und sah ihn mit vielsagendem Blick an. Hongjoong nickte, als hätte er mich verstanden und verabschiedete sich mit einem: „Mach' ich. Man sieht sich, Juyeon!" Dieser winkte Hongjoong zu und wendete sich dann wieder zu mir. Dann sah er mich nur etwas schuldbewusst an.
„Okay. Was gibts denn, dass du extra herkommst?"
„Na ja ...", fing er vorsichtig an und verstummte dann wieder. Entmutigt ließ er den Kopf hängen und schlurfte langsam auf mich zu. Plötzlich fiel er mir in die Arme und klammerte sich an mir fest. „Seonghwa ...", schluchzte er nun laut los.
Verwirrt legte ich ihm eine Hand auf den Rücken.
„Es - es tut mir so leid. Das Bild, der Artikel, das ist alles meine Schuld!", redete er weinend weiter. Seine Schuld? Also hatte Juyeon das andere Foto gemacht?
„Aber ... warum das denn?", versuchte ich zu fragen, während ich - leicht überfordert - dem Häufchen Elend in meinem Arm weiter über den Rücken strich.
Nach einer Weile hatte er sich etwas beruhigt und stellte sich wieder normal vor mich. Er schniefte und sprach weiter: „Ich war in letzter Zeit öfter hier. Weil ich ... an dich denken musste und ..."
Er hielt kurz inne und versuchte, mich anzusehen. Doch ich blieb still und wartete weiter auf seine Erklärung.
„Ich weiß auch nicht. Ich hatte euch dann an dem einen Abend gesehen und einfach das Bild gemacht. Ohne dass ich es irgendwie veröffentlichen wollte, oder so."
Er schniefte wieder und zuckte mit den Schultern.
Ich schüttelte kurz mit dem Kopf und fragte weiter: „Ja, aber wie konnte es denn dann ins Internet kommen?"
Langsam wurde ich doch etwas wütend, doch war gleichzeitig einfach nur verwirrt. Die Tatsache, dass er einfach hier in der Gegend war und das scheinbar öfter, machte mich schon fassungslos genug.
„Kann sein, dass ich es dann doch gepostet hab", sagte er mit immer leiser werdender Stimme. Ich sah ihn mit empörtem Blick an.
„Ich war an einem Abend so wütend und so eifersüchtig. Immer hat Hongjoong dich für sich. Wenn wir zusammen in einer Gruppe wären, dann würde das vielleicht ganz anders aussehen", versuchte er sich zu rechtfertigen.
Doch wirklich viel zu rechtfertigen gab es da nicht mehr für mich.
„Ich dachte echt, wir sind Freunde", brachte ich nur monoton heraus.
Juyeon sah mich verzweifelt an und versuchte weiter auf mich einzureden: „Sind wir doch auch! Deshalb bin ich ja auch hier. Ich will das irgendwie wiedergutmachen!"
Einen Moment hielt ich inne und versuchte, nicht laut loszuschreien. Dann sagte ich mit etwas ruhigerer, doch immer noch aufgebrachter Stimme: „Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen. Aber jetzt ist es eh schon zu spät. Hongjoong ist bereits auf dem Weg zu unserem CEO, der ihn gerade angerufen hatte."
„Was?" Juyeon sah mich erschrocken an.
„Aber etwas würde mir einfallen", begann ich zu überlegen. „Erstens mal kannst du das Foto wieder löschen? Und zweitens könntest du nicht einfach so eine Art Statement posten, und sagen, dass das Bild nicht echt ist? Also bearbeitet ... Photoshop und sowas?"
„Äh, das Foto habe ich schon längst wieder gelöscht. Und na ja ...", stotterte er. Ich sah ihn etwas nachdrücklicher an.
„J-ja, okay, kann ich machen."
„Gut. Und sicher, dass es gelöscht ist?", entgegnete ich.
„Ja, ist gelöscht."
Er scrollte durch seine Posts, während ich mit auf sein Handy schaute und ich konnte kein Foto mehr sehen. Als ich nichts Weiteres sagte, fragte Juyeon verunsichert: „Und das ... Statement? Jetzt sofort?"
„Ja. Dann weiß ich wenigstens, dass du es sicher gemacht hast."
Juyeon nickte und trat einen Schritt von mir weg.
„Gib mir eine Sekunde", murmelte er, während er hastig begann, etwas zu tippen.

Nach kurzer Zeit reichte er mir sein Handy und ich betrachtete seinen vorbereiteten Post.
„Du kannst es posten, wenn das so passt", fügte er hinzu und stand ganz hibbelig vor mir. Nickend las ich weiter.
„Okay. Sieht gut aus." Ich drückte auf „veröffentlichen" und Juyeon nahm mir schnell wieder sein Handy ab.

Seufzend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. Juyeon sah mich mit großen Augen an.
„Dann kannst du jetzt ja wieder gehen", bemerkte ich. „Ich will dich gerade wirklich nicht mehr hier sehen."
Ein trauriger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.
„Aber, Seonghwa-" „Kein Aber", unterbrach ich ihn.
„Du kannst froh sein, dass ich nicht direkt alle deine Kontaktdaten gelöscht und dich blockiert habe! Noch nicht ..."
Er ließ den Kopf hängen.
„Bitte geh einfach. Und ich will dich auch nicht mehr hier in der Gegend sehen. Wenn doch, kann ich dich immer noch der Polizei als Stalker oder sowas melden", warnte ich und funkelte ihn ernst an.
„Okay", gab er sich geschlagen.
Ich drehte mich um und ging wieder zur Tür. Bevor ich wieder im Wohnheim verschwand, wandte ich mich noch einmal zu ihm und versuchte mit etwas sanfterem Ton zu sagen: „Danke, dass du dieses Statement gepostet hast. Hoffen wir, dass es was bringt."
Damit ging ich durch die Tür und schloss sie hinter mir, bevor er noch etwas sagen konnte.

Verzweifelt legte ich mich auf mein Bett und zog mir die Decke über den Kopf. Mittlerweile war ich schon in einem Zustand, wo mich gar nichts mehr überraschen würde. In Gedanken war ich jetzt wieder bei Hongjoong. Moment, vielleicht war er noch nicht in dem Gespräch und ich konnte ihm von dem Statement berichten. Eilig griff ich nach meinem Handy und rief ihn an. Doch niemand hob ab. Mist.
Also tippte ich eine schnelle Nachricht: Hongjoong! Ein Statement ist draußen, dass das Foto fake war... So können wir uns einen Skandal vielleicht ersparen! Sag das dem CEO!

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Virtuelle Umarmung geht raus an alle!

Thank you for being on my side - SeongJoong's Story [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt